In einem Lied aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft heißt es (Nr. 124):
Wie gut ist unser Gott,
Voll Gnade Sein Gebot;
Komm, wirf nun deine Last auf Ihn,
Er hilft dir in der Not.
Wie wahr diese Worte sind, wurde mir durch eine Heilung sehr klar gezeigt. Anfang vergangenen Jahres fühlte ich mich sehr schwach und elend, aß kaum etwas und nahm immer mehr ab. Als ich meinen häuslichen Pflichten nicht mehr nachkommen konnte und apathisch wurde, äußerte ich meinem Mann gegenüber den Gedanken, zum Arzt zu gehen. Ich wußte, daß ich in die falsche Richtung schaute, um Hilfe zu finden, aber ich war verzweifelt. (Meine Verwandten meinten oft, daß ich wohl sehr krank sei.) Mein Mann riet mir davon ab, doch auf mein Drängen hin fuhr er mich zum Arzt.
Nach der Untersuchung erklärte der Arzt, daß ich Herzmuskelschwäche hätte und sofort in ein Krankenhaus gehen sollte, um Ruhe und Pflege zu bekommen; das rüttelte mich wach. Als ich dies meinem Mann mitteilte, sagte er lächelnd, ich könne Ruhe und Pflege bei uns zu Hause haben. Gott werde für mich sorgen. Dann gingen wir heim, und ich suchte weder den Arzt ein zweites Mal auf, noch begab ich mich ins Krankenhaus. Mein Mann übernahm alle Hausarbeit und half mir beständig durch Gebet. Zur weiteren Unterstützung bat ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft um Beistand.
Langsam machte ich Fortschritte, bis ich wieder fähig war, etwas zu tun. So planten wir eine Reise. Wir fuhren für drei Wochen nach Westdeutschland. Eines Tages fiel ich auf der Straße vor Schwäche hin. Mir kam der Gedanke: „Jetzt bleibst du liegen; nun ist alles vorbei.“ Ich sagte zu meinem Mann: „Du wirst wohl allein wieder nach Hause fahren müssen.“ Doch ich fühlte mich von Liebe umgeben und konnte wieder in den Wagen einsteigen. Als mir die folgende Stelle aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, einfiel, fand ich neue Kraft (S. 355): „Laß Disharmonie jedes Namens und jeder Art nicht mehr gehört werden, und laß den harmonischen und wahren Sinn des Lebens und des Seins von dem menschlichen Bewußtsein Besitz ergreifen.“ Besonders in dieser Zeit umsorgte mich mein Mann täglich mit großer Geduld und Liebe. Nach ein paar Tagen, als wir wieder zu Hause waren, trat eine Wendung ein. Mein Mann nahm mich in die Arme und sagte: „Ich fühle, daß jetzt, in diesem Augenblick, eine große Last von uns genommen worden ist.“ Für diese Erkenntnis waren wir beide sehr dankbar. Von da an ging es mit mir wieder bergauf. Mein Appetit und meine Kräfte kehrten zurück, so daß ich dankbaren Herzens meine Hausarbeit wieder aufnehmen konnte. Heute bin ich völlig gesund.
Sehr dankbar bin ich für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, wo ich Gott voller Dankbarkeit diene. Auch der Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft hat zu meinem geistigen Fortschritt beigetragen. „Ich will dich unterweisen und die den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten“ (Ps. 32:8). Ich bin Gott, der göttlichen Liebe, unaussprechlich dankbar, daß ich dieses Tal der sterblichen Annahme oder Krankheit verlassen konnte, um mich auf den Horeb — den Berg Gottes — zu begeben.
West-Berlin, Deutschland
