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Warum eine Kirchenorganisation?

Aus der Oktober 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Haben Sie jemals versucht, ein Kohlenfeuer im Kamin zu löschen, ehe Sie zu Bett gingen? Sie trennen die Kohlen voneinander, verteilen sie, und eine nach der anderen wird schnell verlöschen. Wenn Sie dagegen ein Feuer anzünden wollen, legen Sie vielleicht leicht erwärmte Kohlen zusammen, und bald wird das Feuer auflodern.

Ebenso ist es mit dem menschlichen Geist. In der Gemeinschaft und dem Einssein in der Liebe werden unsere Herzen neu belebt. Für denjenigen, der behauptet, er brauche die Kirche nicht, mag die Freude am Ausbreiten des Evangeliums Christi bald schwinden.

Wie die Kohlen, erglühen die Herzen der Männer und Frauen, wenn sie in Einheit zusammengebracht werden, zur Flamme geistiger Hingabe, die Licht für die Welt ausstrahlt.

Die Bibel berichtet uns von Jesus, daß er „in die Synagoge nach seiner Gewohnheit am Sabattage“ Luk. 4:16. ging. Wir könnten sagen, daß er es sich zur Regel machte, in die Kirche zu gehen. Gewiß war die kleine Stadt Nazareth keine aufregende oder ungewöhnliche Stadt in Judäa, und die Gottesdienste in der Synagoge mögen nicht besonders inspirierend gewesen sein. Trotzdem war Jesus dort „nach seiner Gewohnheit“.

Christus Jesus ist unser Vorbild, der Mittler zwischen geistiger Vollkommenheit und menschlicher Erfahrung. Der Christus, verstanden und demonstriert, war der Felsen, auf den der Meister seine Kirche baute. Dieser Christus, die Wahrheit, der Gott und den Menschen als Vater und Sohn offenbart, bringt oft augenblickliche Heilung, wenn er auf menschliche Probleme angewandt wird. Wäre unser Verständnis der Wahrheit ausreichend, könnten wir dieses Ergebnis in jedem Fall erzielen. Zuweilen mögen jedoch Heilung und Befreiung nur schrittweise in Erscheinung treten.

Fortschritt und Verbesserung stimmen überein. Natürlich gibt es bei Gott oder Seinem Ausdruck, dem Menschen, nichts zu verbessern. Totale Vollkommenheit, obwohl nicht statisch, kann nicht verbessert werden! Im menschlichen Bereich jedoch ist Fortschritt das Ergebnis, wenn etwas von dem selbstsüchtigen, materiellen sogenannten Gemüt Gott als Liebe und die Brüderschaft der Menschen zu erkennen beginnt.

Christus stellt den wahren, geistigen Menschen dar. Jesus zeigte uns, wie die Göttlichkeit des Christus in unserer Menschlichkeit offenbar werden kann. Seine Mission war es, das Menschengeschlecht zu dem Verständnis von Gott, Liebe und Wahrheit, als dem Vater zu erheben. Dieses Verständnis vom Wesen Gottes gab ihm Macht, Teufel auszutreiben, Kranke zu heilen und Tote aufzuwecken. Als er heilte, befreite er den einzelnen nicht auf einmal von jeglichem Sinn der Materialität. Seine Heilungen zeigen uns vielmehr, daß wir unser Emporsteigen zum Geist beginnen, wenn wir die Materie unterwerfen und die materiellen Annahmen zwingen, bis zu einem gewissen Grad ihre Kontrolle über uns aufzugeben.

Jesus muß empfunden haben, daß die Kirche der Menschheit helfen kann, den Heiland in jeder Situation zu verstehen, denn der Bau der Kirche ist auf den Christus gegründet, den Felsen der göttlichen Liebe — er ruht auf dem Prinzip und nicht auf der Person.

Als Mrs. Eddy im Jahre 1879 ihre Kirche gründete, war ihre ausdrückliche Absicht, „ ... die Worte und Werke unseres Meisters in Erinnerung zu bringen und dadurch das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen“ Handh., S. 17..

Sie definierte die geistige Idee, Kirche, folgendermaßen: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ Dann beschreibt sie die praktischen Auswirkungen: „Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583. In dem Maße, wie wir erkennen, daß das wahre Dasein fest auf dem göttlichen Prinzip ruht, und dieses Gesetz in die Tat umsetzen, werden wir in unseren Kirchen und in unserem Leben die Stärke und Lebenskraft wirksamer wahrnehmen, die in der zweiten Hälfte dieser Definition zum Ausdruck kommt.

Die Kirche fördert die Verbundenheit untereinander und verlangt die Demonstration, daß Gott sich durch jede einzelne Seiner Ideen bekundet. Die Kirche, die als menschliche Institution oder Organisation in Erscheinung tritt, muß der Inspiration und Geistigkeit immer untergeordnet sein. Das Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy regiert unsere Kirche durch göttliche Inspiration; es ist nicht durch menschliche Schlußfolgerung entstanden. Mrs. Eddys Kirche ist in dem Maße der menschliche Augenschein von der göttlichen Idee, wie die Gedanken und Handlungen ihrer Mitglieder auf dem göttlichen Prinzip beruhen.

Widerstand gegen Mitgliedschaft und Tätigkeit in einer Zweigkirche, wenn sich die Möglichkeit dazu ergibt, lassen auf ein Mißverständnis von Mrs. Eddys Rolle als Gründerin schließen. Es mag zeitweise nötig sein, unsere Teilnahme an Kirchentätigkeiten aus diesem oder jenem Grund zu beschränken. Doch könnte die Ablehnung, für längere Zeit Verpflichtungen der Mitgliedschaft auf sich zu nehmen, oder die dauernde Abkehr davon uns gerade der Inspiration berauben, die wir brauchen, um die Schwierigkeiten zu überwinden, denen wir gegenüberstehen.

Es ist wichtig, daß wir die Christliche Wissenschaft lieben, Mrs. Eddy tatsächlich als deren Entdeckerin anerkennen. Und unsere Mitgliedschaft in der Organisation, die sie gründete, um ihre Entdeckung fortbestehen zu lassen, gibt uns umfassende Gelegenheiten, die Nützlichkeit der Kirche zu demonstrieren. Doch wir brauchen dringend Einheit — das Verständnis, daß wir eine Familie sind. Wir müssen Brüder sein, nicht nur darüber reden oder nachdenken. Warme, mitfühlende Liebe bringt Nachsicht und Geduld, denn Geschwister lieben sich weiterhin, auch wenn Schwierigkeiten auftreten.

Was erhebt nun den Anspruch, die nützlichen und rechtmäßigen Organisationen der menschlichen Gesellschaft umzustoßen — nicht nur die Kirche, sondern auch Regierungen, das Heim und die Familie? Es ist der tierische Magnetismus, die Suggestion, es gebe eine von Gott getrennte Macht, die entzweien und besiegen könne. Die Christliche Wissenschaft ist das Gegenmittel für alles, was seiner Absicht oder seiner Natur nach zerstörerisch ist. Die materiellen Sinne mögen über Unruhen oder Verwirrung berichten, doch durch die von der Christlichen Wissenschaft gewonnene geistige Wahrnehmung können wir das Einssein, die vollkommene Einheit und Allheit von Gott und Seinen Ideen wahrnehmen.

Bei Organisationen verstehen wir unter Einheit Zusammenarbeit. Wir können Dinge oft besser tun, mehr leisten und ein besseres Leben führen, wenn wir einander helfen. Der jüngste oder am entferntesten wohnende Christliche Wissenschafter, der in Gehorsam zum Kirchenhandbuch arbeitet und betet, kann seine Einheit mit dem Ganzen fühlen. Nicht nur läßt das kleinste bißchen Anstrengung die große Fülle noch mehr anwachsen, sondern darüber hinaus können alle auch die Unterstützung des Ganzen fühlen. Das Licht, das von diesem vereinten Beitrag ausstrahlt, leuchtet heller und breitet sich weiter im Gemeinwesen aus.

Jesus beschrieb das Band dieser Einheit in Christus, als er sagte: „Ich bin der rechte Weinstock, und mein Vater der Weingärtner... Gleichwie die Rebe kann keine Frucht bringen von sich selber, sie bleibe denn am Weinstock, so auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir.“ Joh. 15:1, 4. Einheit in der Kirche entstammt dem Wirken des einen Christus im individuellen Bewußtsein. Und die Kirche kann niemals von dieser sicheren und vollkommenen Grundlage getrennt werden. Das ist eine begeisternde Botschaft für jeden Tag!

Jesus erkannte die unermeßliche Ernte, die der Samen des Christus, der Wahrheit, den er ausstreute, hervorbringen würde. Die Ernte soll von seinen Nachfolgern in den darauffolgenden Jahren und Jahrhunderten eingebracht werden. Er sagte einmal zu seinen Jüngern: „Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Matth. 9:37, 38.

Wie schnell wenden wir uns im Gebet an Gott, wenn wir mit einem verwirrenden persönlichen Problem konfrontiert werden. Wir erkennen, daß die göttliche Wissenschaft unsere Gesundheit bewahrt, normale menschliche Beziehungen schafft und unsere Nöte stillt, indem sie uns ein Verständnis von dem Christus vermittelt. Doch der Christus ist hier, um etwas weit Größeres zu vollbringen, als uns bei guter Gesundheit zu erhalten, unsere Charakterfehler zu berichtigen oder ein privates kleines Paradies zu schaffen.

Unsere Kirche verkörpert die Christus-Wissenschaft, die hier ist, um das reifende Denken des Menschengeschlechts zu ernten und das Unkraut der Materialität vom Weizen der Geistigkeit zu trennen. Arbeiter, Heerscharen davon, werden gebraucht, um die Ernte weiterhin einzubringen, eine Ernte, die sich über alle Jahreszeiten erstreckt und sich mit der Ewigkeit verbindet.

Durch die aktive Unterstützung der menschlichen Organisation sind wir Arbeiter in der Ernte — wir demonstrieren die wissenschaftliche Einheit vom Reich Gottes auf Erden „wie im Himmel“.

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