Kirche: Sie bekundet das Licht des Christus
Eines der Hauptthemen, die in der Rubrik „Kirche in Tätigkeit“ behandelt werden, ist die Aufgabe des Heilens, die jedes einzelne Kirchenmitglied hat. Im folgenden Artikel wird dieser Gedanke weiterentwickelt.
An einem Mitwochabend betrat eine Frau, die unter heftigen Schmerzen litt, zum erstenmal eine Kirche der Christlichen Wissenschaft, und als sie sie eine Stunde später verließ, war sie von allen Schmerzen frei. Ein junger Medizinstudent besuchte dieselbe Kirche an einem anderen Mittwochabend; er stand spontan auf, um Zeugnis dafür abzulegen, daß er noch nie ein so trostreiches Gefühl des Friedens erlebt habe.
In dem Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, das die Menschheit zum Verständnis und zur Ausübung des geistigen Heilens führt, erklärt Mary Baker Eddy, was bei solchen Erlebnissen am Wirken ist. Sie schreibt: „Die Offenbarwerdung Gottes durch die Sterblichen ist wie das Licht, das durch die Fensterscheiben fällt. Licht und Glas vermischen sich niemals, aber als Materie ist Glas weniger undurchsichtig als Mauern.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 295.
Wir könnten das christlich-wissenschaftliche Denken der einzelnen Mitglieder, aus denen sich die Kirche zusammensetzt, mit einer Fensterscheibe vergleichen, durch die das Licht fällt. Es ist weniger undurchsichtig als das auf Materie gegründete Denken der übrigen Welt. Im selben Abschnitt heißt es weiter: „Das sterbliche Gemüt, durch das Wahrheit am lebendigsten zutage tritt, ist dasjenige, das viel Materialität, viel Irrtum, verloren hat, um eine bessere Transparenz für Wahrheit zu werden. Wie eine Wolke, die sich in leichten Dunst auflöst, verbirgt es dann nicht länger die Sonne.“
Christus ist das Licht, das von Gott ausstrahlt und das Bewußtsein derer umwandelt, die die Irrtümer des auf Materie begründeten Denkens aufgeben und ihre Gedanken zu einer klareren Transparenz für Wahrheit werden lassen. Als Ergebnis davon verschwinden die dunklen Zweifel, Ängste, falschen Hoffnungen und Schmerzen des sterblichen Sinnes, wenn das Licht der Wahrheit anbricht. Diese erleuchtete Anschauung offenbart die Harmonie des wirklichen Seins, die immer gegenwärtig ist, aber manchmal durch ein Gefühl der Dunkelheit verdeckt wird.
Die Kirche Christi, Wissenschafter, beweist durch ihre heilende Mission, was Gott ist; sie zeigt Sein göttliches Wesen als Vater und Mutter, als Leben, Wahrheit, Liebe — und was Er für den Menschen, Sein Kind, Sein göttliches Bild und Gleichnis, tut. Diese Kirche lehrt, daß das materielle Dasein von trügerischer Beschaffenheit ist und daß das geistige Dasein die ewige, gegenwärtige Wirklichkeit ist. Sie lehrt, daß allein das Gute wirklich und das Böse eine Lüge ist; daß das Gute allmächtig und immer gegenwärtig ist und das Böse durch das Verständnis der Wahrheit überwunden werden kann; daß Gesundheit geistig und ewig, nicht materiell und vergänglich ist; daß Sünde, Krankheit und Tod keine Macht über den Menschen haben, den unsterblichen, unwandelbaren, vollkommenen Ausdruck der Natur Gottes.
Wo sonst auf Erden kann man all diese Tatsachen lernen? Wie kann man auf Erden dieses Licht sonst noch sehen und spüren? Seine Wirkung ist so eindeutig! Das Bewußtsein, das von dem Licht, der Wahrheit, erleuchtet wird, kann nicht länger unter der Dunkelheit der Unwissenheit oder Furcht leiden. Das Bewußtsein, das in dem geistigen Verständnis von Gott als Vater-Mutter Liebe und dem Menschen als Seinem geliebten Kind erstrahlt, kann nicht durch Annahmen der Trennung oder des Verlustes getrübt werden. Das Bewußtsein, das im Vertrauen auf die Allheit des Guten und die Nichtsheit des Bösen erglänzt, hat keine dunklen Winkel, in denen sich die Schatten eines beunruhigten oder verärgerten Denkens aufhalten können. Es hat keinen Platz für die Düsterkeit von Depression, Entmutigung, Apathie oder Mangel.
Zweifellos hat Mrs. Eddy nicht als erste religiöse Führerin das Licht im übertragenen Sinne gebraucht, wenn sie von Gott und Seinem Christus sprach. Der Prophet Jesaja forderte seine Zuhörer auf: „Kommt nun, ... laßt uns wandeln im Licht des Herrn!“ Jes. 2:5. Jahrhunderte später wurde diese Vorstellung, daß „Gott Licht ist und in ihm ist keine Finsternis“ 1. Joh. 1:5., im ersten Brief des Johannes festgehalten. Wie aus der Bibel — von der Genesis bis zur Offenbarung — deutlich hervorgeht, beschrieben die Anbeter des einen lebendigen Gottes der Menschheit Sein sich selbst offenbarendes Wesen als ein unwiderstehliches Licht, das menschliche Leben umwandelt.
Ein einzelner kann viel tun, um dieses geistige Licht auf Erden zu verbreiten, wie das Leben Christi Jesu sehr eindrucksvoll beweist. Doch die Aufgabe, heute der ganzen Welt das Licht zu bringen, erfordert die vereinten Kräfte vieler. Darum haben Jesu Nachfolger, wie Paulus in der Frühzeit und Mrs. Eddy im vergangenen Jahrhundert, eifrig an der Gründung einer aktiven christlichen Kirche gearbeitet, die dafür sorgen sollte, daß das Licht des geistigen Verständnisses fortbestehen bleibt und mit allen geteilt wird, die bereit sind, es zu empfangen. Die Kirche Christi, Wissenschafter, verkörpert diese Mission. Ihre Mitglieder haben die heilige Pflicht, danach zu streben, eine immer klarere Transparenz für die Wissenschaft der Wahrheit zu werden, damit Gott, Geist, dem menschlichen Bewußtsein nicht länger durch den irrigen Glauben an materielles Leben, materielle Substanz und materielle Intelligenz verborgen bleibt.
Diese heilige Pflicht ist also den einzelnen Christlichen Wissenschaftern auferlegt, und unsere Führerin, Mrs. Eddy, erwartete, daß sie erfüllt wird. Die Welt bedarf sehr des Lichtes, das sich individuell und kollektiv im Leben wachsamer Christlicher Wissenschafter widerspiegelt. Den Menschen überall in der Welt müssen die Augen geöffnet werden, damit sie erkennen, wie segensreich es ist, zu verstehen, daß sie ein Kind Gottes, des unendlichen Geistes, sind. Dann werden nicht nur die Wirtschaft, die Politik und das Geschäftsleben, sondern auch die Schulen, Kirchen und Familien in aller Welt ungeheuren Nutzen aus den Erkenntnissen ziehen, die ihnen die Christliche Wissenschaft hinsichtlich der unendlichen Mittel der Seele, der unbegrenzten Intelligenz des Gemüts und der Allmacht der Liebe bietet.
Wenn jemand Der Mutterkirche in Boston, Massachusetts, oder einer Zweigkirche an seinem Ort beitritt, schließt er sich einer Gedankenbewegung an, die geistwärts gerichtet ist, und er verpflichtet sich, für andere nach dem Licht zu streben. Mitgliedschaft in Der Ersten Kirche, Christi, Wissenschafter, oder einer Zweigkirche ist u. a. so wertvoll, weil sie ständig die Gelegenheit bietet, Selbstlosigkeit zu üben. Wir gehen nicht in erster Linie um unserer selbst willen zur Kirche, sondern um unser erleuchtetes Denken dem anderer hinzuzufügen und gemeinsam ein helleres, anziehenderes und stärkeres Licht zu schaffen, das durch die dunklen Wolken der materiellen Annahmen bricht und allen den Pfad der Geistigkeit erhellt. die ihn suchen.
Von Christlichen wissenschaftern wird veriangt, daß sie nicht einfach zur Kirche gehen, sondern die Inspiration, Dankbarkeit und Überzeugung, die Gott ihnen durch ihr Studium und die Anwendung der Christlichen wissenschaft offenbart hat, mitnehmen. Seit der Zeit des Neuen Testaments hat in keinem Zeitalter das Licht des geistigen Verständnisses so stark und so weit auf Erden geleuchtet wie seit Mrs. Eddys Entdeckung der Wissenschaft, die die Wahrheit offenbart und demonstriert. Aber dieses Licht muß noch stärker widergespiegelt werden, damit man es sehen kann. Von diesem Licht zu zeugen ist das Vorrecht der einzelnen Christlichen Wissenschafter und ihrer Kirche.
Jede Tätigkeit unserer Kirche sollte zu diesem Hauptzweck beitragen. Unsere Gottesdienste, Sonntagsschulen, Leseräume, Vorträge, die Verteilung und Unterstützung christlich-wissenschaftlicher Literatur, sie alle bestätigen das Licht dieser heilenden Wissenschaft; sie wenden sich dem individuellen menschlichen Bewußtsein zu, um es aus der Dunkelheit begrenzten, materiellen Denkens zu erwecken und aufzurütteln.
Wir haben die Pflicht, zu erkennen und zu beweisen, daß jeder Mensch eine klare Transparenz für das Licht der göttlichen Liebe ist. Wenn wir diese Pflicht getreu erfüllen, wird das Licht, das während eines Gottesdienstes unser Denken erleuchtet, auch das anderer erleuchten und eine heilende Wirkung haben. Wenn wir dieses erleuchtete Bewußtsein zu Vorträgen über die Christliche Wissenschaft, in unsere Leseräume und Sonntagsschulen mitbringen und mit demselben Bewußtsein unsere Zeitschriften lesen und die wöchentliche Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft studieren, wird keine Macht auf Erden imstande sein, den Christus, die Wahrheit, zu verbergen, und jede Kirchentätigkeit wird zur Heilung führen.
Wenn Zweigkirchen die Glaubenssätze Der Mutterkirche benutzen
Zweigkirchen und Vereinigungen können in ihren Satzungen und Aufnahmeformularen die Glaubenssätze Der Mutterkirche zitieren. Einige Zweige mögen es vorziehen, lediglich auf die Glaubenssätze auf Seite 497 in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy zu verweisen, anstatt den vollen Wortlaut abzudrucken; der Leser wird dadurch direkt zum Lehrbuch geführt, wo er dann die Glaubenssätze im Zusammenhang mit dem übrigen Text liest. Die folgenden Richtlinien werden es den Zweigen, die die Glaubenssätze abdrucken möchten, erleichtern, die in Artikel XXIII Abschnitt 4 des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy festgelegten Bestimmungen einzuhalten.
1. Die Glaubenssätze müssen vollständig und genau wiedergegeben werden.
2. Auf der Seite mit den Glaubenssätzen soll als Überschrift die folgende vollständige Bezeichnung stehen:
Glaubenssätze Der Mutterkirche
von Mary Baker Eddy
3. Unter den Glaubenssätzen muß der folgende Copyright-Vermerk stehen:
Aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen
Schrift von Mary Baker Eddy.
© 1975 The Christian Science Board of Directors.
Alle Rechte vorbehalten. Mit Genehmigung der
Verfasserin.
4. Zweigkirchen und Vereinigungen dürfen die Glaubenssätze nur in ihren Satzungen, Aufnahmeformularen und Kirchenbüchern abdrucken.
5. Die Übersetzung der Glaubenssätze muß im wortlaut der neuesten Ausgabe von Wissenschaft und Gesundheit genau entsprechen. Außerdem ist es wichtig, daß der englische Text der Glaubenssätze zusammen mit der Übersetzung erscheint.
Die Mutterkirche stellte früher den Zweigkirchen und Vereinigungen gedruckte Exemplare der Glaubenssätze zur Verfügung, die sie in ihre Satzungen und Aufnahmeformulare einlegen konnten. Diese Einlagen werden jedoch nicht mehr gedruckt. Wenn Sie irgendwelche Fragen hinsichtlich der Benutzung der Glaubenssätze haben, schreiben Sie bitte an The First Church of Christ, Scientist; Clerk's Office, Church Activities Department, A-161; Christian Science Center; Boston, MA, USA 02115.
[Auszüge aus der Rubrik „The Church in Action“
aus dem Christian Science Journal.]
