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Überwinde das Böse mit Gutem

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Januar 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Gute und das Böse werden oft für gleichwertig gehalten. Ja, die Welt gesteht im allgemeinen dem Bösen einen stärkeren Einfluß auf den Gang der Dinge zu!

Die Christliche Wissenschaft geht jedoch ganz anders an die Beurteilung der Probleme heran. Sie identifiziert sich völlig mit dem biblischen Schöpfungsbericht, wo es heißt: „Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.“ 1. Mose 1:31. Von dieser Grundlage ausgehend, schreibt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit: „Der Christliche Wissenschafter hat sich in den Dienst der Verminderung des Bösen, der Krankheit und des Todes gestellt und wird sie durch das Verständnis ihrer Nichtsheit und der Allheit Gottes oder des Guten überwinden. Krankheit ist für ihn nicht weniger eine Versuchung als Sünde, und er heilt sie beide durch das Verständnis der Macht Gottes über sie.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 450.

Wenn wir diese geistigen Tatsachen für uns selbst beweisen möchten, müssen wir unbedingt das gewohnheitsmäßige, übliche Denken über Gut und Böse aufgeben und in Übereinstimmung mit der inspirierten Bedeutung der Bibel verstehen lernen, daß Gott das Böse nicht geschaffen hat und es daher nicht kennt. Diese Umstellung im Denken mag recht schwer zu erreichen sein. Die Welt wie auch unsere eigenen Erfahrungen möchten uns das Gegenteil — Böses, Sünde, Krankheit — vorhalten und uns dessen Wirklichkeit einreden.

Wie können wir aber nun trotz des Widerstands der materiellen Welt das Böse mit dem Guten überwinden? In der Bibel lesen wir: „[Ihr] sollt halten die Gebote des Herrn, eures Gottes, seine Vermahnungen und seine Rechte, die er dir geboten hat, daß du tust, was recht und gut ist vor den Augen des Herrn.“ 5. Mose 6:17, 18. Gottes Vorsatz und Führung zu folgen muß in unserem Bewußtsein den Vorrang haben. Und Ihn zu verstehen muß unser höchstes Anliegen sein.

Christus Jesus ist das vollendete Beispiel für eine solche Haltung und Einstellung Gott gegenüber. Er war von Gott, dem Guten, beseelt und demonstrierte kein anderes Leben als das Einssein mit seinem Schöpfer. Wenn wir seinem Beispiel folgen, können wir lernen, uns mehr und mehr mit dem Guten zu beschäftigen, zu beten und zu erkennen, daß wir als Gottes Ausdruck oder Idee mit Gott, Seele, eins sind. Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, wird uns erklärt: „Gemüt ist die Seele von allem.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 508.

Diese Aussage bezieht sich direkt auf unsere Erfahrung. Wir können uns daher im Gebet vergegenwärtigen: Es gibt nichts außer der göttlichen Seele und ihrer Idee. Gott, das Gute, ist die einzige Wirklichkeit. Folglich ist das Böse unwirklich; es ist nichts. Es hat keinen Platz in Gottes Schöpfung des Guten.

Durch solches Gebet können wir unser Denken mit der Wahrheit vereinen und zu erkennen beginnen, daß diese Einheit unser wahres Wesen ist. Wir sollten beharrlich beten, bis wir voller Überzeugung wissen, daß es keine andere Wirklichkeit als Gott und Seine Schöpfung des Guten gibt — bis wir von Gottes Allmacht überzeugt sind und den Christusgeist in uns erkennen. Dann werden sich Heilung und eine Harmonisierung der Lebensumstände als natürliches Resultat einstellen.

Die Grundlage für unsere Überzeugung wird im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft erklärt: „Physische Ursächlichkeit wurde von diesem Original-Menschen, Jesus, ganz und gar beiseite gesetzt. Er wußte, daß das göttliche Prinzip, Liebe, alles Wirkliche schafft und regiert.“ Ebd., S. 286.

Die Wahrheit dieser Aussage wurde mir durch folgende Begebenheit eindrucksvoll bewiesen. Als Stellvertreter meines Vorgesetzten mußte ich sein Büro mit ihm teilen. Seit einiger Zeit hatte er begonnen, mich zu schikanieren, wenn ich dort arbeitete. Dies bedrückte mich sehr. Und da mir sein Verhalten falsch und ungerechtfertigt erschien, reifte in mir der Entschluß, mich zur Wehr zu setzen. Als er mich eines Tages wieder abfällig behandelte, trat ich ihm energisch entgegen und behauptete meine Ansprüche. Während des Wortwechsels drohte er, die Angelegenheit der uns beiden vorgesetzten Instanz zu melden. Da ich in diesem Moment zu einer anderen Arbeit gerufen wurde, kam der Streit zum zeitweiligen Ende.

Als ich den Raum verlassen hatte, begann ich mich sofort auf das eine göttliche Gemüt zu besinnen, das in Wirklichkeit für uns beide die Quelle der Intelligenz war. Im Gebet verneinte ich, daß irgendein unharmonischer Zustand den von Gott geschaffenen Menschen berühren konnte, und verwies den Vorfall in den Bereich des sterblichen Irrtums, der unwirklich ist. Ich sah, daß wir beide in Wahrheit von Gott geschaffene geistige Ideen waren, die allein dem Gesetz des Guten unterstanden. Das Böse in Form von Rivalität, Unverträglichkeit und Aggressivität ist unwirklich, da Gott es nicht kennt. Dann wandte ich mich meiner nächsten Aufgabe zu.

Eine Stunde später hatte ich wieder in unserem gemeinsamen Büro zu tun. Da ich mein Denken zuvor von jedem Gefühl der Unterdrückung befreit und mich innerlich mit dem Guten identifiziert hatte, konnte ich den Raum ganz unbelastet betreten. Und dann erlebte ich, was zwar durch mein Gebet zu erwarten war, mich aber trotzdem sehr verblüffte: Mein Vorgesetzter begegnete mir mit solch großer Freundlichkeit, wie ich sie während der Monate unserer engeren Zusammenarbeit zuvor nie erlebt hatte. Er erwähnte die häßliche Begebenheit mit keinem Wort. Und von da an behandelte er mich korrekt und ließ mich das Büro ungehindert benutzen.

Dieses Erlebnis zeigte mir auf schlagende Weise, wie das Verständnis der Allmacht Gottes, des Guten, das Böse schnell und sicher in den Bereich der Nichtsheit verbannt. Es veranschaulicht außerdem, wie ein unharmonischer Zustand durch die Anwendung der Regeln der Christlichen Wissenschaft unwiderleglich geheilt werden kann. Das göttliche Prinzip, Liebe, beherrschte die Lage völlig. Und es regiert ebenso sicher auch jede andere Situation!

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