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Warum die Christliche Wissenschaft kein Kult ist

Anmerkung der Schriftleiter: Schon in den frühesten Tagen der Christlichen Wissenschaft haben Kritiker falsche Darstellungen über ihre Lehren in Umlauf gebracht. In jüngerer Zeit haben die Bestrebungen, die Christliche Wissenschaft als einen „nichtchristlichen Kult“ zu brandmarken, mit einem Angriff an vielen Fronten zugenommen. Wir glauben, daß die Fragen und Antworten, die das Komitee für Veröffentlichungen über einige der wesentlichen Punkte zusammenstellte, für unsere Leser und alle Interessenten aufschlußreich sein werden. Wir legen sie im Geist der Worte Mary Baker Eddys dar: „Eine Lüge, die man auf sich beruhen läßt, ist nicht so bald zerstört, wie wenn man ihr mit Wahrheitserklärungen entgegentritt.“1

Warum die Christliche Wissenschaft kein Kult ist — 4

Aus der Oktober 1982-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Frage: Stimmt es nicht, daß die Christlichen Wissenschafter Jesus von Christus trennen und glauben, Jesus sei nur ein guter Mensch gewesen?

Antwort: Typisch für viele Stellen in Mrs. Eddys Schriften, die ihre religiösen Kritiker selten — wenn überhaupt — zitieren, sind z. B. folgende Aussagen: „Die Göttlichkeit des Christus wurde in der Menschlichkeit Jesu offenbar“ und: „Dieser Christus oder diese Göttlichkeit des Menschen Jesus war seine göttliche Natur, war die Gottseligkeit, die ihn beseelte.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 25, 26. Die Christliche Wissenschaft unterscheidet zwischen der göttlichen Bezeichnung des Erlösers, dem Christus, und seiner menschlichen, geschichtlichen Gestalt als Jesus. Aber sie trennt keineswegs die beiden voneinander, denn sie akzeptiert voll und ganz, daß Jesus die Inkarnation oder Verkörperung des Christus ist.

Oftmals beklagen Kritiker, die behaupten, sie seien ehemals Christliche Wissenschafter gewesen, sie hätten nie etwas über Jesus in der Christlichen Wissenschaft erfahren. Man muß sich wundern, wie sie eins der bewegendsten Kapitel übersehen konnten, das je über sein Leben geschrieben wurde, nämlich das Kapitel „Versöhnung und Abendmahl“ in Wissenschaft und Gesundheit.

Es gibt zweifellos einen legitimen theologischen Unterschied zwischen der Christlichen Wissenschaft und jenen Religionsgemeinschaften, die glauben, Jesus sei Gott. Doch Christliche Wissenschafter glauben in der Tat, daß Jesus vollständig und in einzigartiger Weise des Menschen geistige Gotteskindschaft demonstrierte. Ferner erkennen sie an, daß diese geistige Kindschaft die wahre göttliche Natur des Menschen ausmacht. Sie lieben und verehren ihn daher nicht nur als ihren Herrn und Meister, sondern auch als das Vorbild für die gesamte Menschheit. Paulus schreibt: „Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war“  Phil. 2:5., und diese „Gesinnung“ oder Motivation betrachten sie als göttlich.

Kurz, sie erkennen dankbar Christi Jesu Messiasamt an, seine menschliche und göttliche Rolle in der Geschichte als der Mittler zwischen Gott und den Menschen, als der „einzig Makellose“ und der „höchste irdische Stellvertreter Gottes“, „Jesus, der Gott-gekrönte oder der göttlich königliche Mensch“ Botschaft an Die Mutterkirche für 1901 von Mary Baker Eddy, S. 8, und Wissenschaft und Gesundheit, S. 52 und S. 313..

Frage: Die meisten Christen glauben, daß Jesu Erscheinen im Fleisch sowie seine Kreuzigung und Auferstehung die entscheidenden Ereignisse der Menschheitsgeschichte waren. Wenn die Christlichen Wissenschafter sagen, die Materie sei unwirklich, stellen sie damit nicht die Bedeutung dieser Ereignisse in Frage — ja, verneinen sie nicht geradezu, daß sie tatsächlich stattfanden?

Antwort: Kein anderer Christ könnte wohl den Bericht der Evangelien über Christi Jesu Leben, einschließlich der jungfräulichen Geburt, der Kreuzigung und körperlichen Auferstehung, wortwörtlicher und ernster nehmen als ein Christlicher Wissenschafter. Hier handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um historische Begebenheiten.

Mrs. Eddy schreibt in bezug auf den „gefährliche[n] Skeptizismus“, der in dieser Frage immer wieder aufkommt, daß „die Christen und die Christlichen Wissenschafter wissen: wären auch das Alte Testament und die Evangeliumsberichte nie geschrieben worden, so würden doch das Wesen des Christentums, wie es in dem Leben unseres Herrn dargestellt wurde, und die Wahrheit in der Heiligen Schrift genügen, um das Christentum Christi als das vollkommene Ideal zu verbürgen“ Verschiedenes, S. 179..

Dieses Zitat hilft uns, die folgende Aussage Mrs. Eddys zu erläutern, die religiöse Kritiker immer wieder aus dem Zusammenhang gerissen gegen uns verwenden: „Wenn niemals ein solcher Mensch wie der galiläische Prophet existiert hätte, würde das für mich nichts ausmachen.“  Ebd., S. 319. Obgleich sich ihre Schriften dadurch auszeichnen, daß sie beständig auf die größte Bedeutung von Jesu Leben und Vorbild hinweisen, schauen Kritiker statt dessen geringschätzig auf Stellen, die sie ihrer eigenen Auffassung gemäß verdrehen können. Hier schrieb Mrs. Eddy, was sie einem agnostischen Kritiker sagte, der sie herausgefordert hatte, Jesu Existenz zu beweisen. Nach diesem Zitat fährt sie fort: „Ich wüßte dennoch, daß Gottes geistiges Ideal der einzig wirkliche, zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffene Mensch ist.“ Mit ähnlichen Worten hat der Evangelist Billy Graham einmal festgestellt: „... selbst wenn es keinen historischen Bericht über Jesu Leben und Wirken gäbe, wäre er immer noch für mich wirklich, denn ich kenne ihn durch persönliche und tägliche Erfahrung.“  Zitiert in Robert Peel, Christian Science: Its Encounter with American Culture (New York: Henry Holt and Company, 1958), S. 193.

Christliche Wissenschafter legen freudig und mit Nachdruck großen Wert auf die Tatsache, daß Jesus wirklich aus dem Grabe auferstanden ist, während einige Mitglieder anderer Kirchen dies in Frage stellen, nominell aber innerhalb ihrer christlichen Gemeinschaft bleiben. Die Wahrheit über die Auferstehung stärkt den Glauben der Christlichen Wissenschafter an die Allerhabenheit der geistigen Macht über die physische. Die Auferstehung ist grundlegend wichtig für die Heilarbeit, durch die die Christlichen Wissenschafter — Schritt um Schritt — zu beweisen suchen, daß Materie und ihre Begrenzungen kein Teil der durch Gott begründeten Wirklichkeit sind.

Frage: Wie können Christliche Wissenschafter behaupten, Christus sei nur eine Idee?

Antwort: Das tun sie nicht; genausowenig wie sie sagen, Gott sei „nur“ das Höchste Wesen. Christus ist „die Idee Gottes“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 565., nicht des Menschen — die tatsächliche Gegenwart und Macht Gottes. Mrs. Eddy schreibt über die „lebendige, pulsierende Gegenwart des Christus“  Ebd., S. 351., die die Kranken heilt, und über den „lebendige[n] Christus, die praktische Wahrheit ..., die Jesus für alle, die ihm mit der Tat nachfolgen, zur ‚Auferstehung‘ und zum ‚Leben‘ macht“  Ebd., S. 31.. Das mag für den traditionellen Christen nicht leicht zu verstehen sein, doch die Christuskraft, der Christusgeist — wenn im Leben ausgedrückt —, kann immer gespürt werden. Er trennt das christliche Heilen eindeutig von jeder Art menschlichen Gemütsheilens — durch ihn wird man wiedergeboren und geheilt.

Im nächsten Monat wird die Frage erörtert: Was lehrt die Christliche
Wissenschaft über Sünde und Jesu Versöhnung?

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