Wenn Gott uns gebietet, Ihm in spezifischer Weise zu dienen, tun wir es unverzüglich, vorbehaltlos, ohne zu klagen?
In der Bibel finden wir viele Beispiele dafür, wie Menschen Gottes Befehlen nachgekommen sind, und zwar mit erstaunlichen Ergebnissen. Von einem solchen Fall lesen wir im Matthäusevangelium. Als Christus Jesus dort vorbeikam, wo Petrus und Andreas fischten, sagte er zu ihnen: „Folget mir nach; ich will euch zu Menschenfischern machen!“
Wie aus dem Bericht hervorgeht, zögerten sie nicht. Wir lesen: „Alsbald verließen sie ihre Netze und folgten ihm nach.“ Matth. 4:19, 20.
Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Diejenigen, die willens sind, ihre Netze zu verlassen oder sie auf der rechten Seite nach der Wahrheit auszuwerfen, haben heute wie ehemals die Gelegenheit, das christliche Heilen zu erlernen und auszuüben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 271.
Die Jünger wurden reichlich belohnt, denn vom Meister selbst zu seinem Nachfolger und Mitarbeiter ausgewählt zu werden und an der Entstehung seiner Kirche beteiligt zu sein war zweifellos die beste Möglichkeit, geistig zu wachsen.
Auch wir können Gott gehorsam und demütig dienen. Vielleicht wurden wir schon einmal gebeten, der Kirche in einem bestimmten Amt zu dienen, fühlten uns aber nicht dazu in der Lage.
In meiner Zweigkirche Christi, Wissenschafter, liefen einmal die Amtszeiten der Leser nicht parallel. Ich war Zweiter Leser; und als die Amtszeit des Ersten Lesers vor meiner Amtszeit zu Ende ging, bestand die Möglichkeit, daß ich zum Ersten Leser gewählt würde.
Meines Erachtens hatte ich weder die Zeit noch das geistige Verständnis, um eine so große Verantwortung zu übernehmen. Als ich aber entscheiden mußte, ob ich meinen Namen auf der Wahlliste belassen sollte, kam mir der Gedanke, daß dies eine lohnende, nicht eine unangenehme Aufgabe sei und daß ich das tun konnte, was der Psalmist uns so eindringlich nahelegt: „Dienet dem Herrn mit Freuden...!“ Ps. 100:2.
Manchmal können wir das Ziel einer Reise nicht sehen, wenn wir sie antreten, dachte ich; wir müssen darauf vertrauen, daß Christus, Wahrheit, uns so führt, daß wir wissen, was wir wissen müssen. Ich ließ also meinen Namen auf der Wahlliste und wurde gewählt.
Im Laufe der Zeit, als ich mich mehr und mehr in das Forschen und das Studium für die Mittwochabend-Zeugnisversammlungen vertiefte, wurde mir bewußt, daß ich dabei viele der Fertigkeiten einsetzte, die auch ein Redakteur brauchte — eine Tätigkeit, die ich vorher noch nie ausgeübt hatte —, und es bereitete mir Freude.
Als meine Amtszeit zu Ende ging, hatte ich den Wunsch, als Redakteur tätig zu sein. Zwei Monate vor dem Ablauf meiner Leserzeit bewarb ich mich um eine Stellung bei unserer Lokalzeitung. Zum Teil auch wegen der Arbeit, die ich in meiner Kirche getan hatte, wurde ich als Redakteur für kirchliche Angelegenheiten eingestellt — eine Position, die ich mehrere Jahre bekleidete. Diese neue Stellung betrachtete ich als eine Belohnung; aber diese Zeit verlangte auch einen größeren Einsatz von mir, da meine Arbeit auf einem für mich neuen Gebiet lag.
Es ist schön, dafür belohnt zu werden, daß man Gott dient, aber die Belohnung ist kein Selbstzweck. Mit ihr kommt die Herausforderung, mehr im Weinberg Gottes zu leisten. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 258.
Nach Jesu Himmelfahrt oblag Petrus, Andreas und den anderen Jüngern die große Aufgabe, die Worte und Werke ihres Lehrers lebendig zu erhalten. Das war eine Arbeit, zu der sie bereit waren.
Ihr Beispiel ist nur eines von vielen, denen wir in unserem Streben folgen können, dem Herrn mit Freude und ohne Zögern zu dienen.
