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Warum die Christliche Wissenschaft kein Kult ist

Anmerkung der Schriftleiter: Schon in den frühesten Tagen der Christlichen Wissenschaft haben Kritiker falsche Darstellungen über ihre Lehren in Umlauf gebracht. In jüngerer Zeit haben die Bestrebungen, die Christliche Wissenschaft als einen „nichtchristlichen Kult“ zu brandmarken, mit einem Angriff an vielen Fronten zugenommen. Wir glauben, daß die Fragen und Antworten, die das Komitee für Veröffentlichungen über einige der wesentlichen Punkte zusammenstellte, für unsere Leser und alle Interessenten aufschlußreich sein werden. Wir legen sie im Geist der Worte Mary Baker Eddys dar: „Eine Lüge, die man auf sich beruhen läßt, ist nicht so bald zerstört, wie wenn man ihr mit Wahrheitserklärungen entgegentritt.“1

Warum die Christliche Wissenschaft kein Kult ist — 7

Aus der Januar 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Frage: Mrs. Eddy behauptete, die Entdeckerin der Christlichen Wissenschaft zu sein, aber viele Autoren erklären, daß sie tatsächlich in Phineas P. Quimbys Schuld stehe.

Antwort: Behauptet worden ist das schon — doch nicht von Kennern, die dieser Frage gründlich nachgegangen sind. Eine eingehende Prüfung der historischen Tatsachen zu diesem Thema befindet sich in zwei wissenschaftlichen Arbeiten neueren Datums. Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Discovery, The Years of Trial, The Years of Authority (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1966, 1971, 1977) und Stephen Gottschalk, The Emergence of Christian Science in American Religious Life (Berkeley: University of California Press, 1973). Diese sowie andere sorgfältig durchgeführte Untersuchungen zeigen, daß ein kategorischer Unterschied besteht zwischen dem elementaren Christentum, das Mrs. Eddy lehrt, und Quimbys Ansichten, die im Mesmerismus wurzeln. In der Christlichen Wissenschaft stellt Heilung eine Phase der christlichen Erlösung dar; und sie ergibt sich, wenn man sich von ganzem Herzen Gott zuwendet — dem einen unendlichen, göttlichen Gemüt. Quimby hingegen betrachtete Heilung als das Resultat einer — wie wir es heute nennen würden — mentalen Suggestion, als eine Frage der psychologischen Manipulation anstatt der geistigen Wiedergeburt.

Selbst Quimbys Sohn, der gegen Mrs. Eddy starke Ressentiments empfand, erkannte den entscheidenden Unterschied zwischen ihr und seinem Vater an, als er schrieb: „Die Religion, die sie lehrt, ist zweifellos ihr Werk, wofür ich gar nicht dankbar genug sein kann. Denn ich würde nicht gern mit dem Gefühl ins Grab gehen, daß mein Vater irgend etwas mit, Christian Science’ zu tun gehabt habe.“  Zitiert in Gottschalk, S. 136.

Frage: Mrs. Eddy sagte, sie habe die Christliche Wissenschaft entdeckt, nachdem sie von den Folgen eines Sturzes auf dem Eis im Jahre 1866 geheilt worden sei. Wie steht es mit der Anschuldigung, sie habe den Bericht über diese Erfahrung erfunden oder übertrieben?

Antwort: Das historische Beweismaterial für ihre Schilderung dieses Ereignisses beruht auf weit mehr als allein ihrem Wort! Tatsächlich stammen die bekannten Einzelheiten dieses Vorfalls aus verschiedenen Quellen, u. a. aus einem Zeitungsbericht, von anderen Zeugen (keinen Christlichen Wissenschaftern) und aus einem Brief aus ebenjener Zeit. Zwei Tage nach dem Sturz, um nur ein Beweisstück zu zitieren, stand in dem Lokalblatt ein Unfallbericht, der ihren Zustand als „kritisch“ bezeichnete. Nachbarn und Freunde wurden zur Hilfe herbeigeholt; man ließ ihren Geistlichen kommen, und ihr Mann, der geschäftlich unterwegs war, wurde ebenfalls telegrafisch herbeigerufen. Viele Jahre später gab der Arzt, der sie behandelt hatte, mehrere Erklärungen ab, in denen die ganze Sache heruntergespielt wurde, aber zur Zeit des Unfalls beschrieb er dem Zeitungsbericht gemäß „ihre Verletzungen als intern und äußerst ernst“  Zitiert in Peel, Discovery, S. 195..

Frage: Mrs. Eddy ist auch des Plagiats bezichtigt worden und soll Teile aus Wissenschaft und Gesundheit sowie viele Hauptgedanken einem Essay über Hegels Philosophie entnommen haben, den ein Politikwissenschaftler des neunzehnten Jahrhunderts namens Francis Lieber verfaßte.

Antwort: Über diese Anschuldigung kann nicht einmal mehr gestritten werden. Es ist längst aufgedeckt worden, daß es sich hier von Anfang bis Ende um einen Betrug handelt, der in den dreißiger Jahren angezettelt wurde, um Die Mutterkirche zu erpressen. Bereits im Jahre 1955 wies ein prominenter gelehrter Baptist in einem Buch anhand interner Beweise nach, daß es sich bei dem Dokument, auf das sich dieser Vorwurf gründet, um eine Fälschung aus einer späteren Zeit handelt und daß Mrs. Eddy es gar nicht gesehen, geschweige denn benutzt haben konnte. Conrad Henry Moehlman, Ordeal by Concordance (New York: Longmans Green & Co., 1955).

In einer jüngeren Untersuchung dokumentierte ein Gelehrter der Johns Hopkins Universität Thomas C. Johnsen, „Historical Consensus and Christian Science“, The New England Quarterly, März 1980. die ganze traurige Geschichte dieser Fälschung: Von wem, warum und wann sie unternommen wurde. Diese Untersuchung zeigt auch, wie verschiedene Autoren diese Anschuldigung ausgeschlachtet haben und, ohne sie zu prüfen, einfach voraussetzten, daß sie richtig sei. Daß eine derart falsche Anschuldigung in Dutzenden von fundamentalistischen Traktaten und Büchern als unwiderlegbare Wahrheit dargestellt wurde, erinnert an folgende Worte in Wissenschaft und Gesundheit: „Voraussetzen, daß Verfolgung um der Gerechtigkeit willen der Vergangenheit angehört und daß das Christentum heute mit der Welt in Frieden lebt, weil es von Sekten und Gemeinschaften in Ehren gehalten wird, heißt das eigentliche Wesen der Religion falsch auffassen. Irrtum wiederholt sich. Die Prüfungen, die die Propheten, Jünger und Apostel trafen, ,deren die Welt nicht wert war‘, erwarten in irgendeiner Gestalt jeden Vorkämpfer der Wahrheit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 28.

Die Christlichen Wissenschafter sind Christen. Sie lieben das wahre Christentum, wo immer es sich zeigt. Sie erkennen den christlichen Geist an, den Fundamentalisten, Protestanten, Katholiken oder Menschen ohne formale religiöse Überzeugung zum Ausdruck bringen, und fühlen sich zutiefst davon angesprochen.

Doch die Christlichen Wissenschafter sind sich auch der Gültigkeit und Tiefe ihrer eigenen christlichen Wurzeln bewußt. Mary Baker Eddy entdeckte und gründete die Christliche Wissenschaft. Es war ihr Vorsatz, das Denken zu befreien, damit es für den immergegenwärtigen Christus empfänglich werde, der Jesu Leben in der Geschichte der Menschheit eine einzigartige Bedeutung verlieh. Sie war darüber entsetzt, daß die sogenannte Orthodoxie mit ihren Überlagerungen der Jahrhunderte die Frische und Kraft der eigentlichen christlichen Botschaft erdrückte und für sich in Anspruch nahm, ausschließlich das Christentum zu repräsentieren. Die Christliche Wissenschaft ließ Legalismus und Pietismus hinter sich zurück und brach mit der oberflächlichen Religiosität.

Natürlich müssen die Christlichen Wissenschaft letzten Endes durch ihr Leben diese neue Vision des Christentums bezeugen, die die Christliche Wissenschaft verkörpert. Unser Meister selbst hat gesagt: „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“  Matth. 7:20. Für die Jüngerschaft ist das der heilige Test.

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