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Der Christus gebietet den Gedankenströmungen der Welt Einhalt

Aus der August 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wer die Weltgeschehnisse aufmerksam verfolgt, erkennt immer deutlicher gewisse Gedankenströmungen, die von einem Land auszugehen und auf andere Länder überzugreifen scheinen. Ein Land hat wirtschaftliche Probleme, und aufgrund seiner Handelsbeziehungen beginnen auch seine Partner in Schwierigkeiten zu geraten. Zuweilen scheinen diese Strömungen eigenmächtig zu werden, und sie drohen zu Krieg, Rezession und anderen verheerenden Zuständen zu führen.

Akzeptieren wir sie als wirkliche Kräfte, dann wird eine unsichere Existenz die Folge sein, in der der Wohlstand von heute zur Hoffnungslosigkeit von morgen werden mag. Erkennen wir jedoch, daß im Gegensatz zu den weitverbreiteten Voraussagen die Wirkungen dieser Strömungen nicht unvermeidlich oder unumgänglich sind, können wir beginnen, die Wende in unserem eigenen Leben herbeizuführen, wodurch wir auch gleichzeitig der Welt helfen. Wenn wir wissen, daß die einzig wahren Kräfte überall jene sind, die im Einklang mit dem Gesetz Gottes, des Guten, stehen, können wir unser Leben auf einer völlig anderen Grundlage aufbauen. Die Christliche Wissenschaft zeigt, wie uns diese Einstellung Herrschaft über die scheinbar bösen und unaufhaltbaren Mächte verleiht.

Christus Jesus bewies, daß das Gesetz Gottes die Annahme vom Fortbestehen solcher Strömungen zu zerstören vermag. Kurz vor seiner Kreuzigung sagte er zu seinen Jüngern: „Ihr werdet weinen und heulen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verkehrt werden.“ Er versicherte ihnen, daß diese Freude, die der Traurigkeit folgen würde, von Dauer sei, als er sagte: „Eure Freude soll niemand von euch nehmen.“ Joh. 16:20, 22.

Diejenigen, die die Wahrheit haßten, die Jesus lehrte und bewies, würden sich über seinen Tod freuen, denn sie würden dann nicht länger mit dem Christus konfrontiert, den er täglich lebte und der eine tiefgreifende moralische und geistige Wiedergeburt forderte. Zunächst würden seine Jünger betrübt sein, weil sie noch nicht die volle Bedeutung seiner Lehren verstanden hatten. Aber der Meister, der Gott vertraute — was er immer getan hatte und auch weiterhin tun würde —, versicherte ihnen, daß ihr Kummer nicht lange dauern werde. Die Macht des Christus, die Jesus verkörperte, würde beweisen, daß die Strömungen des Hasses wirkungslos sind.

Die innere Umwandlung seiner Jünger, die aufgrund ihrer Erlebnisse während und nach seiner Auferstehung erfolgte, erfüllte seine Prophezeiung. Sie erkannten, daß der Christus, den Jesus demonstriert hatte, der Welt offenbart worden war, wenn auch Jesus nach der Himmelfahrt nicht mehr in Person bei ihnen war. Was auch immer menschlich mit ihnen geschah, sie wußten, daß die Liebe des Christus stets bei ihnen war.

Jesu Verheißung gilt für uns genauso, wie sie für seine Jünger gegolten hatte. Mögen wir auch Verlust oder Kummer empfinden, wenn unsere Erkenntnis vom Christus durch Krankheit, Sünde oder Furcht verdunkelt wird, so ist doch die Freude, die uns erfüllt, wenn wir die Macht des Gesetzes Gottes bewiesen haben, von Dauer.

Durch die Erkenntnis, daß der Mensch, unser wahres Wesen und das eines jeden anderen, völlig geistig ist, lernen wir, die Annahmen von Sinnlichkeit, Krankheit, Krieg und Verlust zu überwinden. Und da der Mensch völlig geistig ist, unterliegt er nicht dem Eigensinn, der Selbstsucht, Unmoral oder anderen sterblichen Charaktereigenschaften. Der Mensch hat teil am göttlichen Wesen und bringt Freude, Frieden, Güte, Vollkommenheit zum Ausdruck.

Wir können auch der Tatsache gewiß sein, daß der Mensch, da er die Idee des Gemüts ist, nie vom Gemüt getrennt werden kann. Das bedeutet, daß er völlig vom göttlichen Willen regiert wird und somit nicht durch sterbliche Neigungen oder Einflüsse ins Unglück gezogen werden kann. Wenn wir uns als diesen Menschen erkennen, können wir von einem umfassenderen und christlicheren Standpunkt aus Entscheidungen treffen.

Es ist wichtig zu verstehen, daß die Strömungen der materiellen Welt ihren Ursprung oftmals in Versuchungen haben, die für das menschliche Verhalten sehr normal, ja sogar natürlich zu sein scheinen. Klatsch z. B. verbreitet sich von Mund zu Mund und mag eine verderbliche Tendenz entwickeln, die dem Unschuldigen schadet. Auf der internationalen Bühne mögen Gerüchte über Aufrüstung oder wirtschaftlichen Zusammenbruch einen ähnlichen Effekt haben und eine eigene Triebkraft entfalten. In beiden Fällen können wir jedoch erkennen, daß diese Strömungen vor dem Christus, der Wahrheit, absolut machtlos sind.

Die beste Lösung für den Klatsch ist natürlich, daß nicht mehr geklatscht wird. Wir können jedoch verhindern helfen, daß der Klatsch eines anderen seinem scheinbaren Opfer schadet, indem wir verstehen, daß der Hang, sich ständig mit sterblichen Personen oder Zuständen zu befassen — und nichts anderes ist Klatsch —, für den von Gott erschaffenen Menschen weder Anziehungskraft noch Faszination besitzt. Auf diese Weise befreien wir uns zugleich von der Neigung, den Schwätzer oder sein Objekt zu verdammen. Es gibt nur ein Gemüt, Gott, das den Menschen als harmlos und unversehrt, rein und liebevoll kennt. Dieser geistige Mensch ist die wahre Identität eines jeden von uns.

Wahrheit, Gott, ist die einzige Wirklichkeit. Die Berichte des fleischlichen Gemüts über sterbliche Personen, denen es seine ganze Aufmerksamkeit schenkt, haben keine grundlegende Substanz, noch können sie befriedigen. In dem Maße, wie sich unser Verlangen nach geistiger Wahrheit entfaltet, lernen wir etwas über ihr substantielles Wesen, und wir erfahren die Sicherheit, die in unser Leben kommt, wenn wir uns auf die Seite der geistigen Wahrheit stellen. Wir werden immer weniger bereit sein, den Scheinwahrheiten des Klatsches Glauben zu schenken und sie weiterzuverbreiten.

Unsere Gebete können auch dann einen Einfluß haben, wenn es sich vergleichsweise um schädliche Gerüchte handelt, die das Weltgeschehen betreffen. Da Gemüt alles weiß, kann es weder Unterstellungen noch Irrtümern zum Opfer fallen. Und da dieses Gemüt in Wirklichkeit der einzige Herrscher ist, können wir stets bei ihm Führung suchen, und zwar nicht nur für unser eigenes Leben, sondern auch dann, wenn wir für die Lösung der Probleme beten, die die Menschheit zu bewältigen hat.

Je mehr sich unser geistiger Sinn entwickelt, um so schneller werden wir die Wahrheit erkennen und die Lüge, wo immer sie erscheint, zurückweisen. Und wenn wir die Tatsache akzeptieren, daß die Intelligenz des Gemüts vom Menschen widergespiegelt wird, werden wir selbst in schwierigen Situationen dazu geführt, die richtige Wahl zu treffen. Ferner können wir wissen, daß der Irrtum über kein wirkliches Sprachrohr oder Mittel der Verbreitung verfügt, weil sich die Wahrheit ständig durch den Menschen offenbart. Da Gemüt allmächtig und allgegenwärtig ist, können wir zuversichtlich sein, daß seine Herrschaft überall demonstriert werden kann.

Wie Klatsch kann auch jede andere Gedankenströmung — sei es Rassenhaß, Selbstsucht, Machtgier, Habsucht — durch Gebet und das Studium der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys als machtlos und unwirklich bewiesen werden. Mit der Hilfe des Christus können wir in Einklang mit unserem Gebet leben und somit beweisen, daß diese Wahrheiten das Gesetz in unserem Leben sind.

Standhaftigkeit bei dieser Arbeit segnet nicht nur uns mit einem klareren Verständnis vom geistigen Universum, in dem wir alle tatsächlich leben, sondern kommt auch der Welt zugute. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Die ruhigen, starken Ströme wahrer Geistigkeit, die sich in Gesundheit, Reinheit und Selbstaufopferung offenbaren, müssen die menschliche Erfahrung vertiefen, bis die Annahmen des materiellen Daseins als eine armselige Täuschung erkannt werden und Sünde, Krankheit und Tod der wissenschaftlichen Demonstration des göttlichen Geistes und dem geistigen, vollkommenen Menschen Gottes auf ewig Raum geben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 99.

Jesu Kreuzigung und seine nachfolgende Himmelfahrt beweisen einen anderen Punkt hinsichtlich der falschen Ströme der Materialität. Das Böse schien gewonnen zu haben. War denn sein Körper nicht in ein Grab gelegt worden? Der Christus war tot. Oder vielleicht doch nicht? Drei Tage später erbrachte Jesu Wiedererscheinen den unwiderlegbaren Beweis, daß der Christus, sein wahres Selbst, zwar von der Menschheit zurückgewiesen werden mag, jedoch niemals zerstört werden kann.

Diese Tatsache stärkt uns, wenn widrige Umstände die Oberhand zu haben scheinen und die Gegenwart des Christus, der Wahrheit, vielleicht zeitweilig verborgen ist. Besonders in solchen Zeiten müssen wir täglich an der Wahrheit festhalten, daß der Christus, wenn auch unsichtbar, bei uns und allen Nationen ist und daß das Böse vor der Vergeistigung des Denkens und Lebens völlig machtlos ist.

Wir schöpfen Zuversicht aus der Tatsache, daß Gott Prinzip, der einzige Gesetzgeber, und daß die göttliche Wissenschaft Sein Gesetz ist. Unter Gottes allerhabener Regierung kann der Mensch nur das Gute kennen. In Wirklichkeit ist das unser Erbteil, denn wir sind dieser Mensch. Das Böse hat nicht teil am geistigen Dasein. Mrs. Eddy sagt: „Das Böse hat kein Prinzip. Da es ohne Prinzip ist, entbehrt es der Wissenschaft. Es kann daher nicht demonstriert werden und ist somit ohne Beweis.“ Die Einheit des Guten, S. 49.

Wir können dies in unserem täglichen Leben auf allen Gebieten beweisen. Der Voraussage, daß man aus irgendeinem Grunde krank werde, kann mit der festen Behauptung begegnet werden, daß das Böse „nicht demonstriert werden [kann] und ... somit ohne Beweis [ist]“. Kein Gesetz in Gottes Reich macht das Böse zu einem notwendigen Begleiter der menschlichen Erfahrung oder des Fortschritts. Das gleiche trifft zu, wenn das Böse in größerem Rahmen erscheint — wenn es behauptet, unser Geschäft gehe aufgrund der wirtschaftlichen Strömungen bankrott oder irgendein anderes Übel sei unvermeidbar.

Aber angenommen, unser Geschäft gerät in Schwierigkeiten? Dann müssen wir täglich die Gegenwart des göttlichen Gesetzes und die Machtlosigkeit irgendeines anderen sogenannten Gesetzes beanspruchen. In Wirklichkeit besteht unsere Tätigkeit allein darin, Gott widerzuspiegeln. Wenn wir die menschliche Szene von diesem Standpunkt aus betrachten, können wir uns bemühen, bessere Wege zu finden, um bei unserer Arbeit und in anderen Aspekten unseres Lebens Gottes Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen. Ein Geschäftsgebaren, das auf den Eigenschaften des göttlichen Prinzips, der Liebe, fest gegründet ist, wird von Weisheit geprägt und weniger durch negative wirtschaftliche oder politische Entwicklungen beeinflußt werden. Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen inspiriert uns zu intelligenten Entscheidungen. Wenn wir das Gute als die einzige Wirklichkeit anerkennen, gewinnen wir Herrschaft über Furcht, Stolz und quälende Schuldgefühle, die uns einflüstern wollen, daß das Böse uns oder andere beflecken könne.

Das Böse war nie wirklich; es kann jetzt oder in Zukunft nicht wirklich werden. Wenn wir uns auf die Macht des göttlichen Prinzips verlassen, wird uns die richtige Handlungsweise klar werden. Die Folge wird vielleicht ein gesünderes Unternehmen sein, oder es wird sich eine andere Lösung zeigen. Die wichtigste Tatsache ist, daß das Gute ohne Ende demonstrierbar ist, das Böse jedoch nicht, und keine Welle von einem Glauben an das Böse kann es wirklich machen. Die unbedingte Gesetzmäßigkeit des Prinzips schließt das Böse, das seinem Wesen nach gesetzlos ist, für immer aus.

Je mehr wir uns bemühen, in kleinen Dingen auf Gott zu vertrauen, desto zuversichtlicher werden wir uns in größeren Angelegenheiten an Sein Gesetz wenden. Und wir haben den folgenden Vorteil: Im Gegensatz zu seinen Jüngern, die ihren Kummer ertrugen, ohne zu wissen, wie es enden würde, wissen wir genau, was kommen wird, weil Jesus den Weg für uns bereitet hat. Wir mögen uns furchterregenden Herausforderungen gegenübersehen, wenn wir gegen die Strömungen der allgemeinen Annahme schwimmen und uns zu verstehen bemühen, daß die göttliche Wissenschaft in jedem Fall das Gesetz ist. Wir können jedoch gewiß sein, wie Jesus es war und wie es schließlich auch seine Jünger waren, daß der Christus, die Wahrheit, obsiegen kann und wird.

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