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Wir können mehr tun, als uns nur mit etwas abzufinden

Aus der Januar 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Acht Tage lang hatte es geregnet; und dann wurden meine Wandergefährtin und ich von einem heftigen, völlig unerwarteten Schneesturm überrascht. Unter unserer Zeltplane, die ziemlich schwer auf uns lastete, verbrachten wir in der Wildnis eine kalte, nasse und schlaflose Nacht, die wir kaum ertragen konnten. „Ihr hättet euch nicht einfach damit abfinden sollen“, erklärte später eine Kollegin und zählte alles auf, was wir hätten tun können, um unsere Lage zu verbessern.

Jetzt übernachte ich gern in der Wildnis, wenn es schneit; aber noch viel mehr schätze ich die Erkenntnis, daß wir uns niemals mit einer Situation abzufinden brauchen. Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß wir durch Christus all das Wissen, die innere Kraft und das gute Urteilsvermögen haben, um Herr der Situation sein zu können. Sie lehrt uns, wie wir das unbegrenzte Gute, das uns gehört, beanspruchen können.

Sich mit etwas abzufinden kostet Mühe, und wenn wir uns schon lange mit einer Situation geplagt haben und davon ganz erschöpft sind, sollten wir uns vielleicht erneut fragen, wonach wir ringen. Mrs. Eddy erklärt: „Das Ringen nach Wahrheit macht uns stark anstatt schwach und bringt uns Ruhe anstatt Ermüdung.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 426.

Mühen wir uns ab, um im menschlichen Leben das Notwendigste oder mehr zu haben? Oder erheben wir unseren Blick und richten ihn auf die höhere Vorstellung von der Einheit des Menschen mit dem immergegenwärtigen Geist, Gott, dem einzigen Ursprung alles Guten? Wenn wir nachdrücklich erklären, daß unsere Identität die vollkommene Widerspiegelung des Geistes ist, erkennen wir, wie falsch es ist, uns einfach mit etwas abzufinden — und wir beginnen einen Ausweg aus unseren Schwierigkeiten zu sehen. Unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden, unsere Geduld können nicht begrenzt sein, weil es im unermeßlichen Geist keine Begrenzungen gibt. Wenn wir uns von dem veränderlichen menschlichen Bild abwenden und auf die Wirklichkeit der Wahrheit schauen, werden wir in unserer menschlichen Situation haben, was wir brauchen.

Bedenken Sie, was die Wahrheit uns zeigt: Der Mensch lebt mit der ganzen Schöpfung in vollkommener Harmonie, weil das vollkommene Prinzip alles regiert; der Mensch erfreut sich eines aktiven Daseins, weil alle Tätigkeit vom Gemüt ausgeht; der Mensch kann weder Stimmungen noch Temperamentsausbrüchen unterworfen sein, weil beständige Freude auf Seele beruht; der Mensch ist vollkommen gesund, weil Leben nicht unterbrochen werden kann und makellos ist. In Darstellungen wie diesen weist nichts darauf hin, daß wir uns einfach mit etwas abfinden müßten! Sie enthalten vielmehr die Verheißung des Christus, daß wir Freude, Gesundheit und Harmonie in reicher Fülle haben sollen. Und sie sind die geistigen Tatsachen, die auf jeden von uns zutreffen.

Wenn wir mit offensichtlich unharmonischen Zuständen konfrontiert werden und uns unser Vertrauen auf das Gute bewahren, werden wir zum Lohn ganz bestimmt Zeichen dafür sehen, daß unser Ringen zu einer reineren Auffassung von Gesundheit und Frieden führt. Erkennen wir an — und wünschen uns nicht nur —, daß die unfehlbare Gesundheit, die ununterbrochene Harmonie, die stets geduldige Liebe und die Freude tatsächlich vorhanden sind, können wir sie sofort spüren. Wir sind keine unvollständigen Sterblichen, die sich abmühen, unsterblich zu werden; der Mensch spiegelt in Wirklichkeit bereits alles wider, was Gott ist. Wir haben die freudige Aufgabe, uns dieser Tatsache beständig bewußt zu sein und mit ihrer Demonstration zu beginnen.

Wie oft setzen wir uns mit kleineren Problemen auseinander, indem wir sie einfach ihren Lauf nehmen lassen und erst dann beten, wenn die Lage ernst wird? Sich ständig zu weigern, etwas anderes als das vollständige Gute zu akzeptieren, hilft uns sehr, wenn wir Herausforderungen überwinden müssen. Wo die Kontrolle des Gemüts unablässig anerkannt wird, kann keine Verwirrung herrschen. Wenn wir die uns verliehene Herrschaft beständig ausüben, brauchen wir uns nicht mehr zu quälen und uns mit einer Sache abzufinden. Mrs. Eddy versichert uns: „Das göttliche Prinzip, das das Weltall und den Menschen regiert, ist, wenn demonstriert, jeder Notlage gewachsen.“ Vermischte Schriften, S. 41.

Auch dürfen wir uns, wenn wir auf unserer Suche nach Heilung einen offenbar kritischen Punkt überwunden haben, nicht dazu verleiten lassen, weniger zu beten und auf rein menschliche Weise mit der Angelegenheit fertig zu werden. Durch Wahrheitserklärungen, von denen wir absolut überzeugt sind, sollten wir zur vollständigen, endgültigen Heilung geführt werden.

Wenn wir mit unserem Leben unzufrieden sind, stehen wir tatsächlich vor der Aufgabe anzuerkennen, daß wir in Gottes Plan einen Platz haben — dessen können wir sicher sein. Gemüt, die liebevolle Allmacht, erhält auf wirksame Weise die vollkommene Herrschaft über Sein Universum aufrecht. Es sollte unser Ziel sein, uns der wahren Tatsachen des Seins mehr bewußt zu werden. Wir sollten uns niemals mit mentaler Stagnation zufriedengeben, ob wir nun mit etwas ringen oder ein bequemes Leben führen.

In der Bibel wird uns berichtet, daß Hiob sich all der Annehmlichkeiten des Lebens erfreute. Er hatte viele Kinder, zahlreiche Knechte und große Viehherden, ja, Hiob „war reicher als alle, die im Osten wohnten“ Hiob 1:3.. Durch eine tragische Begebenheit nach der anderen verlor er plötzlich alles, was er besaß. Und als ob das nicht genügt hätte, wurde sein ganzer Körper mit Geschwüren bedeckt.

Hiob war ein guter, ehrlicher Mann. Er ehrte Gott in Wort und Tat. Seine Prüfungen zwangen ihn, ein höheres Verständnis von der unvergänglichen Wirklichkeit der Wahrheit zu erlangen. Hiob vertraute und hoffte so standhaft auf Gott, daß sein menschliches Verlangen und Leiden vor der Überzeugung wichen, daß Gott allein mächtig ist und alles, was der Mensch braucht, von Ihm kommt. Das Ergebnis war: „Der Herr segnete Hiob fortan mehr als einst.“ Hiob 42:12. Doch am wichtigsten war natürlich sein besseres geistiges Verständnis.

Zu glauben, die Materie könne uns auf irgendeine Weise beeinflussen, vereitelt von Anfang an unsere Bemühungen, mehr zu tun, als uns lediglich mit etwas abzufinden. Eines Tages werden wir erkennen, daß Materie unwirklich ist. Da die Materie keine Macht hat, kann sie uns weder mit schlechter Gesundheit, Frustration, Ungeduld noch irgendeinem Mangel bedrängen. Mrs. Eddy erklärt aus der Fülle ihrer inspirierten Einsicht: „Die Wahrheiten des Seins bestehen in dem unermeßlichen Ewigen, und sie müssen anerkannt und demonstriert werden. Der Mensch muß seinen Nächsten lieben wie sich selbst, die Macht der Wahrheit muß in Gesundheit, Glück und Heiligkeit erschaut und empfunden werden; dann wird man erkennen, daß Gemüt Alles-in-allem ist und daß es keine Materie gibt, mit der es fertig zu werden gilt.“ Verm., S. 183.

Gemüt ringt nicht darum, sich selbst zu sein; Gemüt ist Gemüt. Ebensowenig braucht der Mensch als Idee des Gemüts sich abzumühen, gesund, gehorsam oder zufrieden zu sein; der Mensch ist der Ausdruck aller guten Eigenschaften. Es gilt nicht, einen Ausweg aus einer aufreibenden Situation zu finden, sondern zu erkennen, daß wir nicht in Schwierigkeiten sind und es niemals waren.

Ob wir nun für ein Unternehmen arbeiten, Schulaufgaben machen, die Wohnung säubern oder auf einer Sommerwanderung von einem unzeitgemäßen Schneesturm überrascht werden, wir brauchen uns von bedrückenden Umständen nicht die Freiheit und Freude rauben zu lassen. Wir können die zärtliche Umarmung der göttlichen Liebe spüren, die uns unsere Bürden abnimmt und uns unsere Herrschaft zeigt, die immerdar in Gott begründet ist.

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