Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Identität unserer Schülervereinigung bewahren

Aus der Februar 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Christliche Wissenschafter, die am Klassenunterricht teilgenommen haben (eines der glücklichsten und wichtigsten menschlichen Erlebnisse), genießen das zusätzliche Vorrecht, einer lebenslangen Mitgliedschaft in einer Schülervereinigung. Obwohl alle Lehrer aus dem Kapitel „Zusammenfassung“ in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy lehren, ist doch die Darbietung des Unterrichtsstoffs bei jedem Lehrer individuell und einmalig. Wenn wir die ausgeprägte Individualität und Identität einer jeden Schülervereinigung respektieren und anerkennen, hilft uns das, die brüderliche Liebe zu demonstrieren, die alle Christlichen Wissenschafter in den Lehren unserer Lehrbücher — der Bibel und der Werke Mary Baker Eddys — vereint und umschließt.

Ein Hirte und seine Herde

Zwischen einem Lehrer und seinen Schülern und unter den Mitgliedern einer Schülervereinigung besteht eine enge Verbundenheit. Auf diese vereinigte Gruppe, die den ihr dargelegten inspirierten Lehren folgt, könnten die folgenden biblischen Worte zutreffen: „Ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen, daß sie sich nicht mehr fürchten noch erschrecken noch heimgesucht werden, spricht der Herr.“ Jer. 23:4. Welch ein großes Vorrecht ist es doch, einer solchen Herde anzugehören! In Wissenschaft und Gesundheit wird uns versichert: „Die reinen und erhebenden Gedanken des Lehrers, die er den Schülern beständig mitteilt, werden höher reichen als die Himmel der Astronomie ...“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 235.

Die Führung durch den Lehrer dauert fort — sie beschränkt sich nicht auf den Klassenraum oder die jährlichen Schülerversammlungen. Die Schüler eines Lehrers folgen gemeinsam dem Ruf, (1) die Lehren der Christlichen Wissenschaft individuell und kollektiv zu demonstrieren; (2) sich der Verbreitung dieser Wissenschaft zu widmen; (3) ihren jährlichen Schülerversammlungen beizuwohnen und sie zu unterstützen. Der Lehrer bleibt bei seiner Herde, und die Herde soll nicht abwandern. Diese Beschränkung bedeutet Schutz und Segen.

Der Besuch anderer Schülerversammlungen

Wenn man bedenkt, daß jeder Schüler die beste Fürsorge in seiner eigenen jährlichen Schülerversammlung empfängt und daß er dort gebraucht wird, fragt man sich, warum Artikel XXVI Abschnitt 7 im Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy vorsieht, daß Schüler andere Schülerversammlungen besuchen können.

Selbstverständlich ist diese Tätigkeit zu wichtig, als daß man sie als einen geselligen Besuch betrachten könnte. Diese Vorkehrung kommt dem Bedürfnis derjenigen entgegen, die zeitweilig ihre eigene Schülerversammlung nicht besuchen können. Eine andere Schülervereinigung kann sie dann einladen, ihre Ansprache zu hören. (Sie sind nicht zum geschäftlichen Teil der Schülerversammlung eingeladen.) Dies ist ein schönes Beispiel brüderlicher Liebe innerhalb unserer Kirche. Die Besucher sind dankbar für die Aufnahme, aber sie „bleiben“ nicht. Es ist ein „Besuch“. (Diese Erfahrung könnte man mit einem Lamm vergleichen, das sich verirrt hat; ein anderer Schäfer findet es, versorgt es und bringt es zu seiner eigenen Herde zurück.)

Unsere Schülervereinigung schätzen

Manchmal möchten wir wissen, was andere Schülervereinigungen tun, wie sie ihre Schülerversammlungen abhalten und wie diese im Vergleich zu unseren sind. Wenn wir neugierig werden, sollten wir uns daran erinnern, daß es die Botschaft in unserer eigenen Schülerversammlung ist, die am besten für uns sorgt. Wir brauchen nicht nach etwas anderem Ausschau zu halten.

Wenn wir meinen, daß wir gern eine andere Schülerversammlung besuchen würden, weil sie leichter zu erreichen ist als unsere eigene, dann täten wir gut daran, uns zu erinnern, warum wir unseren Lehrer wählten. Bequemlichkeit hatte wahrscheinlich kaum etwas damit zu tun. Wir hatten nach einem Lehrer gesucht, der uns am besten lehren würde, den wir achteten und von dem wir lernen wollten; gebeterfülltes Denken war der Wahl vorausgegangen, und diese Wahl schließt auch die Mitgliedschaft in unserer Schülervereinigung ein.

Der ehrliche Wunsch, unserer Verpflichtung nachzukommen und an unserer jährlichen Schülerversammlung teilzunehmen, ist eine Art Gebet; es öffnet uns den Weg zur Teilnahme. Unter der Führung des göttlichen Gemüts finden wir den Weg.

Vor einigen Jahren hatte ich Gelegenheit, das zu beweisen; ein körperliches Problem drohte mich von der Teilnahme an meiner Schülerversammlung abzuhalten; aber mein Wunsch, mit den anderen Mitgliedern zusammenzutreffen und die ganze Gruppe durch meine Anwesenheit zu unterstützen, war stärker als die Suggestion von Unbequemlichkeit oder Unmöglichkeit. Durch die liebevolle Hilfe eines anderen Mitglieds und die hingebungsvolle Arbeit einer Ausüberin überstand ich die Reise ohne Schwierigkeiten. Obgleich ich in der Nacht vor der Versammlung nur wenig geschlafen hatte, fühlte ich mich am Morgen erfrischt. Der feste Entschluß, an der Versammlung teilzunehmen, brach die Fesseln der hypnotischen Furcht. Ich ging zur Versammlung und nahm jedes Wort auf. Das erwies sich als Wendepunkt im Heilungsprozeß, und bald war ich vollständig frei. Die Bibel verheißt uns: „Ein treuer Mann wird reich gesegnet ... “ Spr. 28:20 [n. der Mengebibel].

Weil das Kirchenhandbuch von Gott inspiriert ist, müssen wir die Beziehung zwischen Schüler und Lehrer besonders achtsam pflegen. Der Weg vom Sinn zur Seele kann uns durch eine enge und dauernde Verbindung mit dem Lehrer, der uns so liebevoll erzogen und unterrichtet hat, in einmaliger Weise erleichtert werden.

Wir können persönliche Zuneigung — sei es zu unserem eigenen oder einem anderen Lehrer — beiseite schieben, indem wir wissen, daß uns die göttliche Liebe regiert. Die göttliche Liebe, Prinzip, wenn verstanden und demonstriert, ebnet unseren Weg; sie veredelt unsere Liebe und befreit uns von den Impulsen der körperlichen Persönlichkeit. „In der Wissenschaft regiert allein die göttliche Liebe den Menschen ... “ Handb., Art. VIII Abschn. 1., sagt uns Mrs. Eddy.

Sollten in unserer Schülervereinigung Probleme auftauchen oder Verbesserungen notwendig werden, so haben wir die Pflicht, nicht davonzulaufen, sondern zu bleiben und zu arbeiten! Dann ist es an der Zeit, Liebe, Erbarmen, Demut und Geduld zum Ausdruck zu bringen — und in intelligenter Weise eine Lösung zu suchen. Die Bibel verheißt uns: „Bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Matth. 19:26. Situationen, die auf diese Weise gehandhabt werden, segnen und stärken unsere Schülervereinigung und bereichern unsere eigene Erfahrung.

Wenn unser Lehrer nicht mehr bei uns ist

Wenn unser Lehrer nicht mehr bei uns ist, müssen wir besonders wachsam sein und der Versuchung widerstehen, von unserer Schülervereinigung abzuwandern. „Der Versucher ist wach und wartet nur auf eine Gelegenheit, die Reihen der Christlichen Wissenschafter zu sprengen und die Schafe zu zerstreuen; ist aber, Gott für uns, wer mag wider uns sein?‘ “ Rückblick und Einblick, S. 85. schreibt Mrs. Eddy. Wie wichtig ist es, die Identität unserer Schülervereinigung zu wahren und die Erfüllung ihres Zweckes nicht aus den Augen zu verlieren!

Eine der hinterlistigen Suggestionen des Versuchers ist, Gastsprecher seien nicht zufriedenstellend — wir brauchten einen richtigen Lehrer. Ja, der Versucher sagt, das Handbuch Der Mutterkirche treffe nicht ausreichende Vorkehrungen für Schülervereinigungen, deren Lehrer weitergegangen sind, oder wir seien unfähig, unseren Teil zur Ausführung der Bestimmung beizutragen. Aber Mrs. Eddy erklärt in Artikel XXVII Abschnitt 2 des Kirchenhandbuchs: „Jene lieben Brüder, deren Lehrer sie verlassen hat, können einen erfahrenen Christlichen Wissenschafter, der keine Schülervereinigung unter seiner Obhut hat und der auf diese hohe Berufung vorbereitet ist, dazu erwählen, die Versammlungen ihrer Vereinigung zu leiten.“

Tatsache ist, wir brauchen keinen zweiten Lehrer. Die Tätigkeit unserer Schülervereinigung, das Befolgen ihrer Satzungen, die Wahl geeigneter Sprecher, das Gefühl der Verbundenheit untereinander, das Mitteilen unserer Erfolge — all das kann die Weisungen unseres Lehrers und den Geist seiner oder ihrer liebevollen Beratung veranschaulichen.

Ein Gastsprecher ermutigt uns, so weiterzuarbeiten, wie wir es gelehrt wurden. Er zeigt die gegenwärtigen Probleme auf und regt uns dazu an, sie im Sinne der Christlichen Wissenschaft zu lösen. Die Bestimmung im Kirchenhandbuch, die „einen erfahrenen Christlichen Wissenschafter“ vorsieht, der „die Versammlungen ihrer Vereinigung ... leiten“ soll, ist göttlich inspiriert; sie genügt. Wir können diese Vorkehrung nicht verbessern. Sie bewahrt uns vor dem Fehler, zwei Lehrer zu haben. Unsere Führerin, Mrs. Eddy, nimmt auf die Tätigkeit ihrer eigenen Schüler Bezug, wenn sie schreibt: „Im allgemeinen gilt die Regel, daß meine Schüler ihre Schritte nicht von anderen Schülern lenken lassen sollten, selbst wenn es sich um Lehrer und Ausüber desselben gesegneten Glaubens handelt.“ Ebd., S. 82.

Manchmal mag die Botschaft eines Sprechers nicht zufriedenstellen, weil sich der Schüler wegen der Abwesenheit seines Lehrers grämt. Wenn wir aufhören, den Gastsprecher als einen Ersatz für unseren Lehrer zu betrachten, haben wir den ersten Schritt getan, um Trauer zu überwinden. Niemand kann den Platz unseres Lehrers einnehmen, und das wird auch von niemandem verlangt. Der Gastsprecher erfüllt eine andere Rolle. Durch seine Inspiration erhalten wir eine unpersönliche Botschaft des Christus (denn das Gute ist weder auf die Sterblichen beschränkt, noch wird es von ihnen oder mit ihrer Hilfe ausgeteilt, sondern es ist unsterblich und wird immerdar durch Gemüt vermittelt und nicht durch eine körperliche Person).

Es ist ein wichtiger Unterschied, ob (1) ein Mitglied einer Schülervereinigung an einer anderen Schülerversammlung teilnimmt, um eine Ansprache zu hören, oder ob (2) ein Sprecher zur Schülerversammlung kommt. Dieser läßt die Schülervereinigung unverändert und unterstützt ihre und ihrer Mitglieder Identität, während der andere dazu neigt, die Schafe zu zerstreuen, was zu einer Schwächung der Schülervereinigung führen könnte. Unnötiges Besuchen anderer Schülerversammlungen lenkt die Schüler von ihrer Aufgabe ab und beraubt sie der Freude, in der Gemeinde ihres Lehrers zu sein.

Wenn wir das aktiv in die Tat umsetzen, was wir gelehrt wurden, erhalten wir uns ein Gefühl der Verbundenheit mit unserem Lehrer. Ein dankbares, empfängliches Herz sucht und spürt seines Lehrers Führung. Obgleich mein Lehrer bereits vor vielen Jahren von uns gegangen ist, weisen mir seine Lehren noch immer den Weg. Meine Schülerversammlungen sind frohe Ereignisse, und wir befolgen genau die Weisungen unseres Lehrers. Ich habe zweimal erlebt, daß meine Mitschüler sich in Gedanken und in der Tat vereinigten und dadurch eine Verhaltensweise berichtigten, die mit den Weisungen unseres Lehrers nicht in Einklang stand. Welch eine Freude ist es, die Beharrlichkeit und den Fortschritt treuer Schüler zu sehen!

Rückkehr zur eigenen Schülervereinigung

Wenn wir auch längere Zeit keine Verbindung zu unserer Schülervereinigung hatten, sollte uns die Rückkehr nicht schwerfallen. Es ist niemals zu spät, in seine Hürde zurückzufinden. Eine Schülervereinigung braucht ihre Mitglieder, und die Mitglieder brauchen ihre Schülervereinigung; diese Einheit gehört zur Struktur unserer Kirche. Die Liebe zum Lehrer und die Dankbarkeit für seine Unterweisung werden den Weg öffnen, auf dem das abgewanderte Mitglied zu seiner Herde zurückfindet. Die Rückkehr des Schülers wird nicht nur seine Demonstration von Kirche festigen, sondern auch seine Schülervereinigung und die gesamte Bewegung der Christlichen Wissenschaft stärken.

Die Mitgliedschaft in einer Schülervereinigung ist eine ganz besondere Erfahrung. Nichts kann sie ersetzen. Sie ist ein Erbe, das geschätzt und bewahrt werden sollte.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1984

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.