Der Apostel Jakobus ist uns aus den Evangelien bekannt. Zusammen mit Johannes und Petrus wurde er einige Male auserwählt, Jesus bei besonderen Gelegenheiten zu begleiten (siehe Mark. 5:37; 9:2). Von einem anderen Jakobus, „des Herrn Bruder“, wird häufiger in Büchern des Neuen Testaments gesprochen, die nicht zu den Evangelien gehören.
Dieser Jakobus war, wie die anderen Brüder Jesu, offensichtlich nicht von Jesu Mission überzeugt. Aber Paulus, der Jakobus kannte, erwähnt in einem Brief (siehe 1. Kor. 15:7), daß Jakobus Jesus nach dessen Auferstehung selbst gesehen habe. Jakobus wurde praktisch zum Leiter der Kirche in Jerusalem und wirkte unter den Juden wie Paulus unter den Heiden. Er als Befürworter der Aufrechterhaltung des jüdischen Rituals und des moralischen Gesetzes innerhalb der frühen Kirche bekannt. Aber der Brief des Jakobus — der vielleicht von ihm selbst oder, was wahrscheinlicher ist, von jemandem geschrieben wurde, der die Lehren und den Geist des Jakobus wiedergeben wollte — vermittelt ein umfassenderes Bild. Man muß in ihm nicht nur einen Menschen gesehen haben, der sich streng an den Buchstaben hielt, sondern auch einen Christen, der darum besorgt war, sich beständig für den Christus einzusetzen, Liebe prakisch zum Ausdruck zu bringen und ohne Vortäuschung Moral aufrechtzuerhalten.
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