Eines Morgens — es war einer der schwärzesten meines Lebens — holte ich mir Pillen und Alkohol zusammen und schrieb meiner Tochter einen Brief. Ich sagte ihr, daß ich mir das Leben nähme, und bat sie, für meine zwei Söhne im Alter von zehn und siebzehn Jahren zu sorgen.
Kurz zuvor war ich aus dem Krankenhaus zurückgekehrt, wo ich zum dritten Mal in einem Jahr operiert worden war. Jedesmal hatten mir die Ärzte gesagt, daß mein Körper an verschiedenen Stellen von Präkanzerosen befallen sei, die sich verschlimmerten. Ich hatte dreißig Jahre lang gelitten. Dazu kam, daß meine zweite Ehe (ich war in erster Ehe verwitwet und mit sechs Kindern zurückgeblieben) durch scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten getrübt war. Doch meine Familie bemerkte meine Verzweiflung nicht, während ich schmerzstillende Mittel einnahm, trank und meine Qualen zu verbergen suchte. In dieser Situation schien Selbstmord die einzige Lösung für alles zu sein.
Später an jenem Morgen klingelte es an unserer Tür. Ich fluchte laut und war entschlossen, nicht aufzumachen, aber ohne es zu wollen, ging ich doch zur Tür — ich wußte nicht, warum. Draußen stand eine Frau, der ich bei zwei Gelegenheiten kurz begegnet war. Ich verlangte zu wissen, was sie wolle. Sie antwortete, daß sie in der Gegend gewesen sei und gedacht habe, sie könne einmal bei mir vorbeischauen. Nachdem ich sie zögernd hereingelassen und uns eine Tasse Tee gekocht hatte, brach ich plötzlich in Tränen aus und sagte zu dieser mir fremden Dame, ich würde alles darum geben, ihre Ruhe zu besitzen. Sie fragte: „Haben Sie schon einmal von der Christlichen Wissenschaft gehört?“ Ich antwortete ihr, sie solle den Mund halten, wenn sie mir nicht helfen könne, da ich nichts davon wisse und auch nichts davon wissen wolle. Nach einer kurzen Zeit, in der ich nicht besonders freundlich war, ging sie.
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