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Worauf gründen Sie Ihre Identität?

Aus der Februar 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Name, eine Unterschrift, ein Führerschein, eine Nummer, die uns von einem Computer zugeteilt wird — wir benutzen sie wohl alle. Aber eine richtige Identifizierung bedeutet viel mehr. Wie steht es mit dem, was wir über uns selbst denken? Und warum sind in der heutigen, von Streß gezeichneten Gesellschaft so viele Menschen in bezug auf Fragen der Identität oder des Identitätsverlusts verwirrt?

Solche Gesichtspunkte führen zu tiefer gehenden Fragen: Nehmen wir die begrenzenden Vorstellungen, die uns von einer sterblichen Grundlage aus definieren möchten, einfach hin? Oder sind wir uns unserer wirklichen Identität aktiv bewußt, die der Wahrheit über Gott und den Menschen entspricht?

Der Unterschied zwischen wahrer und falscher Identifizierung (und was wir dagegen tun können) wird in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift klar herausgearbeitet. Mary Baker Eddy schreibt dort: „Wenn wir in der materiellen Selbstheit aufgehen, erkennen wir die Substanz des Lebens oder des Gemüts nur schwach und spiegeln sie nur schwach wider. Das Verneinen der materiellen Selbstheit verhilft zu der Erkenntnis der geistigen und ewigen Individualität des Menschen, und es zerstört das irrige Wissen, das wir von der Materie oder durch das, was die materiellen Sinne genannt wird, erworben haben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 91.

Die materiellen Sinne möchten uns alle möglichen negativen Vorstellungen aufdrängen, die der Lüge der Sterblichkeit anhaften. Richtige Identifizierung schließt das Bestreben ein, solche mentalen Suggestionen umzukehren — wie fest verwurzelt oder überwältigend sie auch zu sein scheinen —, indem wir an der Wahrheit über unsere eigene unzerstörbare Identität als Ausdruck Gottes festhalten.

Seine eigene Identität in der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) zu erkennen ist eine heilende und beglückende Erfahrung — es ist, als ob man aus einer Höhle oder einer fensterlosen Gefängniszelle hinaus in den strahlenden Sonnenschein träte. Es gehört zur täglichen gebeterfüllten metaphysischen Arbeit eines Christlichen Wissenschafters. Es ist für den geistigen Fortschritt und die geistige Demonstration wesentlich, und es kann große Veränderungen zum Besseren im Leben des einzelnen bewirken.

Um unsere wahre Identität zu erfassen, müssen wir von dem göttlichen Gemüt und dem Menschen als der Idee des Gemüts ausgehen. Wir lernen in der Christlichen Wissenschaft, daß unsere wahre Identität von Gott kommende Eigenschaften zum Ausdruck bringt und daß sie das göttliche Wesen spiegelt, weil der Mensch zum Ebenbild Gottes geschaffen ist. Solch eine Identifizierung stellt das genaue Gegenteil von einem Vertieftsein in ein sterbliches Selbst dar. Bei letzterem steht das eigene Selbst ständig im Mittelpunkt und wird dabei entweder aufgebläht oder herabgesetzt.

Wahre Identifizierung hebt unseren Blick über die Leere und Unruhe sterblicher Erfahrung hinaus zu der Erkenntnis unserer wirklichen Individualität und unseres wirklichen Status als geistiger Mensch. Unsere wirkliche Individualität ist die aktive Kundwerdung von Leben und Geist; sie bringt die Reinheit und Güte der Liebe und die Vollkommenheit des unsterblichen Gemüts zum Ausdruck.

Wahrheit ist beides, spezifisch und allgemein gültig, weil sie alles einschließt. Deshalb kann keine Lüge ihrer heilenden Berührung entgehen. Unser Bewußtsein des Christus, der Wahrheit, befähigt uns, spezifische Irrtümer und Disharmonien null und nichtig zu machen; genauso können wir an der Wahrheit festhalten, die die zugrundeliegenden fundamentalen Annahmen der Sterblichkeit widerlegt.

Zum Beispiel möchten die materiellen Sinne den Menschen als körperliche Persönlichkeit definieren. Die Christliche Wissenschaft definiert den Menschen als die bewußte Widerspiegelung der Seele, Gottes. Der sterbliche Sinn beschreibt den Menschen als körperlichen Organismus. Aber der geistige Sinn zeigt, daß die Substanz des Menschen Geist ist und daß seine Identität die Verkörperung der Eigenschaften und des Wesens Gottes ist.

Aus sterblicher Sicht scheint der Mensch ein materieller Körper zu sein, der sich aus Organen zusammensetzt, die vielleicht nicht immer einwandfrei arbeiten und deshalb krank werden können. Aber für das geistige Verständnis setzt sich der Mensch aus geistigen Ideen zusammen, die in Übereinstimmung mit dem unfehlbaren Gesetz des Lebens, das auf rechter Tätigkeit beruht, zueinander in der richtigen Beziehung stehen und harmonisch arbeiten. Das Verständnis der göttlich verliehenen Vollkommenheit des Menschen wirkt als Gesetz der Heilung auf unharmonische physische Zustände.

Die sterbliche Annahme besteht darauf, daß das Leben des Menschen auf eine kurze Spanne von Sonnenjahren begrenzt sei. Aber es gibt keine Grenzen der Geburt oder des Todes für das Leben oder für den Menschen. Leben ist Gott; es ist unendlich. Folglich sind solche Grenzen Illusionen, und sie bestimmen nicht unsere wirkliche Erfahrung. Unsere wahre Identität ist die nie verblassende Kundwerdung des Lebens, die individualisiert ist und ewiglich die göttliche Herrlichkeit widerspiegelt.

Die unbarmherzige Tradition der Sterblichkeit besteht darauf, daß wir von Gott getrennt und aus Seiner Gegenwart verbannt seien. Die Wissenschaft der Offenbarung des Christus bringt unsere Einheit mit Gott als Sein Ausdruck ans Licht; sie offenbart die Allgegenwart der göttlichen Liebe, die wir hier und jetzt erkennen und beweisen können, weil sie in dem ewigen Jetzt unseres wirklichen Seins eine stets gültige Tatsache ist.

Für den sterblichen Sinn mag sich jemand im Netz einer tragischen Vergangenheit verfangen haben, das Opfer von Ungerechtigkeit oder Unmenschlichkeit. Aber die Christliche Wissenschaft zeigt, daß wir uns in unserem wirklichen geistigen Selbst in der Gegenwart des Vaters befinden und uns schon immer dort befunden haben. Unser wahres Selbst kann nicht und konnte nie durch die Einflüsse des Bösen verletzt werden. Eine Kette schlimmer Ereignisse kann sich in unserem Leben nicht fortsetzen und Leiden verursachen, weil Gott allein die einzig wirkliche Ursache ist, und Er verursacht nur Gutes, nicht Böses. Aufgrund Seiner ewigen Allgegenwart und unseres unwandelbaren Einsseins mit Ihm könnten wir sagen, daß in gewissem Sinne Er allein die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unseres Seins ist. Das Verständnis Seiner Liebe — und des unveränderlichen Gesetzes, das das göttliche Prinzip, Liebe, zum Ausdruck bringt — führt das Böse mit seinen Folgen auf sein Nichts zurück und macht uns frei.

Wenn wir nach dem materiellen Augenschein urteilen, ist der Mensch von Natur aus sündig. Die Christliche Wissenschaft entlarvt den sterblichen Sinn als den Sünder, und zwar wegen seiner falschen Auffassung vom Menschen. Der wahre Mensch, der zu Gottes Ebenbild erschaffen ist, kann nicht sündigen. Wenn wir diese große Wahrheit verstehen und leben, überwinden wir sowohl die Versuchung zu sündigen als auch die Strafe für die Sünde und beweisen so das sündlose Sein des Menschen. Wir stellen dann unsere wirkliche Identität unter Beweis.

Durch das, was uns die Christliche Wissenschaft über unsere uns von Gott verliehene Identität sagt, können wir ganz gezielt und in jedem Lebensbereich derartige Berichtigungen vornehmen. Die sterbliche Suggestion mag uns z. B. einflüstern: „Ich bin ein unsicherer Mensch.“ Aber wir können wahrheitsgemäß unsere Identität als die intelligente Kundwerdung des Gemüts bestätigen, die ständig die unermeßlichen Energien des Geistes und die unvergänglichen Fähigkeiten der Seele zum Ausdruck bringt.

Der Glaube an Begrenzungen mag argumentieren, daß unsere Fähigkeit, geistig zu denken, nur schwach entwickelt sei. Aber die Christliche Wissenschaft weist auf die unwiderstehliche Macht des Christus, der Wahrheit, hin, die in dem empfänglichen menschlichen Bewußtsein ununterbrochen tätig ist, die heilenden Ideen des Gemüts vermittelt und diese in vollendeter Klarheit darstellt.

Das begrenzte sterbliche Denken mag versuchen, unsere Fähigkeiten oder unsere Eignung, sinnvoll tätig zu sein, herabzusetzen. Aber das Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit versichert uns: „Eine Kenntnis von der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen.“ Ebd., S. 128. Paulus wies auf diese inspirierende Wahrheit hin, als er sagte: „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“ Phil. 4:13.

Suggestionen der Entmutigung oder Einsamkeit mögen uns zu dem Gedanken verleiten, daß sich niemand wirklich um uns kümmere — daß wir in einer gleichgültigen und gefühllosen Welt treiben. Aber die Christliche Wissenschaft öffnet uns die Augen für die wirkliche, gegenwärtige Welt, die Gott geschaffen hat, die von Seinen Ideen in unzähligen geistigen Formen erfüllt ist und von Seiner Liebe erwärmt wird. Sie bringt unserem Verständnis die Erkenntnis unserer eigenen sinnvollen Aufgabe als Zeugen der Wahrheit sowie die Erkenntnis unserer gottgegebenen Identität als Sein Ebenbild, im Reich des Gemüts verankert und von Seinem alle und alles segnenden Gesetz regiert.

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