Wir alle möchten das Gefühl haben, daß man uns in irgendeiner Weise braucht. Es tut einem gut, zu wissen, daß andere unsere Gegenwart mögen, weil wir so viel Liebe ausstrahlen und so viele gute Ideen haben. Vielleicht hast du dieses Gefühl, wenn du mit deinen Eltern und Geschwistern oder mit Freunden zusammen bist. Aber hast du jemals darüber nachgedacht, wie wichtig du für die Welt bist?
Wenn wir um uns schauen, meinen wir vielleicht manchmal, daß wir nicht allzuviel für die Welt tun könnten. So viel Schlimmes scheint sich ständig zu ereignen. Und die Erwachsenen scheinen ja doch immer den Ton anzugeben. Vielleicht denken wir: „Wenn ich groß bin, werde ich etwas Gutes tun, um der Welt zu helfen.“
Aber wir brauchen nicht zu warten, bis wir erwachsen sind, um helfen zu können. Die Führerin der Christlichen Wissenschaft, Mrs. Eddy, sagte einmal: „Geliebte Kinder, die Welt braucht euch — und mehr als Kinder denn als Männer und Frauen: sie braucht eure Unschuld, Selbstlosigkeit, treue Liebe, eure unbefleckte Lebensführung.“ Vermischte Schriften, S. 110.
Mrs. Eddy sprach aber hier vor allem zu Erwachsenen, nicht zu Kindern. Viele waren Mitglied Der Mutterkirche — wie es einige von euch vielleicht schon sind oder bald sein werden. Doch was sie da sagte, zeigt, wie wichtig die Gedanken der Kinder für die Welt sein können und daß Erwachsene dafür beten sollten, in ihrem Denken kindhaft zu bleiben.
Was bedeutet es, kindhaft zu sein? Es bedeutet, daß unser Denken immer gut, rein und liebevoll bleiben sollte — auch dann, wenn wir erwachsen sind. Die Welt braucht heute so viel Hilfe. Oft beabsichtigen die Leute gar nicht, etwas Schlechtes zu tun; doch in vielen Fällen verstehen sie einfach nicht, was gut ist, wie man das Gute liebt und wie man gut ist.
Und hier kannst du helfen, und zwar schon jetzt; du brauchst nicht zu warten, bis du erwachsen bist. Du kannst wie ein Licht sein, ein strahlendes Licht christlicher Güte, wie Christus Jesus es uns lehrte. Jesus sagte: „Ihr seid das Licht der Welt... “ Matth. 5:14. Wie du sprichst und handelst, wie du dich in der Schule verhältst, deinen Freunden gegenüber, zu Hause und in einer neuen Umgebung — durch das alles kannst du anderen helfen, ein Gefühl davon zu bekommen, was christliche Güte überhaupt ist. Und das hilft der Welt wirklich, denn wahre Güte ist wie Sonnenschein. Sie erleuchtet alles.
Denken wir doch einmal einige Augenblicke über diese Ideen der Kindlichkeit nach, die Mrs. Eddy erwähnte: „Unschuld, Selbstlosigkeit, treue Liebe, unbefleckte Lebensführung“.
Um unschuldig zu sein, müssen wir darauf achten, daß unsere Gedanken gut, ehrlich und liebevoll sind. Unschuldig sein ist mehr, als an falschem oder schlechtem Verhalten schuldlos zu sein. Wir sind unschuldig, wenn wir das Gute wirklich lieben, wenn wir das reine Leben, das Christus Jesus lebte und liebte, so sehr lieben, daß wir einfach nichts Falsches tun wollen und daß wir nicht zu schlechtem Handeln verleitet werden können. Unschuld ist eine christliche Eigenschaft, die von Gott kommt, und wir alle können sie besitzen, denn wir sind wirklich die Kinder Gottes.
Und die meisten von uns haben doch eine Ahnung, was es bedeutet, selbstlos zu sein. Ist damit nicht gemeint, daß wir die Liebe, die von Gott kommt, anderen entgegenbringen? Wir wissen alle, was Selbstlosigkeit bedeutet, wenn wir bereit sind, auf unsere Lieblingssendung im Fernsehen zu verzichten, damit andere in der Familie ihr Lieblingsprogramm sehen können, oder wenn wir einen Freund entscheiden lassen, welches Spiel wir spielen sollen.
Aber eine noch andere Art der Selbstlosigkeit kann die Überwindung der Furcht sein, die wir davor haben, unsere Freunde mit der Christlichen Wissenschaft bekannt zu machen. Es bedeutet, bereit zu sein und sich darüber zu freuen, einem Freund in aller Stille etwas über Gottes Liebe und Fürsorge für jedes Seiner Kinder zu erzählen, wenn wir das Gefühl haben, daß unser Freund besondere Hilfe braucht. Vielleicht kannst du ihm einen heilenden Gedanken, den du in der Sonntagsschule gehört hast, mitteilen. Solch eine selbstlose Liebe hilft gewiß der ganzen Welt, weil auf diese Weise die Ideen von der heilenden Macht der Wahrheit mit mehr und mehr Menschen geteilt werden.
„Treue Liebe“ ist eine andere geistige Eigenschaft, von der Mrs. Eddy sagte, daß die Welt sie brauche. Treue Liebe bringen wir in kleinen Dingen zum Ausdruck — z. B. wenn wir nur das Beste in anderen Menschen sehen und unschöne Geschichten über sie nicht weitererzählen. Wir zeigen treue Liebe, wenn wir wirklich ein Freund sind und jemandem helfen, nein zu sagen, wenn er versucht ist, zu stehlen oder bei einer Prüfung abzuschreiben, statt zu meinen, daß das in Ordnung sei. Wenn etwas nicht von Gott kommt, dann ist es nicht in Ordnung.
Und ganz besonders ist es „treue Liebe“, wenn man weiß, daß jeder in Wirklichkeit Gottes geliebtes Kind ist und nur von Gott, Liebe, regiert werden kann. Wäre es nicht treue Liebe, wenn wir uns die geistige Wahrheit über andere ständig vor Augen hielten?
Und schließlich sagt Mrs. Eddy, daß die Welt unsere „unbefleckte Lebensführung“ braucht. Unbefleckt heißt rein. Wenn wir den Irrtum oder das Böse (alles, was nicht in Übereinstimmung mit Gottes Güte steht) in unser Denken einlassen, dann verunreinigt oder verdirbt es unser Denken. Wenn wir wirklich jeden Tag beten, daß wir Gott lieben mögen, dann merken wir es, wenn etwas Unreines versucht, in unser Denken einzudringen. Dann fühlen wir uns unbehaglich — wie beschämt. Gewisse Bücher, Filme und Fernsehprogramme — ja auch bestimmte Verhaltensweisen von Freunden — können uns ein solches Gefühl geben. Und die richtige Reaktion darauf ist, zu wissen, daß wir Gottes Kind sind, und die reinen und unbefleckten Gedanken Gottes zu lieben. Dann werden wir nichts mit etwas zu tun haben, was unsere gottähnlichen Gedanken verderben könnte, die so wichtig für die Welt sind.
Es ist eine große Aufgabe, wie ein Kind Gottes zu leuchten. Aber es ist nicht schwierig, uns unsere Gedanken wahrhaftig und gottähnlich zu erhalten, denn das sind ja die einzigen Gedanken, die Gott uns gibt. Christus Jesus lehrte, daß wir alle wirklich die Kinder Gottes sind. In der Bibel lesen wir, daß einer der Nachfolger Jesu sagte: „Denn ihr seid alle Gottes Kinder durch den Glauben an Christus Jesus.“ Gal. 3:26.
Wir können also beweisen, daß das, was Christus Jesus lehrte, wahr ist. Wir sind wirklich die Kinder Gottes, weil Gott der Vater und die Mutter von uns allen ist. Er hat uns gemacht, und Er erschuf uns als Seine Idee, der Mensch. Je mehr wir Gottes Wahrheit lieben, um so mehr werden unsere Gedanken wie ein Licht in der Welt leuchten. Auf diese Weise können wir der Welt wirklich helfen — als Kinder und als Erwachsene.
Selig sind die Sanftmütigen;
denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die reines Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden Gottes Kinder
heißen.
Matthäus 5:5, 8, 9
