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Warum Dankbarkeit?

Aus der Januar 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Dankbarkeit bringt Heilung. In ihrer geistigen Bedeutung ist Dankbarkeit ein herzliches und verständiges Anerkennen, daß das Gute für uns gegenwärtig ist. Sie ist für das Heilen wichtig, weil sie unser Bewußtsein für ein lebendigeres Erkennen Gottes öffnet — Seiner Allgegenwart, Allgewalt, Güte und Liebe zu allem, was Er schafft und umfaßt. Dankbarkeit öffnet uns die Augen — unsere geistige Erkenntnis — für das Wirkliche. Sie belebt unsere geistige Schau. Und geistige Schau, das Erkennen dessen, was Gott ist und was der Mensch als Sein geliebter Ausdruck ist, bildet die Grundlage für christliches Heilen.

Um ein klares Bild zu bekommen, ist das richtige Einstellen der Brennweite von wesentlicher Bedeutung. Das weiß jeder Fotoamateur. Auch der Metaphysiker weiß es; er weiß, daß die Strahlen des geistigen Lichtes auf die richtige Brennweite eingestellt werden müssen, damit sich das göttliche Bild oder die göttliche Idee klar und deutlich abzeichnen kann. Unsere Dankbarkeit trägt dazu bei, uns ein scharfes Bild vom Guten zu geben. Sie veranlaßt uns, geistige Ideen und göttliche Gesetze klarer zu sehen. Mit den Worten Mary Baker Eddys, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns): „Was ist Dankbarkeit anderes als eine starke camera obscura, etwas, was Lichtstrahlen in einem Brennpunkt sammelt, wo Liebe, Erinnerung und alles, was im menschlichen Herzen lebt, gegenwärtig ist, um Licht zu bekunden.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 164.

Doch Dankbarkeit wofür? Ein Charakteristikum der Bibel, das sie von anderen Werken der religiösen Weltliteratur unterscheidet, ist das Gewicht, das sie der Dankbarkeit beilegt, der Dankbarkeit gegenüber dem einen unendlichen, alliebenden Gott für Seine Güte — mit Lob und Preis für Seine große Kraft und Seine „Wunder, die er an den Menschenkindern tut“ Ps. 107:8.. Kein Wunder, daß die großen Charaktere der Bibel, die Propheten und die Psalmisten, Gott inbrünstig dankten und Ihn verherrlichten! Ihrer höchsten Erkenntnis zufolge war Er — im Gegensatz zu den seelenlosen, aus Holz und Stein geformten Götzen und den mysteriösen Stammesgottheiten der sie umgebenden Völker — „der lebendige Gott“, der „Gott aller Götter“, der „Ich werde sein“, der „Gott, unser Helfer“, neben dem es keinen andern gab. Siehe Jer. 10:10; Ps. 136:2; 2. Mose 3:14; Ps. 79:9.

Christus Jesus dankte Gott, bevor er die Menge speiste, bevor er Lazarus ins Leben zurückrief, vor seiner Kreuzigung und Auferstehung. Siehe Mark. 8:6 und Joh. 6:11; Joh. 11:41; Luk. 22:19. Als Paulus und Silas in Philippi gebunden im Gefängnis lagen, „beteten Paulus und Silas und lobten Gott“ um Mitternacht und wurden befreit. Als Paulus sich auf einem kleinen, vom Sturm hin und her geworfenen Schiff als Gefangener auf dem Wege nach Rom befand, beruhigte er die von panischer Angst ergriffene Besatzung, „dankte Gott vor ihnen allen“ und veranlaßte sie zu essen. Siehe Apg. 16:25, 26; 27:35. In keinem dieser Fälle wurde die Dankbarkeit nach dem Eintreffen göttlicher Segnungen, göttlicher Versorgung oder göttlichen Schutzes geäußert; sie kam vorher, wie um den Weg für die Kundwerdung der göttlichen Macht frei zu machen.

Wir können für den kleinsten Schimmer von Güte und Licht in unserem Leben dankbar sein. Wir können für Gott dankbar sein, und wir können Gott dankbar sein, daß Er ist, was Er ist; für die Offenbarung dessen, was Er ist; für die erlösende und heilende Wissenschaft der Wahrheit und Liebe und für die Ergebnisse, die das Verständnis von Gott bringt. Es ist wichtig zu erkennen, daß Dankbarkeit, ein von der göttlichen Liebe bewirkter und von Freude erleuchteter Gedankenzustand, in scharfem Gegensatz zu der kalten Gleichgültigkeit und skeptischen Distanz steht, die heute für das Denken und die Einstellung vieler Menschen so charakteristisch sind.

Undankbarkeit ist wie der Stein, der den Zugang zum Grab versperrt. Sie ist ein Hindernis, das hinweggerollt werden muß. Dieses Beseitigen von Undankbarkeit ist ein Schrittstein, um durch unser Vertrauen auf das göttliche Leben, die göttliche Wahrheit und die göttliche Liebe und durch unser Verständnis davon in unserem Leben siegreich zu sein. Mrs. Eddy bringt Undankbarkeit mit einigen der häßlichsten Elemente des sterblichen Gemüts in Zusammenhang — mit Sinnenlust, Bosheit, Verrat und „unfruchtbarem Leben“. Siehe Die Einheit des Guten, S. 56; Botschaft an Die Mutterkirche für 1902, S. 18–19; Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 3–4.

Dankbarkeit ist eine Sache des Herzens, nicht nur des Kopfes — etwas, was wir so tief und beständig empfinden müssen, daß es unser Handeln und unser Leben bestimmt. Mrs. Eddy formuliert es folgendermaßen: „Taten drücken mehr Dankbarkeit aus als Worte.“ Und weiter sagt sie: „Wir sind es unserem Meister schuldig, seine Gebote zu halten und seinem Beispiel zu folgen; dies ist der einzig würdige augenscheinliche Beweis unserer Dankbarkeit für alles, was er getan hat. Äußerliche Gottesverehrung ist an sich nicht ausreichend, um treue und im Herzen empfundene Dankbarkeit auszudrücken, denn er hat gesagt:, Liebet ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten.‘ “ Wissenschaft und Gesundheit, S. 3, 4.

Für den Christlichen Wissenschaft ist es natürlich, Christus Jesus für alles, was er für uns und für die ganze Menschheit getan hat, unaussprechlich dankbar zu sein, für seine von Liebe bestimmte Selbstaufopferung, für seine Beweise der göttlichen heilenden Kraft und für die Herrlichkeit seines endgültigen Sieges in der Auferstehung.

Es ist für den Christlichen Wissenschafter auch natürlich, Mrs. Eddy, jener treuen Nachfolgerin des Heilands, dankbar zu sein, für die von ihr entdeckte Christus-Wissenschaft und für die Bewegung und Kirche, die sie gründete, um das ursprüngliche Christentum und seine überragende heilende Kraft wiedereinzuführen.

Doch Dankbarkeit ist keine Einbahnstraße. Auch diejenigen, die hier für Die Mutterkirche arbeiten, sind dankbar — dankbar den anderen Mitgliedern in aller Welt und in allen Ländern, dankbar denen, die durch Geistigkeit, Mut und selbstlose Liebe die Anwendbarkeit der Christlichen Wissenschaft demonstrieren, indem sie Krankheiten heilen und Böses jeder Art überwinden.

Es ist eine unvergeßliche Erfahrung, die einen mit Demut und Inspiration erfüllt, wenn man christlich-wissenschaftliche Kirchengemeinden in den verschiedensten Gebieten der Welt besucht und von den Heilungen und anderen Demonstrationen der Mitglieder hört, die sie individuell oder in bezug auf Kirchenangelegenheiten ausgearbeitet haben. Angesichts des tiefen Vertrauens dieser Mitglieder in die Wahrheit, ihrer unerschütterlichen Treue und ihrer geistigen Siege kann man nichts anderes als Demut empfinden. Christliche Wissenschafter der verschiedensten Sprachen und Kulturen haben großartige Heilungen bewirkt; einige davon werden im Zeugnisteil dieser Zeitschrift veröffentlicht. Die Mutterkirche hat ganz gewiß Grund, ihren treuen Anhängern auf allen Kontinenten und in entlegenen Winkeln der Erde tiefe Anerkennung zu zollen.

Selbst in den dunkelsten Stunden des sterblichen Lebens kann jeder von uns den Schimmer geistigen Lichts entdecken, der uns gegenüber der göttlichen Liebe dankbar sein läßt für ihre Offenbarung des ewigen Seins des Menschen. Ein Schimmer der Dankbarkeit ist wie das Senfkorn, von dem der Meister sprach; er breitet sich aus, bis er wie ein Baum, der mit seinen Zweigen den Vögeln des Himmels Zuflucht bietet, unsere geistige Inspiration und unser geistiges Streben trägt und fördert. Siehe ebd., S. 511–512.

Wie Christliche Wissenschafter wissen, enthält das Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy unter anderem Richtlinien und Bestimmungen zur Anleitung des einzelnen Mitgliedes. Eine davon legt klar und schlicht den Punkt dar, den dieser Schriftleiterartikel wiederzugeben versucht: „Dankbarkeit und Liebe sollten jeden Tag alle Jahre hindurch in allen Herzen wohnen.“ Handb., Art. XVII Abschn. 2.

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