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Jesu — und unser — Zweck beim Heilen

Aus der März 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus berief sich auf sein geistiges Heilungswerk als Beweis dafür, daß er der verheißene Erlöser oder Christus, der erwählte oder gesalbte Bote Gottes für die Menschheit ist (siehe Matth. 11:2–6). Ferner bezeichnete er das Heilen ohne materielle Mittel als das Merkmal, das alle wahren Christen mit der ewigen Aufgabe des jederzeit erreichbaren, heilenden Christus auszeichnet. Der Meister prophezeite: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und wird größere als diese tun ...“ Joh. 14:12.

Beide Gründe — die Anerkennung Jesu als Ausdruck des Christus, der Idee Gottes, und die Anerkennung seiner Nachfolger als der Jünger Christi, der göttlichen Idee, die Jesus demonstrierte — deuten auf den Zweck des geistigen Heilens hin, der weit über die physische Wiederherstellung der Geheilten hinausgeht, so wichtig das auch war und ist. Mrs. Eddy, die die Christliche Wissenschaft — das göttliche Gesetz, das Jesus anwandte — entdeckte und gründete, schreibt in Wissenschaft und Gesundheit folgendes über das höchste Ziel unseres Beispielgebers: „Sein Zweck beim Heilen war nicht allein, die Gesundheit wiederherzustellen, sondern sein göttliches Prinzip zu demonstrieren.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 51.

Wir müssen diesen heiligen Zweck stets vor Augen haben, wenn wir christlich geheilt werden möchten. Tun wir das, so finden wir mehr als Erleichterung, ja sogar mehr als die Wiederherstellung unserer Gesundheit. Wenn unser Streben nach geistiger Heilung auf tief empfundener Religiosität beruht, dann beweisen unsere Heilungserfolge auch überzeugend, daß Gott, das Gute, Alles-in-allem ist; sie bringen unsere wahre Identität als Gottes Ebenbild ans Licht.

Man fragt sich, wo das Christentum heute stünde — oder ob es überhaupt existierte — ohne die Heilungen, die Jesus vollbrachte, ohne seine Demonstration des göttlichen Prinzips. Sein unerschütterliches Verständnis von dem dem christlichen Heilen zugrundeliegenden Zweck inspirierte ihn, an den geistigen Mitteln, die dieser Zweck verlangt, beharrlich festzuhalten. Er demonstrierte Prinzip, Gott, in einer von grobem Materialismus geprägten Zeit. Jesus wußte, welch ungeheuren Opfer der geistige Fortschritt in einem solchen Zeitalter verlangte, doch er fürchtete sich nicht, sie auf sich zu nehmen, und heilte die Kranken und die Sündigen und weckte die Toten auf. Er wurde verhaftet, vor Gericht gestellt und zur Kreuzigung verurteilt — nicht nur weil er behauptete, der Sohn Gottes zu sein, sondern auch weil er in den Augen der Öffentlichkeit sein Wesen als Sohn Gottes durch seine Heilungen bewies (siehe Joh. 19:7). Nachdem er durch seine Auferstehung aus dem Grabe Haß und Tod besiegt hatte, erhob er sich zuletzt über den völlig falschen Anspruch des Fleisches und der Materialität.

Die von uns vollbrachten Heilungen sind für den Fortschritt des Christentums ebenso unentbehrlich, wie es die von Jesus für die Gründung des Christentums waren. Wir, die wir auf dem von Jesus gelegten Fundament aufbauen, können den heiligen Zweck seiner Mission, das göttliche Prinzip zu demonstrieren, am besten würdigen, indem wir diesen Zweck zu unserer eigenen Aufgabe beim Heilen machen. Sollten wir uns fürchten, für unsere Überzeugungen einzustehen, dann können wir uns fragen: Hätte Jesus das Ziel der Himmelfahrt erreichen können — sein und auch unser eigentliches Ziel —, wenn er nicht zu seinen Überzeugungen gestanden, sondern dem Druck der Mehrheit nachgegeben und sich damit der Anklage und der Verurteilung entzogen hätte? Sicherlich ist es uns klar, daß der Meister keinen anderen als den direkten Weg der Erlösung hätte wählen können.

Heilen ist für uns genauso natürlich, wie es für Jesus war. Sollten wir in schweren Zeiten versucht sein, in unserem Vertrauen auf die göttliche Allmacht, die jede rechte Arbeit und jeden rechten Arbeiter stützt, zu schwanken, dann können wir uns fragen: Tauschte der Meister seine geistige Klarheit gegen die vorübergehende physische Erleichterung ein, die ihm „Wein ... mit Galle vermischt“ Matth. 27:34. versprach — ein Betäubungsmittel, das ihm bei seiner Kreuzigung angeboten wurde? Es ist offensichtlich, daß er dies nicht einmal in Erwägung zog.

Manch einer mag denken, daß andere Überlegungen wichtiger seien als der Beweis des Prinzips, das für Jesus an erster Stelle stand. Wir könnten z. B. in die Versuchung geraten, zu denken, daß es freundlich sei, gutgemeinte Angebote materieller Heilmittel als eine Möglichkeit oder zusätzliche Hilfe zum Verlaß auf geistige Heilung anzunehmen. Aber der Christus, das göttliche Ideal, das Jesus verkörperte, gab ihm die Kraft, gerade solch ein Angebot zurückzuweisen und die Anfälligkeit für Leiden völlig zu überwinden. Weil Jesus unser Beispielgeber ist, müssen wir letztlich dem Christus-Prinzip auf die Art und Weise folgen, die er lehrte. Es gibt keinen anderen Weg der christlichen Jüngerschaft.

Wenn wir die uns vom Meister aller Christen gelehrten Regeln anwenden, können wir beweisen, daß Leben und Liebe niemals mit der Wahrheit im Streit liegen. Leben, Liebe und Wahrheit sind ein und dasselbe; sie sind Synonyme für Gott. Auch können die Eigenschaften des wirklichen Lebens oder der geistigen Existenz, der wahren Liebe oder der reinen geistigen Zuneigung, der wirklichen Wahrheit oder der geistigen Tatsache niemals miteinander in Konflikt stehen. Leben, Liebe und Wahrheit befinden sich als Ausdruck Gottes in völligem Einklang miteinander und sind unwandelbar harmonisch in ihrer Anwendung auf menschliche Bedürfnisse. Die Demonstration der Wahrheit eröffnet daher immer neue Möglichkeiten; die Demonstration der Wahrheit ist das Liebevollste, was wir für andere tun können, und gleichzeitig auch das Tröstlichste für uns selbst.

Jesus, unser Vorbild, zeigte, von welch unmittelbarem und beständigem Wert es ist, dem heiligen Zweck des christlichen Heilens treu zu bleiben — das Prinzip zu demonstrieren. Wie richtig ist es daher für uns, zu verstehen und zu beweisen, daß wir ebenso wie der erhabene Prophet, der von uns sogar noch größere Werke prophezeite, in unserem Einsatz für das geistige Heilen von Gott unterstützt werden!

Heutzutage bestätigen christliche Heilungswerke die Christliche Wissenschaft als wahre christliche Theologie. Doch ist es genausowenig der Zweck des christlich-wissenschaftlichen Heilens, das Sterbliche unsterblich zu machen, die Materie zu vergeistigen oder Unvollkommenheit zu vervollkommnen, wie das die Absicht Jesu bei seinen Heilungen war. Der Zweck des christlich-wissenschaftlichen Heilens ist der gleiche wie bei Jesus: die Demonstration der ewigen Wirklichkeit des unsterblichen Prinzips und der unsterblichen Vollkommenheit der Idee des Prinzips, des geistigen Menschen, dadurch, daß wir unsere Herrschaft über die Annahmen wie Furcht, Widerstand und Opposition, die Jesus selbst als falsch bewies, beanspruchen.

Das geistige Heilen und seine Anwendung werden von neuem untersucht und geprüft; wir können aber sicher sein, daß ihre göttliche Autorität sie erhalten wird. Die Sache der Christlichen Wissenschaft ist, als Ergebnis von Jesu Lebenswerk, in der Verheißung von Wissenschaft und Gesundheit eingeschlossen: „Der Zweck seines großen Lebenswerks erstreckt sich auf alle Zeiten und umfaßt die ganze Menschheit. Das Prinzip desselben ist unendlich und reicht über die Grenzen einer einzigen Periode oder einer beschränkten Anzahl von Nachfolgern hinaus. Im Laufe der Zeit wird man den heilenden Elementen des reinen Christentums mehr gerecht werden; sie werden erforscht und gelehrt werden und in all der Erhabenheit weltumfassender Güte erstrahlen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 328.

Der göttliche Zweck von Jesu Lebenswerk wird uneingeschränkt und göttlich erfüllt werden. Wir können zu dieser Erfüllung vielleicht am besten dadurch beitragen, daß wir weniger über unsere Absichten sprechen, dafür aber mehr tun, um sie auszuführen. Die gewissenhafte Demonstration des göttlichen Prinzips bringt unausbleiblich eine reiche Ernte in der Heilarbeit mit sich.

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