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Wachstum, das geistige Entwicklung bedeutet

Aus der Juli 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Geistige Entwicklung ist wichtig für rechtes Wachstum. Man könnte sagen, daß „entwickeln“ u. a. bedeutet, von dem zu befreien, was einhüllt oder umklammert. Zur geistigen Entwicklung gehört, daß wir alles überwinden, was die uns innewohnende Güte verbirgt und ihre Entfaltung verhindern möchte.

Das Wachstum, das geistige Entwicklung widerspiegelt, vollzieht sich stetig und sicher; es ist umfassend und schließt alles ein. In unserem Leben mag sich ein solches Wachstum in größerem Selbstvertrauen, in Ausgeglichenheit und größerem Können zeigen; für die menschliche Gesellschaft bedeutet es vielleicht eine sinnvollere Nutzung der Fähigkeiten der Arbeitskräfte, was zu größerer Produktivität führt. Wachstum kann auch wiederherstellen: Es ist daran zu erkennen, daß unsere Institutionen ihre wahre Nützlichkeit zurückgewinnen oder der physische Körper geheilt wird.

Da jedes dauerhafte und nutzbringende Wachstum von geistiger Entwicklung abhängt, müssen wir uns vor allem mit dem befassen, was uns von den falschen Fesseln oder Umklammerungen befreit. Wie die geistige Entwicklung die materielle Annahme vernichtet, der Mensch könne unmöglich den Fesseln der Vererbung und Umwelt entrinnen, so bringt die Überwindung rein beschränkender Sitten und Befürchtungen das Gute zur Entfaltung. Und wenn wir sündhafte Gewohnheiten aufgeben, indem wir uns dem Christus fügen, wird unser Leben frei und beginnt zu knospen und zu blühen. Legen wir falsche Vorstellungen ab, wie z. B. die, Leben sei in der Materie, wird unser Denken frei von Verkrampfungen und Verschrobenheiten.

Nehemia schilderte sehr anschaulich, wie er dem Volk einschärfte, sein Versprechen, das Wuchern aufzugeben, zu halten — eine Gewohnheit, die seinen wirklichen sozialen Fortschritt hinderte: „Auch schüttelte ich mein Gewand aus und sprach: so schüttle Gott einen jeden aus seinem Hause und aus seinem Besitz, der dies Wort nicht hält: so sei er ausgeschüttelt und leer!“ Neh. 5:13.

Und Johannes der Täufer sprach nicht nur davon, wie er selbst das geistige Wachstum durch die Überwindung der Sünde förderte, sondern prophezeite auch das noch erfolgreichere Wirken Christi Jesu: „Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht genug, ihm die Schuhe abzunehmen; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen.“ Matth. 3:11.

Ob nun das, was sich dem geistigen Fortschritt in den Weg stellt, fortgespült, verbrannt oder abgeschüttelt wird, fest steht, daß wir uns davon befreien können. Und dabei hilft uns nicht nur das menschliche Bemühen um Reform und Fortschritt; vielmehr ist der Heilige Geist am Wirken.

In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift gibt Mary Baker Eddy uns die metaphysische Interpretation des biblischen Begriffs „Heiliger Geist“: „Die göttliche Wissenschaft; die Entwicklung ewigen Lebens, ewiger Wahrheit und Liebe.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 588. Viele Menschen haben erfahren, daß ihnen ihr Studium der Christlichen Wissenschaft zeigt, wie sich Leben, Wahrheit und Liebe entfalten. Sünde, Ängste, Verlaß auf die Materie werden abgeworfen, und diese geistige Entwicklung macht sich als vielseitiges Wachstum bemerkbar.

Natürlich ist nicht alles Wachstum ein Zeichen geistiger Entwicklung. Allzuoft stellen wir fest, daß in uns oder in unserer menschlichen Gesellschaft etwas wächst, was nicht gut ist: Furcht, Epidemien, der eine oder andere Kult, Kriminalität, Inflation, Zerstörungswut, internationale Spannungen. Wenn sich die Anzeichen eines solchen falschen Wachstums zeigen, ja selbst wenn es täglich „Fortschritte“ macht, braucht es keine Früchte zu tragen. Wir können darauf bestehen, daß wahres Wachstum die Entfaltung des Falschen erstickt, so wie einige Grassorten das Unkraut verdrängen.

Falsches Wachstum ist keine Entfaltung. Im wahren Sein gibt es nichts, was dieses falsche Wachstum zum Keimen bringen oder fördern könnte. Verstehen wir die geistige Entwicklung — Die Entfaltung alles dessen, was wahre Substanz hat und auf einem wahren Gesetz beruht —, wird alles Falsche, das heranwachsen möchte, stets vom wahren Wachstum verdrängt werden. Häufen sich die Anzeichen eines falschen Wachstums, brauchen wir möglicherweise viel Mut, um es als unrechtmäßig zurückzuweisen. Doch wir können absolut sicher sein, daß nur das bleibenden Wert hat, was die Entfaltung „ewigen Lebens, ewiger Wahrheit und Liebe“ beweist.

Johannes der Täufer forderte die Menschen auf, Buße zu tun; die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Buße“ ist „Besserung“, die man in gewissem Sinne als eine Umkehrung verstehen kann. Wir können erwarten, daß falsches Wachstum umgekehrt wird — daß es nachläßt und verschwindet. Es hat keine gesetzmäßige Form oder Struktur, die es hervorbringen muß. Es kann in diesem Augenblick abnehmen. Und wenn die Wahrheiten des geistigen Seins an die Stelle der sterblichen Annahmen treten, wird es das auch tun.

Ob wir nun uns selbst von falschem Wachstum befreien wollen, der Welt helfen möchten, davon frei zu werden, uns nach Fortschritt und wahrer Entfaltung sehnen oder all das gleichzeitig erreichen möchten — der Heilige Geist wirt die notwendige geistige Entwicklung bewirken. Diese erneuernde Kraft, in der wir manchmal den Christus erkennen, kann die härteste Schale aufbrechen und das Gute freisetzen, das sie einhüllt.

Geistige Entwicklung ist eine Art „Enthüllung“. Sie löst unser Leben von den materiellen Annahmen, die es umklammern, und gibt ihm die Freiheit, sich geistig zu entfalten. Wir können ein Wachstum erleben, das so unendlich ist wie das göttliche Leben selbst.

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