Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Von den Höhen des Gemüts aus schauen

Aus der Juli 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Alles, was ich je vollbracht habe, habe ich dadurch erreicht, daß ich Mary aus dem Weg räumte und Gott sich widerspiegeln ließ.“ We Knew Mary Baker Eddy (Boston: The Christian Science Publishing Society, 1979), S. 118. Diese Worte Mrs. Eddys, die von einem ihrer Schüler wiedergegeben wurden, stellen meines Erachtens das Leitmotiv ihres Lebens dar. Von früher Kindheit an liebte sie das Gute. Diese Liebe gab ihr ein unerschütterliches Vertrauen auf die Allmacht Gottes, die Wirksamkeit der Liebe. So sprang das Feuer der Inspiration, das die Bibel hochhält, auf sie über, und sie sah Gott als die eine Ursache und den Menschen als Seine vollständige Wirkung.

Mrs. Eddys Leben zeigt uns eine neue Denk- und Lebensweise, die darin besteht, Gemüt, Gott, die Grundursache, bei allem, was wir denken und tun, an erste Stelle zu setzen. Und um das zu tun, bemüht sich jeder ihrer Nachfolger, die falsche Auffassung vom Selbst, den begrenzten körperlichen Sinn, aus dem Weg zu räumen und das unbegrenzte Ebenbild des unendlichen Gemüts anzunehmen.

Auf die Entstehung des Lehrbuchs und ihrer anderen Werke über die Christliche Wissenschaft Bezug nehmend, sagt Mrs. Eddy: „Ich schrieb unter einem höheren Befehl ...“ Vermischte Schriften, S. 311. Jahrhunderte zuvor war Gottes Geschenk in der Gestalt eines Menschen erschienen: Christus Jesus. Nun erschien es als das Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Doch Mrs. Eddy, die Verfasserin dieses Buches, war viel mehr als nur eine geistig gesinnte, uneigennützige Schreiberin. Zwar war sie dies, aber sie war so viel mehr — o wieviel mehr! Ihr Leben und ihre Bücher waren und bleiben untrennbare geistige Ereignisse.

Christus Jesus prophezeite das Kommen des Trösters mit den Worten: „Der Tröster, der heilige Geist, welchen mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch erinnern alles des, was ich euch gesagt habe.“ Joh. 14:26. Mrs. Eddys Entdeckung und ihre Schriften waren keine zusätzlichen Sterne im Diadem der freiheitlichen Schriftsteller Neuenglands. Sie bedeuteten für die gesamte Menschheit das Erscheinen der Wissenschaft des Seins, der Christus-Wissenschaft. Unsere Führerin wendet das Denken von sich selbst als einer sterblichen Person ab, indem sie schreibt: „Wer mich in der Person sucht oder irgendwo anders als in meinen Schriften, verliert mich, statt mich zu finden.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 120.

Mrs. Eddy strebte beständig danach, Gott widerzuspiegeln und die Vollkommenheit des Menschen, den Er erschaffen hat, zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir die Bibel studieren, erkennen wir, daß ihre Seiten von diesem Christus-Menschen erleuchtet werden, der auf eindrucksvolle Art und Weise erscheint. Ist nicht der Mensch im ersten Kapitel des ersten Buches Mose der als Gottes vollkommener Ausdruck erschaffene Mensch, dieser Sohn Gottes? Und das Knäblein in der Offenbarung, das alle Völker mit einem eisernen Stabe weiden sollte S. Offenb. 12:5., ist es nicht derselbe Sohn Gottes? Dieser Mensch erscheint vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung. So brachten z. B. Mose, Samuel und Elisa alle den Christus-Menschen bis zu einem gewissen Grade zum Ausdruck. Dadurch wurde ihr Leben zu einem Segen für andere, zu einer Art Sinfonie der Christlichkeit. Schließlich entfaltete sich der Höhepunkt dieser Sinfonie im Leben und in der heilenden Tätigkeit Jesu. So lebendig brachte er den Christus in seinem Leben zum Ausdruck, so aufrichtig war seine Liebe, daß er die religiösen Begrenzungen und den Haß seiner Zeit besiegte. Sein Beispiel leuchtet all die Jahrhunderte hindurch und hinterläßt im Leben von Millionen goldene Spuren.

Wie wirkt die christliche Liebe heutzutage auf unser Leben und bereichert es? Befreit sie uns von dem Zeitdruck, von dem Eilen und Drängen der sterblichen Szene mit seinem Geschwätz und seiner Kritik, und bringt sie uns den Frieden und die Gewißheit, daß Liebe jede Idee regiert? Es war Mrs. Eddys Wunsch, daß ihre Nachfolger diese Wissenschaft in ihrer Majestät verstehen und demonstrieren lernen und sie als das Werk Gottes erkennen. Dieser Gedanke bestimmte jeden Schritt, den sie zur Gründung ihrer Bewegung unternahm. Im Jahre 1902 schrieb sie: „Ich wiederhole noch einmal: Folgt eurer Führerin nur insoweit, als sie Christus folgt.“ Botschaft an Die Mutterkirche für 1902, S. 4.

Mrs. Eddy war die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft. Als ihre Nachfolger müssen wir die Früchte ihrer Arbeit vorweisen, indem wir diese Wissenschaft durch unser Leben und Heilen demonstrieren. Wir müssen unsere eigene Mary, unseren persönlichen Sinn vom Selbst, „aus dem Weg“ räumen und „Gott sich widerspiegeln“ lassen. Mrs. Eddys Entdeckung kann mit dem Öffnen einer riesigen Schatztruhe verglichen werden, so daß deren Inhalt die Welt bereichern und die Menschheit segnen kann. Die Schätze können niemals dem engen, begrenzenden Griff des fleischlichen Gemüts ausgeliefert werden. Schon jetzt befreien und segnen sie das Menschengeschlecht. Wie ein Löwenzahn, der seine gelbe Blüte gegen ein hellgraues Kissen aus zarten Samen eingetauscht hat, die alsbald vom Wind ohne Widerstand in die entfernten Ecken der Landschaft geblasen werden, so werden heute die wahren Begriffe von Wissenschaft, Theologie und Medizin von den Winden Gottes zu dem empfänglichen Denken überall in der Welt getragen.

„Der Astronom“, schreibt Mrs. Eddy, „wird nicht mehr zu den Sternen hinaufschauen — er wird von ihnen aus in das Weltall hinausschauen; und der Gärtner wird seine Blume vor ihrem Samen gewahren.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 125. Bezieht sie sich hier auf den Astronom und den Gärtner der Zukunft? Spricht sie von einem unbekannten geistigen Menschen, der in einem zukünftigen Jahrhundert entwickelt werden soll? Oder weisen ihre Worte auf jetzige Möglichkeiten hin, auf das Wesen des Menschen, den Sie und ich in Wirklichkeit in ebendiesem Augenblick darstellen?

Ganz gewiß können wir die wissenschaftlichen „Astronomen“ sein, die die falsche Vorstellung von einem großen Gott und einem kleinen, weit von Ihm entfernten Menschen, der nach Versorgung, Zufriedenheit und Kameradschaft in der Materie sucht, ablegen und jetzt beginnen, von Gott, Geist — vom geistigen Sinn —, aus zu schauen, um den Menschen und das Weltall in ihrem göttlichen Wesen zu sehen. Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Gärtner, der seine Blume vor ihrem Samen entdeckt, der sich nicht länger auf menschliche Logik und Vernunft stützt, um seine Vollkommenheit und Gesundheit auszuarbeiten! Dieser Gärtner macht die Tür seines Denkens weit auf und läßt die Unendlichkeit der Allgegenwart Gottes ein, in der sich der Mensch in der Herrlichkeit und Geborgenheit der Liebe bewegt.

Die Entdeckung der Wissenschaft des Seins beweist, daß Gott den von Ihm geschaffenen Menschen beständig liebt und eins mit ihm ist.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1981

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.