„Wie soll ich dem Herrn vergelten all seine Wohltat, die er an mir tut?“ (Ps. 116:12.) Seit meinem ersten Besuch einer Mittwochzeugnisversammlung in unserer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, vor vielen Jahren habe ich Gottes Plan für Seine Schöpfung anerkannt und Seine Führung in meinem Leben gespürt.
Immer wieder wurde mir bewiesen, daß Gott ständig liebevoll für uns sorgt. Als ich die Gottesdienste der Zweigkirche zu besuchen begann, war ich seelisch und körperlich in schlechter Verfassung. Mir wurde jedoch sehr bald das Amt des Solisten in der Kirche angeboten, das ich über neunzehn Jahre lang freudig ausübte.
Als ich noch so neu in der Christlichen Wissenschaft war, daß ich selbst die fundamentalen geistigen Wahrheiten dieser Lehre kaum verstand, wurde ich von einer schweren Schilddrüsenerkrankung geheilt. (Die Ärzte hatten mir mitgeteilt, daß eine Operation notwendig sei.) Nach einigen Besuchen bei einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft kehrte ich eines Tages nach Hause zurück und warf alle Tabletten weg. Ich dachte weder an die Beschwerden noch an eine Operation. Dies geschah vor über zweiundzwanzig Jahren, und meine Gesundheit war wiederhergestellt. Aber erst viel später verstand ich genügend von der Christlichen Wissenschaft, um sie für mich selbst anwenden zu können.
An dem Tag, an dem mein Vater weiterging, sollte ich ein Klavierkonzert geben. Da die Pflege meines Vaters sehr viel Zeit in Anspruch genommen hatte, war es mir kaum möglich gewesen, mit dem Orchester zu proben; ich fand es jedoch nicht richtig, den Veranstalter im Stich zu lassen. Also gab ich das Konzert. Ich hatte ein solch beruhigendes Gefühl, von der göttlichen Liebe getragen zu werden, daß die Aufführung besser als erwartet verlief. Kaum jemand unter den Zuhörern ahnte, was geschehen war. Die tröstenden Wahrheiten, die während dieser Erfahrung bewiesen wurden, halfen mir später, zwei Tage nach dem Hinscheiden meines Mannes, mein Amt als Solistin auszuüben.
Bald danach wurde ich in letzter Minute gebeten, einen Cellisten zu begleiten, der in unserer Stadt gastierte und dessen Pianist verhindert war. Normalerweise begann ich mindestens vier Wochen vorher mit der Einstudierung der Musik. Diesmal mußte ich jedoch alle Werke in sechsunddreißig Stunden durchgearbeitet haben, u. a. zwei sehr lange Sonaten, von denen eine recht modern und mir völlig unbekannt war. Ich war mir bewußt, daß ich diese Aufgabe nur durch Gebet im Sinne der Christlichen Wissenschaft erfüllen konnte. Und so wandte ich mich an Gott, die Quelle meiner Kraft und meiner Fähigkeiten. Nach der Aufführung sagten viele, die nichts von der sehr kurzen Vorbereitungszeit wußten, daß ich noch nie so gut gespielt hätte.
Als ich auf der Konzertbühne saß, war ich von dem Geist erfüllt, den Christus Jesus zum Ausdruck brachte, als er sagte (Joh. 5:30): „Ich kann nichts von mir selber tun...“ Ich war mir nur bewußt, daß ich die Schönheit der Seele unbehindert zum Ausdruck brachte. Es war in der Tat ein äußerst wertvolles Erlebnis; die Worte des Liedes Nr. 324 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft wurden lebendig: „Nimm die Hände, laß sie nun / Alles nur aus Liebe tun.“
Vor ungefähr sieben Jahren nahm ich am Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft teil. Die geistige Grundlage, die mir dieser Unterricht gab, war mir später eine große Hilfe, als ich nach dem Tode meines Mannes das Geschäft übernehmen mußte. Ich hatte weder die geringste Ahnung von der Leitung einer Fabrik, die Ersatzteile für Autos herstellte, noch verstand ich die Sprache der Arbeiter, noch war ich mit den staatlichen Bestimmungen vertraut. Aber ich war davon überzeugt, daß ich „in dem, das meines Vaters ist“ (Luk. 2:49) weilte. Und dank der Hilfe meiner wunderbaren Familie, meiner Freunde und der treuen Arbeiter lief das Unternehmen harmonisch weiter. Ein Jahr später fand sich dann ein Käufer. Als der Betrieb verkauft wurde, war mein Buchhalter über den großen Gewinn sehr erstaunt. (Vorher hatte sich die Fabrik in finanziellen Schwierigkeiten befunden.)
Ich bin Gott für unseren Wegweiser, Christus Jesus, und seine getreue Nachfolgerin Mrs. Eddy tief dankbar. Es ist wahrhaftig ein Segen, ein Christlicher Wissenschafter zu sein.
Bombay, Indien
