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Liebe zu Gott befreit uns

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der März 1985-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Paulus gibt in seinem Brief an die Römer die verheißungsvolle Zusage: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen...“ Röm. 8:28. Welch ein tröstendes Wort für alle, die sich durch eine hoffnungslose Lebenseinstellung des Vertrauens in die Zukunft beraubt fühlen! Die Verheißung enthält jedoch eine Bedingung, nämlich Gott zu lieben. Diese Bedingung wird auf verschiedene Weise die ganze Heilige Schrift hindurch — im Alten wie im Neuen Testament — als grundlegende Forderung betont. Sowohl Mose als auch Christus Jesus, deren Wirken zum Wohle der Menschheit nicht seinesgleichen hat, bezeichnen die Liebe zu Gott als das vornehmste und größte Gebot.

Die Frage ist, wie die Liebe zu Gott inmitten des täglichen Lebens verwirklicht werden soll. Bedroht von Krankheit, von der Sorge um einen geliebten Menschen, von Arbeitslosigkeit, Aggressionen oder Kriegsgefahr, haben wir da die Zeit und Muße, Gott zu lieben?

Heutzutage, wo sich die menschlichen Wertbegriffe so rasch ändern, ist es tatsächlich sehr wichtig, zu verstehen, wen wir als Gott anerkennen und was es bedeutet, Ihn zu lieben. Nicht das Ausmaß unserer Schwierigkeiten sollte der Beweggrund für unsere Liebe zu Gott sein, sondern unser Verständnis vom Wesen Gottes und was Er für den Menschen bedeutet. Nachdem Paulus durch den Christus verstand, daß das Wesen Gottes Liebe ist, ermahnte er die Athener, nicht dem unbekannten Gott zu dienen, den sie in ihrer Unwissenheit anbeteten. Er tröstete sie mit den Worten: „ ...fürwahr, er [Gott] ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir...“ Apg. 17:27, 28. Heute bringt uns die Wissenschaft des Christus dieses umfassende Verständnis von Gott nahe und offenbart die wahre Beziehung von Gott und Mensch.

Der Christlichen Wissenschaft zufolge ist der Mensch geistig. Als das geliebte Kind Gottes ist er nicht den Unbilden der sterblichen, materiellen Weltanschauung ausgesetzt. Christi Jesu Verständnis von Gott und dem wahren geistigen Menschen — als dem göttlichen Bild und Gleichnis — wurde in seinem täglichen Leben veranschaulicht. Er heilte die Kranken und wandelte die Sünder um. Unter allen Umständen war für ihn Geist die Tatsache des Lebens. Mrs. Eddy erklärt: „Der Meister der Metaphysik verstand, daß die Allmacht alle Macht besitzt; da Geist für ihn Alles-in-allem war, war die Materie in Voraussetzung und Schluß offensichtlich ein Irrtum, Gott indessen die einzige Substanz, das einzige Leben und die einzige Intelligenz des Menschen.“ Vermischte Schriften, S. 200.

Für Jesus waren die Leiden und Freuden der Materie gleichermaßen unwirklich. Er überwand die Materie durch seine absolute Liebe zu Gott als dem Prinzip allen Seins.

Die Menschheit muß lernen, dem Meister nachzueifern — die Leiden und Freuden der Materie als unwirklich anzusehen. Der geistige Mensch, der immerdar das Prinzip des Seins, Liebe, verkörpert — zum Ausdruck bringt —, muß von jedem von uns als unser wahres Wesen anerkannt werden. Johannes, der die Lehren und Werke Jesu klar verstand, schreibt in einem seiner Briefe: „...wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Joh. 4:16.

In der Christlichen Wissenschaft wird unsere Liebe zu Gott im täglichen Vertrauen auf die geistige Wirklichkeit des Seins zum Ausdruck gebracht, in der Zuversicht und im absoluten Glauben an einen vollkommenen Gott. Das ist der Weg der Entfaltung, der Weg, auf dem wir uns über die Schwierigkeiten des materiellen Lebens erheben. In einem Lied heißt es:

Gottes Liebe ist viel tiefer,
Als der ird’sche Sinn begreift,
Und das Herz des Ewig-Vaters
Wunderbare Freundlichkeit.

Folgten wir in schlichter Einfalt
Gottes heil'gem Worte gern,
Wär’ voll Sonne unser Leben
In der Lieblichkeit des Herrn.Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 340.

Beantworten wir jetzt die Frage: „Wie sollen wir Gott inmitten des täglichen Lebens lieben? “, dann ergibt sich nur eine Antwort: Gott muß zu allen Zeiten und unter allen Umständen als Alles-inallem erkannt werden. Der unharmonische Augenschein vor den materiellen Sinnen ist die Trugvorstellung einer sterblichen Mentalität. Wenn sich die materiellen, äußerlichen Erscheinungsformen durch unsere Erkenntnis und unseren Beweis, daß Gott Alles ist, wie Nebel vor der Sonne auflösen, werden die Ideen der geistigen Wirklichkeit in unserem Leben sichtbar. Ursache und Wirkung werden als Prinzip und Idee, als das göttliche Gemüt und seine Widerspiegelung, der Mensch, erkannt. „In der Wissenschaft ist Gemüt eines und schließt Noumenon und Phänomene, Gott und Seine Gedanken, in sich“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 114., erklärt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.

Gott ist der Mittelpunkt und Umkreis des Seins des geistigen Menschen, und dieser Mensch ist unser wahres Wesen. Als das Ebenbild der Liebe spiegelt der Mensch das Wesen der Liebe wider. Wenn wir dieses Wesen für uns beanspruchen und ihm gemäß leben, erfüllen sich Paulus’ Worte: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“ Was anderes aber kann der Vorsatz der Liebe sein, als zu lieben!


Ich will den Herrn loben
allezeit;
sein Lob soll immerdar
in meinem Munde sein.

Psalm 34:2

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