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Der Monitor beweist: Christliche Wissenschafter leben nicht in einem Elfenbeinturm

Aus der August 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ist der Christian Science Monitor lediglich eine ausgezeichnete Zeitung?

Gewiß ist er ein Beispiel für Journalismus von hoher Qualität. Die meisten Christlichen Wissenschafter wissen, daß ihre Führerin, Mrs. Eddy, diese Zeitung im Jahre 1908 gründete, zu einer Zeit, als die Gelbe Presse oder sensationslustiger Journalismus vorherrschte. In den darauffolgenden Jahrzehnten hat sich der Monitor durch sein hohes Niveau journalistischer Integrität und des Mitgefühls zahlreiche Auszeichnungen und den Respekt führender Persönlichkeiten in der ganzen Welt und von Fachleuten aus allen Lebensbereichen erworben,

Viele Christliche Wissenschafter sind sich auch ihrer Verantwortung bewußt, den Monitor zu unterstützen, wie es Mrs. Eddy im Handbuch Der Mutterkirche umrissen hat: „Es soll das Vorrecht und die Pflicht eines jeden Mitglieds sein, sofern es seine Mittel erlauben, auf die Zeitschriften zu abonnieren, die die Organe dieser Kirche sind ...“ Handb., Art. VIII Abschn. 14.

Doch der Monitor ist mehr als eine Zeitung, die Auszeichnungen erhält, oder eine Kirchenveröffentlichung, die aus Pflichtgefühl abonniert, aber vielleicht nur gelegentlich gelesen wird. Er ist ein integraler Bestandteil der christlich-wissenschaftlichen Bewegung und verdient als solcher dieselbe hingebungsvolle und gebeterfüllte Aufmerksamkeit, die Mitglieder dem Unterhalt des Leseraums der Christlichen Wissenschaft oder der Durchführung der Gottesdienste schenken.

Mrs. Eddy hat selbst klargemacht, wie wichtig der Monitor für ihre Kirche ist. Als sie den Verwaltungsrat der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft anwies, den Monitor zu gründen, schrieb sie: „Handeln Sie ohne Aufschub. Unsere Sache verlangt, daß er jetzt herausgegeben wird.“ Robert Peel, Mary Baker Eddy: The Years of Authority (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1977), S. 310. In dem Maße, wie wir unsere Gebete für den Monitor vertiefen, können wir uns bemühen, klarer zu erkennen, was Mrs. Eddy bei dieser dringenden Bitte vorschwebte.

Ich wurde einmal von einem mir bekannten Christlichen Wissenschafter eingeladen, einer Geschäftskonferenz beizuwohnen, deren Teilnehmer keine Christlichen Wissenschafter waren, sich aber vom Gesichtspunkt des Marketing aus für den Monitor interessierten. Da auf dieser Konferenz alle Aspekte des Monitors diskutiert werden sollten, verwandten mein Kollege und ich einen Großteil unserer Vorbereitungszeit auf die Frage, wie mit einfachen und klaren Worten die Beziehung zwischen dem Monitor und der Kirche Christi, Wissenschafter, erklärt werden kann — eine Beziehung, die Außenstehenden und manchmal sogar den Mitgliedern nicht immer klar ist!

Als nun diese Frage angeschnitten wurde, erläuterten wir, daß Mrs. Eddy eine Führerin von Weltrang und eine Beobachterin der Welt gewesen sei, der die praktischen Nöte der Menschheit sehr am Herzen gelegen haben. Wir erklärten ferner, daß die meisten Kirchen es als eine Verpflichtung betrachteten, ihren Mitmenschen zu helfen, und daher Wohltätigkeitsprogramme ins Leben rufen, zu Welthilfsprogrammen beitragen oder den Bedürftigen in ihrem Gemeinwesen Mahlzeiten bereiten und daß unseres Erachtens Mrs. Eddy die Liebe ihrer Kirche zur Welt dadurch zum Ausdruck bringen wollte, daß sie ihr diese Zeitung gab — eine Zeitung, die durch gründliche Analysen der Weltereignisse den interessierten Lesern einen bedeutungsvollen Weg öffnen würde, Weltprobleme zu verstehen und sogar zu deren Lösung beizutragen. Unsere Antwort stellte die Geschäftsleute offensichtlich zufrieden, und man ging zu den mehr geschäftlichen Punkten über.

Später ließ ich mir dieses Gespräch über den Monitor und unsere Kirche noch einmal durch den Kopf gehen. Da unsere Erklärung nahezu spontan gekommen war — und viel prägnanter als alles war, was wir bis dahin erörtert hatten —, wurde mir klar, daß auch ich an jenem Tag etwas über den Monitor gelernt hatte.

Als ich über die Aufgabe der Zeitung nachdachte, erkannte ich zum erstenmal, daß der Monitor jeden Tag der Welt den Beweis liefert, daß Christliche Wissenschafter keine unverbesserlichen Optimisten sind, die in fernen Elfenbeintürmen leben.

Da Christliche Wissenschafter danach streben, rückhaltlos auf Gott zu vertrauen und sich gewissenhaft der vollkommenen, geistigen Natur des Menschen und des Universums zuzuwenden, meint man manchmal — obwohl zu Unrecht —, sie kehrten den „Realitäten“ des Erdenlebens den Rücken.

Christliche Wissenschafter können durch Heilungen und dadurch, daß sie andere an ihrer Religion teilhaben lassen, diese falschen Vorstellungen auf individueller Basis berichtigen. Aber der Monitor, der sein Augenmerk auf das Gemeinwesen, die Nation und die Welt um uns her richtet, beweist täglich auf einzigartige Weise, daß Christliche Wissenschafter aktive, fürsorgliche Teilnehmer auf der internationalen Bühne sind und nach Lösungen für die Nöte der Menschheit suchen.

Der Monitor versorgt jeden Leser, ob er nun Christlicher Wissenschafter ist oder nicht, mit jener sorgfältigen Berichterstattung, die sein Bewußtsein für Weltprobleme schärft oder gezielte Möglichkeiten zeigt, wie der einzelne diesen Nöten abhelfen kann. Doch dem Christlichen Wissenschafter bietet der Monitor mehr als menschliches Engagement für unsere Welt. Er hilft uns, für die Menschheit zu beten, indem er die Argumente der Sterblichkeit, die dem Leid und dem Aufruhr der Menschheit zugrunde liegen, aufdeckt, damit sie geheilt werden.

„Die Wissenschaft spricht, wenn die Sinne schweigen; und dann triumphiert die immerwährende Wahrheit“, schreibt Mrs. Eddy. „Wird der geistige Mahner verstanden, so ist das die Übereinstimmung des Göttlichen mit dem Menschlichen, der Gipfel der Christlichen Wissenschaft.“ Vermischte Schriften, S. 100.

Der Monitor hilft, die Sinne zum Schweigen zu bringen, indem er das Denken nicht auf das Furchtbare in der menschlichen Erfahrung lenkt, sondern ruhig und verständnisvoll all das erläutert, was uns als höchst beunruhigende Probleme erscheinen mag, wie Bürgerkriege, politische Auseinandersetzungen und sogar Hungersnot. Dadurch, daß der Monitor sich weigert, das Zeugnis der materiellen Sinne zu dramatisieren, läßt er die Christliche Wissenschaft sprechen; er ermöglicht es der friedlichen Gegenwart des Christus, uns zu neuen geistigen Erkenntnissen zu erheben — und der Welt Heilung zu bringen.

Wenn wir dafür beten, die Vision unserer Führerin für den Monitor besser zu verstehen und zu unterstützen, können wir Heilung in unserem eigenen Leben erwarten. Kürzlich hatte ich einen miserablen Tag. Ich war mit der Welt zerfallen, und auch die Welt, so schien es, war mit mir uneins. Am Mittag erhielt ich einen Anruf mit der Bitte, für unsere Katze zu beten, die anscheinend eine verletzte Schulter hatte, sowie für ein Familienmitglied, das unter Rückenbeschwerden zu leiden schien.

Angesichts meiner schlechten Gemütsverfassung fragte ich mich, ob ich mich sinnvoll mit Gott vereinen könne. In dem Augenblick jedoch, als ich den Hörer auflegte, wurde mein Denken von der Erkenntnis erleuchtet, daß alle drei Fälle — meiner eingeschlossen — derselben Annahme entsprangen: nämlich der, daß in Gottes harmonischem Reich etwas irgendwie seinen rechtmäßigen, natürlichen Zustand der Vollkommenheit verlieren könne.

In meiner Argumentation wandte ich mich der Welt vor meiner Türschwelle zu. Ich schlug den Monitor auf; zu der Zeit brachte er eine Artikelserie über die internationalen Konflikte, die durch die wachsende Flut von Flüchtlingen entstanden, die ihre Heimat verlassen hatten oder daraus vertrieben worden waren. Hier erschien das gleiche Argument auf globaler Ebene.

Mir wurde klar, daß es kein ausschließlich persönliches Problem gibt, daß die Herausforderungen, denen wir begegnen, oft lediglich Weltprobleme in einem kleineren Maßstab sind. Somit gibt es aber auch kein Problem, das „dort draußen“, außerhalb des Gedankenbereichs ist. Wo immer das sterbliche Gemüt uns glauben machen will, es könne der steten Gegenwart und Allmacht Gottes, des Guten, hohnsprechen — sei es nun in unserem eigenen Heim oder auf der anderen Seite des Erdballs —, müssen wir mit Hilfe unseres Verständnisses von dem heilenden Christus dem falschen Anspruch des sterblichen Gemüts auf Macht entgegentreten.

An jenem Tag wandte ich mich an die Bibel und dachte über die Geschichte von Adam und Eva im ersten Buch Mose nach. Dort fand ich in dem Vers, der davon berichtet, wie Adam von Gott aus dem Garten Eden vertrieben und zur Bearbeitung des Ackers verdammt wird, Siehe 1. Mose 3:23. die Wurzel des sterblichen Arguments, das behauptet, der Mensch sei jemals aus dem Himmelreich, aus der Harmonie, gestoßen worden. Hier fand ich auch die Autorität, mit der wir dieses Argument als Lüge bloßstellen können. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, daß das zweite Kapitel des ersten Buches Mose einen Traum beschreibt; es ist eine Allegorie, die nichts an der ewigen Wahrheit über die geistige Schöpfung ändert, wie sie im ersten Kapitel der Genesis beschrieben wird, wo wir lesen: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31.

Es erübrigt sich, zu sagen, daß der Tag, der so unerfreulich gewesen war, sofort harmonisch wurde, als ich diese Wahrheiten in mein Denken einließ. Innerhalb sehr kurzer Zeit waren sowohl die Katze als auch das Familienmitglied vollständig geheilt. Und ich empfand eine tiefe geistige Gewißheit, daß meine Gebete auch zur Lösung der nationalen und internationalen Probleme beigetragen hatten, die ich in meine metaphysische Arbeit mit eingeschlossen hatte.

Selbstverständlich lieben wir den Monitor wegen seines hervorragenden Journalismus. Wenn wir aber unser Denken — und unsere Gebete — der Welt gegenüber öffnen, die uns der Monitor vorsetzt, dann erkennen wir, daß er mehr ist als nur eine gute Zeitung. Er ist viel, viel mehr.


Der Herr, dein Gott, ist bei dir,
ein starker Heiland.
Er wird sich über dich freuen und dir freundlich sein,
er wird dir vergeben in seiner Liebe
und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.

Zephanja 3:17

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