In meinen mittleren Jahren folgte ich der Führung des himmlischen Vaters und wurde so mit einer Familie Christlicher Wissenschafter in Verbindung gebracht. Die Frau des Hauses war sehr liebevoll und gab freimütig von ihrem Reichtum wissenschaftlicher Wahrheiten. Ich konnte nicht umhin, ihr jedesmal, wenn ich sie besuchte, ein Geschenk zu bringen — aus lauter Freude über die geistigen Schätze, die ich immer mit heimnehmen durfte. Sie erzählte mir, daß man allein durch das Lesen des Buches Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy gesund werden könne. Das glaubte ich nicht, nahm aber die christlich-wissenschaftlichen Schriften, die sie mir anbot, mit nach Hause.
Doch daheim stellte ich fest, daß es leicht ist, jemandem zuzuhören, der mit Inspiration über Wahrheiten spricht, die er versteht und liebt, daß aber das Lesen viel mehr Konzentration und Mühe erfordert. Ich las ein wenig in den Zeitschriften, verstand aber nicht, was ich las, und es schien auch gar nicht interessant zu sein. Nach zwei Wochen brachte ich die Schriften wieder zurück. Die Frau gab mir dann andere christlich-wissenschaftliche Literatur, und ich war froh, daß ich wenigstens die ersten Hefte wieder losgeworden war. Aber weil sie so viel Liebe zum Ausdruck brachte, nahm ich die Schriften an, um ihr einen Gefallen zu tun. Sie riet mir, langsam zu lesen, um das Gelesene zu verstehen, und mir eine Bibel zu kaufen, was ich auch tat.
Bald schmolz der Widerstand dahin, und ich studierte die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit regelmäßig. Ich fand beide erleuchtend. Auch die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften gewannen neue Bedeutung für mich. Jetzt konnte auch ich hoffen, das göttliche Gesetz des Lebens, der Wahrheit und der Liebe zu demonstrieren, das in den Schriften unserer geliebten Führerin, Mrs. Eddys, erklärt wird. Und ich konnte die Opfer schätzen, die sie brachte, während sie den Schritten unseres Meisters, Christi Jesu, treulich folgte.
Anfangs entstanden Zwistigkeiten in meiner Familie, weil ich die Christliche WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns) studierte. Als ich aber ein geistiges Verständnis gewann, wurden sie auf freundliche und friedliche Weise behoben. Viele Heilungen folgten, u.a. Heilungen von Verbrennungen und anscheinender Blutvergiftung. Mein Schwager wurde von Schmerzen in der Brust schnell frei, als wir mit der „wissenschaftlichen Erklärung des Seins“ argumentierten (s. Wissenschaft und Gesundheit, S. 468).
Als ich die Christliche Wissenschaft zu studieren begann, war ich physisch an einem Tiefpunkt angelangt. Körperlich und nervlich war ich sehr geschwächt. Die Bibel ermutigt uns (Ps. 37:5): „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen.“ Ich hörte einige Vorträge über die Christliche Wissenschaft, die mir sehr viel Erleuchtung gaben. Auch wurde ich darauf hingewiesen, daß ich Charakterfehler ablegen und durch die reine Wahrheit des Seins ersetzen solle, indem ich meinen Nächsten so sah, wie er tatsächlich ist: von Gott erschaffen, geistig und vollkommen. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 390): „Dulde nicht, daß der Anspruch von Sünde oder Krankheit in deinen Gedanken großwachse. Weise ihn mit der dauernden überzeugung von dir, daß er unrechtmäßig ist, da du weißt, daß Gott ebensowenig der Urheber von Krankheit wie von Sünde ist.“ Ich folgte diesem Kurs — sofortiges Ablehnen des Irrtums —, und mein Denken wandelte sich. Ich wurde von der Schwäche und dem schlechten Nervenzustand völlig geheilt.
Ich bin Gott großen Dank schuldig, weil Er mich zu dieser wunderbaren Wissenschaft geführt hat. Sie hat meine Familie gesegnet und aus mir einen neuen Menschen gemacht — ich bin gesund und glücklich, am Leben zu sein!
Panambi, RS, Brasilien
