Sich völlig in Gottes Hände zu legen ist die beste Art und Weise, mit Arbeitslosigkeit — order der Furcht davor — fertig zu werden.
Abgesehen von finanziellen Härten kann die Entlassung ein schwerer Schlag für die Selbstachtung sein, besonders wenn man entlassen wird, nachdem man etliche Jahre zuverlässig gearbeitet hat. Heute sind wir tatkräftige und produktive Arbeiter — vielleicht beaufsichtigen wir andere oder „schmeißen“ sogar den ganzen Laden. Am nächsten Tag sind wir „nichts“.
Das ist natürlich Unsinn. Wir sind heute nicht weniger wert, als wir es gestern oder vorgestern waren. Wir drücken immer noch die Eigenschaften, Fähigkeiten und Verhaltensweisen aus, die uns zu wertvollen Mitarbeitern machten.
Aber jemand oder etwas macht uns einen Strich durch die Rechnung, und plötzlich ist unser wohlgeordnetes Leben völlig durcheinander. Und nach ein paar Gängen zum Arbeitsamt oder einigen erfolglosen Vorstellungsgesprächen könnten wir anfangen zu glauben, daß wir aufgrund unseres Alters, unserer Ausbildung oder unserer „Rückständigkeit“ irgendwie unbrauchbar seien.
Glauben Sie das nur nicht!
Wir können von einer praktischen, geistigen Grundlage aus folgern. Sie mögen zwar entlassen worden sein, aber Sie sind nicht ohne Arbeit — weil die Entlassung den von Gott geschaffenen Menschen nicht daran hindert, beständig tätig zu sein und die Intelligenz, Güte und Liebe des himmlischen Vaters in allen Aspekten seines Wesens widerzuspiegeln. Wir alle haben in dieser Aufgabe, Gott zum Ausdruck zu bringen, einen sicheren Arbeitsplatz. Und es macht keinen Sinn, einerseits ja und andererseits nein zu sagen. Ganz gleich, wie enttäuscht oder entmutigt wir wegen der äußeren Umstände sein mögen, es gibt nur den wirklichen Menschen — den zum Ebenbild Gottes geschaffenen Menschen —, der völlig geistig ist und sich in ununterbrochener, vollkommener Harmonie rückhaltlos und absolut mit der Gottheit und dem Universum Gottes verbunden sieht.
In der absoluten Wahrheit sind Sie kein materielles Geschöpf, das plötzlich arbeitslos sein kann, kein Körnchen kosmischer Staub, das irgendwie weniger wert ist, weil es nicht mehr die Kontrolluhr sticht oder nicht mehr in einem Vorstandszimmer sitzt. Wir lassen unsere Identität nicht im Büro oder in der Fabrik zurück. Unsere wirkliche Arbeit, welche äußere Form sie menschlich gesehen auch annimmt, bekundet, was wir als unsere wahre, geistige Identität ansehen. Ja, die geistigen Fähigkeiten, die wir für unsere Arbeit mitbringen, sind es, die unsere Arbeit so einzigartig und wertvoll machen.
Daran hat sich nichts geändert.
„Ihr seid das Licht der Welt“ Matth. 5:14., sagte Christus Jesus.
Glauben wir das? Oder denken wir: „Ich könnte es wohl glauben, wenn ich nur einen Arbeitsplatz hätte.“? Jesus stellte auch die aufschlußreiche Frage: „So denn Gott das Gras auf dem Felde also kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird: sollte er das nicht viel mehr euch tun, o ihr Kleingläubigen?“ Matth. 6:30. Das sind wirklich keine leeren Worte. Sie werden immer wieder von neuem bewiesen. Haben wir uns, ohne es zu merken, unter die „Kleingläubigen“ begeben?
Ferner sagte Jesus, als er nur zwölf Jahre alt war: „Wisset ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters ist?“ Luk. 2:49. Es ist offenkundig, daß er schon so früh in seinem Erdenleben seine Gotteskindschaft verstand und wußte, daß er eine besondere Mission oder Lebensaufgabe hatte. Durch seine Lehren und seine mächtigen Werke brachte er die Menschheit einem tieferen Verständnis von Gott, Seiner Güte und Macht näher. Er veranschaulichte allen Männern und Frauen ihre eigene vollkommene Beziehung zum Vater.
Glauben wir, daß es allein Jesu Aufgabe war, die Gotteskindschaft zum Ausdruck zu bringen? Es ist auch unsere Aufgabe, und sie hängt nicht von so etwas Labilem ab wie dem Arbeitsmarkt. Durch ständiges geistiges Wachstum können wir uns eine Stellung in der lohnenden und dankbaren Tätigkeit sichern, die heilende und erneuernde Macht der göttlichen Wahrheit und Liebe zu beweisen. Wir können nicht nur steten Aufstieg erwarten, sondern auch bestimmte „zusätzliche Leistungen“. Zu diesen Vergünstigungen gehört es, gesund und freudig zu sein, anderen helfen zu können und unseren Teil dazu beizutragen, daß die Menschheit geistig Fortschritte macht.
In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Ein Christlicher Wissenschafter nimmt in der heutigen Zeit die Stelle ein, über die Jesus mit folgenden Worten zu seinen Jüngern sprach: ‚Ihr seid das Salz der Erde.‘ ‚Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein.‘ Laßt uns wachen, arbeiten und beten, daß dieses Salz seine Würze nicht verliere und daß dieses Licht nicht verborgen bleibe, sondern in mittäglicher Herrlichkeit erstrahle und erglänze.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 367.
Wenn wir wachen, arbeiten und beten, werden wir unaufhörlich immer höheren Zielen und einem erfüllteren und nützlicheren Leben entgegengehen. Da wir einen geistigen Sinn haben — die Fähigkeit und Bereitschaft, die Dinge des göttlichen Geistes, Gottes wahrzunehmen und zu verstehen —, können wir, wenn wir uns beharrlich darum bemühen, in unserem täglichen Leben die göttliche Kraft am Wirken sehen. Der Verlust des Arbeitsplatzes braucht keineswegs das Ende zu signalisieren, er kann uns vielmehr zu einem neuen, wunderbaren Anfang aufrütteln.
In dieser von Gebet getragenen Vorbereitung ist kein Raum für Verbitterung, Enttäuschung oder verletzte Gefühle. Wenn wir wegen irgendeiner schwachen Seite, Unzulänglichkeit oder irgendeines schlechten Charakterzuges unsere Stellung verloren haben, können wir uns in diesen Dingen bessern, ohne anderen die Schuld zuzuschieben.
Beten Sie, um Ihr wirkliches, geistiges Selbst zu verstehen, und bemühen Sie sich beständig, es zu beweisen.
Durch den Christus, Gottes Botschaft der Erneuerung und Erlösung an die Menschheit, können wir in uns die Fähigkeit entwickeln, in unserer Arbeit und in unseren persönlichen Beziehungen göttliche Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen. Da der Mensch die Liebe Gottes widerspiegelt, können wir mitfühlend, versöhnlich und verständnisvoll sein. Da der Mensch Gottes Güte zum Ausdruck bringt, können wir großzügig, hochherzig und glücklich sein. Da der Mensch seine Intelligenz und Weisheit Gott verdankt, sollten wir in der Lage sein, unsere Fehler zu erkennen und ihnen — welcher Art sie auch sein mögen — zuversichtlich und mutig entgegenzutreten. In jedem widrigen Umstand können wir eine Gelegenheit sehen zu wachsen, und durch diesen geistigen Fortschritt können wir bessere Wege finden, Gott und unseren Mitmenschen zu dienen.
Wir täten gut daran, nicht zu vergessen, was es heißt, zuallererst Gott zu dienen: nämlich uns täglich zu bemühen, unser wahres Selbst und die geistige Liebe und Intelligenz, die es einschließt, zum Ausdruck zu bringen. Wenn wir das tun, machen wir Gottes Angelegenheiten zu unseren Angelegenheiten. Und in dem Maße, wie wir dies tun, kann unsere nützliche Tätigkeit nicht angetastet werden. Wenn wir das, was wir von unserer aktiven Gotteskindschaft wissen, auf die menschlichen Verhältnisse anwenden, kann uns nichts eine befriedigende und gewinnbringende Arbeit entreißen.
Wenn wir das Gesetz der Liebe, Gottes, immer besser verstehen — und wenn wir mit unserem tiefsten Verständnis von Gott und von unserem eigenen völlig geistigen Wesen und Daseinszweck beständig wachen, arbeiten und beten —, dann können wir erwarten, daß unsere Gebete einen heilenden Einfluß auf unsere Bemühungen ausüben, den richtigen Arbeitsplatz zu finden und zu behalten und für unsere zukünftige Entwicklung und unseren zukünftigen Fortschritt ein festes Fundament zu legen.
