Was bedeutet es, ein Künstler zu sein?
Vom Standpunkt der Christlichen Wissenschaft aus betrachtet, läßt ein Künstler sein Denken zu einer klareren und weniger begrenzten Transparenz für Seele, den göttlichen Geist, werden. Um das tun zu können, muß er der Versuchung widerstehen, sich selbst für einen persönlichen Schöpfer zu halten, denn Gott ist der göttliche Autor, Architekt, Künstler. Mrs. Eddy erklärt: „Das unendliche Gemüt erschafft und regiert alles, vom mentalen Molekül bis zur Unendlichkeit. Dieses göttliche Prinzip aller Dinge bringt durch Gottes ganze Schöpfung hindurch Wissenschaft und Kunst sowie die Unsterblichkeit des Menschen und des Universums zum Ausdruck.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 507.
Die Versuchung, sich selbst für einen persönlichen Schöpfer zu halten, kann eine hypnotische Wirkung haben — vor allem wenn andere den Künstler unbewußt dazu drängen und ermutigen, indem sie seine Werke laut bewundern. Äußerungen der Bewunderung und Anerkennung können aufrichtig sein, doch wenn der Künstler sich dazu verleiten läßt, diese süße sterbliche Vorstellung von der Schöpferkraft zu akzeptieren, setzt er sich sofort den materiellen Annahmen über die Kunst aus: Ideenmangel, Stimmungsschwankungen, „künstlerisches“ Temperament, Eigenwille sowie all das quälende mentale Ringen, das mit dem Bemühen um ästhetische Perfektion in Verbindung gebracht wird. Vom Standpunkt der Christlichen Wissenschaft aus muß ein guter Künstler auch ein guter Christlicher Wissenschafter sein.
Bitte anmelden, um diese Seite anzuzeigen
Sie erlangen vollständigen Zugriff auf alle Herolde, wenn Sie mithilfe Ihres Abonnements auf die Druckausgabe des Herold ein Konto aktivieren oder wenn Sie ein Abonnement auf JSH-Online abschließen.