In meinem ersten Jahr auf der höheren Schule ödete mich der Unterricht total an, und nach den Weihnachtsferien hatte ich überhaupt keine Lust mehr, weiterzumachen. Ich wollte nichts mit der höheren Schule zu tun haben; ja, ich wollte sie an den Nagel hängen. Ich begann immer mehr Stunden zu schwänzen, und im Laufe von zwei Monaten blieb ich schließlich fast ganz dem Unterricht fern. Während dieser Zeit bemühten sich der Berater der Schule und der stellvertretende Direktor, mich dazu zu bewegen, wieder in den Unterricht zu gehen. Doch ich wollte nicht, und meine Einstellung zur Schule wurde immer negativer. Nach vielen Verwarnungen informierte mich schließlich der stellvertretende Direktor, daß man mich der Schulordnung gemäß für den Rest des Jahres von der Schule verweisen könne. Das bedeutete auch, daß ich in allen Fächern Leistungsdefizite aufweisen und nicht versetzt werden würde.
Jetzt wurde mir klar, in welch heikle Lage ich mich gebracht hatte, und ich bat eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft
Christian Science (kr’istjən s’aiəns) um Hilfe. Ich erklärte ihr alles. Sie fragte mich, ob ich bereute, was ich getan hatte, und ich versicherte ihr, daß es mir leid täte. Dann erklärte sie mir, daß ich ehrlich sein und das aufrichtige Verlangen haben müsse, meine Einstellung zur Schule zu ändern. Sie sagte, ich müsse mehr Ehrlichkeit, Gehorsam, Offenheit und Aufrichtigkeit zum Ausdruck bringen. Ich war einfach davon überzeugt, daß ich als Gottes Kind nur Seine Eigenschaften widerspiegeln konnte und daß Gott bei mir war, wo immer ich mich auch befand. Ich beschloß, Ihm ganz und gar zu vertrauen.
Danach gingen meine Mutter und ich zur Schule, um mit dem stellvertretenden Direktor zu sprechen. Nach der Unterredung mit meiner Mutter rief er mich in sein Büro und fragte mich, ob ich mit seinen Bedingungen einverstanden sei, nämlich die Schulordnung zu befolgen und in alle meine Unterrichtsstunden zu gehen. Ich versicherte ihm, daß ich das tun würde, und er erklärte mir, daß er mich entgegen der Schulordnung nur einen Tag vom Unterricht ausschließen werde. Danach könne ich zurückkehren, und alle Vermerke über mein vorheriges Verhalten würden aus den Akten entfernt werden, solange ich gehorsam wäre.
Als ich nach Hause kam, rief ich wieder die Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und berichtete ihr, was am Nachmittag in der Schule besprochen worden war. Sie forderte mich auf, die folgende Stelle aus Kanzel und Presse von Mary Baker Eddy zu studieren (S. 3): „Wisset denn, daß ihr unumschränkte Macht besitzt, recht zu denken und zu handeln, und daß nichts euch dieses Erbes berauben und gegen die Liebe verstoßen kann. Wenn ihr auf diesem Standpunkt beharrt, wer oder was könnte euch veranlassen, zu sündigen oder zu leiden? Unsere Sicherheit beruht auf unserem Vertrauen, daß wir tatsächlich in der Wahrheit und Liebe weilen, der ewigen Wohnstätte des Menschen. Eine solche himmlische Gewißheit beendet allen Streit und gebietet dem Aufruhr Einhalt, denn der gute Kampf, den wir gekämpft haben, ist vorüber, und die göttliche Liebe gibt uns das wahre Siegesbewußtsein.“
An dem Tag, an dem ich dem Unterricht fernbleiben mußte, beteten meine Eltern mit mir. Ich las auch die Bergpredigt, in der Christus Jesus uns u. a. erklärt, wie wir beten sollen (Matth. 6:6): „Wenn du aber betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“ Ich betete und hielt daran fest, daß ich das tun würde, was Gott von mir verlangte.
Am nächsten Tag kehrte ich zur Schule zurück. Der stellvertretende Direktor rief mich zu sich und schlug mir vor, die Schulpsychologin aufzusuchen. Ich willigte ein, und als ich an jenem Vormittag zu ihr ging, machte ich mir klar, daß Gott mir die Intelligenz gegeben hat, alle Fragen, die sie an mich stellen würde, zu beantworten. Da sie wußte, daß ich ein Christlicher Wissenschafter bin, fragte sie mich, wie ich mich mit dem Problem auseinandersetze. Ich erklärte ihr, daß ich bete und daß mir eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft helfe. Die Psychologin sagte, sie habe meinen Fall mit einem Kollegen besprochen, dessen beide Schwestern Christliche Wissenschafter seien. Er habe ihr versichert, daß mir am besten geholfen werde, wenn ich mich an jemanden wandte, der die Christliche Wissenschaft ausübt. Sie war damit einverstanden und fügte hinzu: „In meiner ganzen Laufbahn als Psychologe habe ich noch keine so positive und bemerkenswerte Wandlung erlebt.“ Ich sagte ihr, daß die Hilfe, die ich in der Christlichen Wissenschaft erhielt, diese Veränderung bewirkt habe.
Am folgenden Sonntag sprach meine Sonntagsschullehrerin im Unterricht die meiste Zeit über „Wille“ Sie las die folgende Definition aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy vor (S. 597): „Wille: Die treibende Kraft des Irrtums; sterbliche Annahme; tierische Kraft. Die Macht und Weisheit Gottes.“ Sie erklärte, daß der „Wille“, der eine sterbliche Annahme ist, Eigenwille sei und nur zu Ungehorsam gegen Gottes Gesetz führe. Die Macht und Weisheit Gottes aber sei göttlicher Wille. „Setze immer Gottes Willen vor den menschlichen Willen“, sagte sie, „und du wirst Sein Gesetz befolgen.“ Gehorsam gegen Gott — das war eine Eigenschaft, die ich mehr zum Ausdruck zu bringen lernte. Seitdem habe ich keine Stunde versäumt.
Als nächstes mußte ich meine Zensuren verbessern. In beinahe jedem Fach waren meine Leistungen ungenügend, aber ich versicherte allen meinen Lehrern, daß ich mein Bestes tun würde, mich bis zum nächsten Zwischenzeugnis zu verbessern. Mein Sportlehrer erklärte mir jedoch, er müsse mir für jene Zeit eine sehr schlechte Zensur geben (was bedeuten konnte, daß ich in diesem Fach wahrscheinlich das ganze Jahr nicht schaffen würde). Er sagte mir, daß er keine andere Wahl habe, weil ich seinen Unterricht einen Monat lang geschwänzt und daher ungefähr zwanzig Stunden versäumt hatte. Er beschloß dann, mir eine Verlängerung von drei Wochen zu geben. Ich betete darüber und war überzeugt, daß ich in dieser Zeit alles nachholen konnte. Ich schaffte alle Fächer; ich hatte nicht versagt. Ja, ich erhielt für diese Zeit gute Zensuren und schließlich für das Gesamtjahr einen sehr hohen Notendurchschnitt.
In der folgenden Woche gab ich der Schulpsychologin das Buch Ein Jahrhundert christlich-wissenschaftlichen Heilens [das von der Christlich-Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft herausgegeben wird]. Sie bedankte sich bei mir und sagte, meine Heilung habe sie so beeindruckt, daß sie mehr über die Christliche Wissenschaft erfahren wolle.
In den letzten Wochen vor Ende des Schuljahres paukte ich mehr denn je. Ich konnte alle erforderliche Arbeit bewältigen. Als ich mich auf die Prüfung vorbereitete, hielt ich daran fest, daß ich als Gottes Kind Seine unendliche Intelligenz widerspiegele. Zu der Zeit, wo ich dem Unterricht ferngeblieben war, hatte ich alle meine Aufzeichnungen für das gesamte Jahr weggeworfen. Also mußte ich meine Lehrbücher von Anfang bis Ende lesen. Aber ich hatte keine Bedenken, daß ich das, was notwendig war, tun konnte. Ich dachte viel über die Definition von Gemüt nach, die uns in Wissenschaft und Gesundheit gegeben wird (S. 591): „Gemüt. Das einzige Ich oder Uns; der einzige Geist, die einzige Seele, göttliches Prinzip, Substanz, Leben, Wahrheit, Liebe; der eine Gott; nicht das, was in dem Menschen ist, sondern das göttliche Prinzip oder Gott, dessen voller und vollkommener Ausdruck der Mensch ist; die Gottheit, die umgrenzt, die aber nicht umgrenzt ist.“
Als ich mein Zeugnis erhielt, sah ich, daß mir mein Naturwissenschaftslehrer eine Eins plus für die Prüfungsarbeit und die Note „sehr gut“ für das letzte Quartal gegeben hatte. In Naturwissenschaft war ich immer sehr schlecht gewesen, aber am Ende des Schuljahres hatte ich die beste Note, die ich je in diesem Fach erhalten hatte. Ich erreichte einen sehr hohen Notendurchschnitt für das Jahr sowie die Note „sehr gut“ in Sport.
Alle meine Lehrer bemerkten den Wandel in meiner Einstellung zur Schule. Ich bin sehr dankbar für diese Heilung und für all die anderen Heilungen, die ich in den vergangenen Jahren erlebt habe.
Einmal riet mir ein Zahnarzt zu Zahnspangen. Anstatt seinen Rat zu befolgen, beschloß ich, das Problem in der Christlichen Wissenschaft auszuarbeiten. Ich betete jeden Tag und dachte über die „wissenschaftliche Erklärung des Seins“ nach (die auf Seite 468 in Wissenschaft und Gesundheit zu finden ist), und als ich ein Jahr darauf wieder zum Zahnarzt ging, sagte er, mein Überbiß sei völlig verschwunden.
In der Schule verzerrte ich mir einmal die Muskeln in der rechten Körperhälfte. Ich betete sofort das Gebet des Herrn. Die Schmerzen hatten am nächsten Tag nachgelassen und verschwanden im Laufe des Tages ganz.
Als ich eines Abends in unserer Küche ein sehr scharfes Messer benutzte, schnitt ich mir versehentlich in den Daumen. Die Wunde wollte nicht aufhören zu bluten, und ich begann zu beten. Ich dachte über Mrs. Eddys Antwort auf die Frage: „Was ist der Mensch?“ nach. Sie beginnt folgendermaßen (Wissenschaft und Gesundheit, S. 475): „Der Mensch ist nicht Materie; er besteht nicht aus Gehirn, Blut, Knochen und anderen materiellen Elementen. Die Heilige Schrift belehrt uns, daß der Mensch zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist.“ Ich hielt an dieser Wahrheit fest und bemühte mich, ihre geistige Bedeutung zu erfassen. Nach einer halben Stunde hörte das Bluten auf. Ich verband den Finger. Und als ich drei Tage später den Verband abnahm, war keine Narbe zu sehen.
Ich bin sehr dankbar für die Christliche Wissenschaft und für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche.
Hillsdale, New Jersey, USA
Wir sind die Eltern von Robert Grieser; wir sind sehr dankbar und freuen uns, die wunderbare Heilung unseres Sohnes bestätigen zu können. Auf dem Höhepunkt der Krise wurde uns von der Schule dringend geraten, Robert täglich von der Schulpsychologin behandeln zu lassen. Wir teilten damals der Schulleitung mit, daß wir die Hilfe einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft für ihn in Anspruch nahmen. Die Arbeit der Ausüberin bewirkte innerhalb weniger Tage eine so große Umwandlung in der Einstellung und dem Verhalten unseres Sohnes, daß die Schulpsychologin, der Berater der Schule und die Lehrer unseres Jungen erstaunt waren. Robert hat seitdem erkannt, daß sich seine Lage ohne die Christliche Wissenschaft wahrscheinlich weiterhin verschlechtert hätte, ohne viel Hoffnung für die Zukunft. Er hat nun eine sehr positive Einstellung zur Schule und seinen Lehrern gegenüber. Wir glauben, daß dieses Zeugnis vielen Jugendlichen helfen wird, die mit einem ähnlichen Problem ringen.
