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Welche Verpflichtung hat die Zweigkirche gegenüber den Kindern in ihrem Gemeinwesen?

Aus der Oktober 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Hat eine Zweigkirche Christi, Wissenschafter, alles getan, wenn sie eine Sonntagsschule unterhält? Jedes Kind zum Sonntagsschulunterricht einlädt? Bereit ist, Kindern die Bibel verständlich zu machen und ihnen beizubringen, wie man heilt? In vielen Fällen strömen die Kinder aus dem Gemeinwesen nun nicht gerade in unsere Sonntagsschulen. Könnten und sollten wir noch mehr tun?

In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Es gibt nur eine wirkliche Anziehungskraft, die des Geistes.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 102. Lehrer und einen Unterrichtsraum zur Verfügung zu stellen genügt nicht; das übt an sich keine Anziehungskraft aus. Geist ist es, der anzieht. Matthäus beschreibt das Wirken Christi Jesu mit den folgenden Worten: „Und Jesus stieg aus [dem Schiff] und sah die große Menge; und es jammerte ihn derselben, und er heilte ihre Kranken.“ Matth. 14:14. Jesus kannte die Probleme, die die Menschen plagten, und voller Liebe und Erbarmen wandte er sich der Menge zu. Er strömte die Inspiration aus, die er von der göttlichen Liebe empfing, lehrte geduldig die Menschen und heilte gebrochene Herzen und Körper. Und er wies seine Apostel an, seinem Beispiel zu folgen. Er wußte, daß die Wahrheit, die ihm Kraft gab, immer da ist, um alle Herzen zu inspirieren und zu heilen.

Zweigkirchenmitglieder könnten sich als Apostel betrachten — als individuelle Zeugen der heilenden Macht des Christus. Die Mitglieder werden in einer fortwährenden Mission des Heilens vereint sein. Dann werden derselbe Geist und dasselbe christusgleiche Erbarmen, die die frühe Kirche bewegten, auch innerhalb unserer Kirche wirksam; sie werden zur Schau der geistigen Wirklichkeit inspirieren und in den Herzen den Wunsch wecken, denen zu helfen, die unnötig leiden. Dann werden wir für die Kinder in unserem Gemeinwesen beten.

Sehen wir uns nicht wie Jesus und die ersten Apostel großen Mengen gegenüber? Das Fernsehen, die Presse und unsere verschiedenen Weggefährten sorgen für tägliche Meldungen über zahlreiche Probleme, die der heilenden Berührung des Christus bedürfen. Wer heutzutage mit Teenagern Kontakt hat oder sich der derzeitigen Einstellung in der Unterhaltungsindustrie oder in den Medien bewußt ist, muß erkennen, daß die Moral dringend gehoben werden muß.

Worauf ist das niedrige moralische Niveau zurückzuführen? Ist es einfach Habgier, die einige Geschäftemacher dazu veranlaßt, Filme herzustellen, die Obszönität in jeder Form bieten, nur damit die Kinokassen klingeln? Ist es die fehlende elterliche Autorität und Fürsorge? Der schädliche Einfluß der Altersgenossen? Könnte es die sinkende Norm in den Massenmedien sein? Oder der Einfluß einiger Musikarten und der Fans, die in die Drogenszene verwickelt sind oder sich zu Vorbildern pervertierter Sexualnormen erhoben haben? Wenn wir eine dieser Kräfte dafür verantwortlich machen, verkennen wir den tatsächlichen Feind.

In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Von Anfang bis zu Ende verfolgt die Schlange die geistige Idee mit Haß.“ Ist es nicht die Schlange, der tierische Magnetismus, der sich der Unschuld, Reinheit und Geistigkeit des Menschen widersetzt und gegen die geistige Idee im menschlichen Bewußtsein Krieg führt? Wissenschaft und Gesundheit erklärt dann weiter: „Wenn in der Apokalypse sich dieses Böse seinem Untergange nähert, nimmt es zu und wird zum großen, roten Drachen, von Sünde geschwollen, von Feindseligkeit gegen die Geistigkeit entflammt und reif zur Zerstörung. Der Drache ist voller Wollust und Haß und verabscheut den Glanz der göttlichen Herrlichkeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 564, 565. Je stärker der Gegensatz zwischen der geistigen Idee und ihrer materiellen Fälschung zu Tage tritt, um so augenfälliger wird die Lüge und desto reifer ist sie für die Zerstörung.

Als Mitglieder dieser Bewegung und als Nachfolger Christi Jesu haben wir uns verpflichtet, mit der Ferse der Wahrheit und Liebe auf die Schlange zu treten, die die wahre Idee von Gott und dem Menschen verfälschen möchte. Gott, das Gute, ist das einzige Prinzip für das Sein des Menschen. Das geistige Menschentum, die einzig wahre Natur eines jeden Kindes, verkörpert die absolute Reinheit, Unschuld und Herrlichkeit der göttlichen Liebe — immerdar frei von dem Reiz der Sünde und empfänglich für die Anziehung der Christus-Idee. Der geistige Mensch wird nicht und kann nicht von der fiktiven Schlange der Materialität, der Lust oder Perversion berührt werden. Seine Unschuld ist unversehrt und unanfechtbar.

Der Schleier der Materialität erscheint zuweilen als dichter Nebel, der sich so undurchlässig zeigt, daß selbst der hingebungsvollste geistige Seher nichts sieht. Doch wenn wir uns beständig an Gott wenden und nicht an den körperlichen Sinn, dann erkennen wir die Wahrheit über des Menschen gottähnliche Natur. Wir lassen uns nicht dazu verleiten, auf jene Unwahrheiten, die der Jugend scheinbar anhängen, zu reagieren oder ihnen zuzustimmen.

Unser Gebet ist vonnöten. Wir müssen unseren Herzen nachgeben und erbarmungsvoll sein. Unsere Gedanken sollten sich denen zuwenden, die sich vielleicht mit der falschen Vorstellung abquälen, daß sie wertlose oder verdorbene Kinder seien, und denen, die offenbar Gefallen an den gefährlichen Versuchungen der Sinnlichkeit finden. Wenn wir uns anderen zuwenden, fühlen die, die frei werden wollen, den Einfluß unseres Gebets, und sie werden auf die Anziehung des Geistes ansprechen. Ja, durch das Gute, das dem Menschen, unserem wahren Selbst, innewohnt, kann jeder von uns auf den Christus, die Wahrheit, ansprechen, die im menschlichen Bewußtsein durch Gebet erhoben wird. Ist es dann nicht auch unvermeidlich, daß ein Herz, das auf diese Weise vom Christus berührt wird, seinen Weg zu unserer Kirche finden wird? Schließlich offenbart die Kirche Christi, Wissenschafter, jetzt auf Erden die Wahrheit über Gott und den Menschen, Sein Ebenbild.

Man könnte unendlich viele Themen vorschlagen, die spezifisches Gebet erfordern. Kindesmißhandlung, Leistungsdruck, unzulängliches Elternhaus, Hunger und andere Mängel sind nur einige. Sollte sich in uns auch nur der leiseste Wunsch regen, anderen zu helfen, dann sollten wir diesem Wunsch unverzüglich nachkommen, damit sich unser Denken erweitere, von selbstloser Liebe motiviert und von Gott geleitet werde. Nehmen wir uns doch jede Woche — vielleicht sogar jeden Tag — die Zeit, um für ein besseres Verständnis für Kinder zu beten! Das Motiv für dieses Gebet besteht nicht darin, daß sich unsere Sonntagsschulen füllen sollen, obwohl das durchaus dazu führen kann. Unser Motiv ist ganz einfach, geistig zu wachen — und das öffnet uns dann die Augen für umfassendere Segnungen.

Wenn wir die Wahrheit verstehen, erhebt sie die Herzen; sie heilt, stellt in Familien Harmonie her, hebt die Moral und führt jede Vorstellung, daß der Mensch ein verlorener Sohn sei, heim zu dem wahren Begriff, daß der Mensch Gottes Kind ist. Das christusgleiche Erbarmen, das sich anderen zuwendet, um sie zu heilen, wird gespürt. Befassen wir uns nur mit unseren einzelnen Kirchenproblemen oder eigenen Schwierigkeiten, so leben wir in einer Miniwelt, und unser Einfluß zum Guten steht im Verhältnis dazu. Es wäre so, als ob wir umherliefen und unseren Blick auf unsere Füße richteten. Mrs. Eddy hatte für die christlich-wissenschaftliche Bewegung das Ziel vor Augen, die Welt zu heilen, das Menschengeschlecht zu heben. Und das ist möglich.

Das „Tägliche Gebet“ Siehe Handb., Art. VIII Abschn. 4. aus dem Handbuch Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy veranschaulicht, in welche Richtung sich das vergeistigte Denken entwickelt, das die Menschheit erhebt. Dieses Gebet verleiht die Inspiration, die für die eigene Vergeistigung notwendig ist, umfaßt aber alle Menschen, damit auch sie den Einfluß von Gottes Wort fühlen. Wenden wir uns doch anderen Menschen zu, so wie es Jesus und seine Apostel taten — unsere Herzen mit Liebe und Inspiration erfüllt, bereit, willig, und von Gott dazu befähigt, die Kinder zu heilen! Aber wir brauchen es nicht dabei bewenden zu lassen. Vereinen wir uns doch, und lassen Sie uns die Brüderschaft und die Dynamik eines sinnvollen Zieles und die reine Freude selbstlosen Dienens empfinden! Lassen Sie uns in unser Gebet all die Menschen in der ganzen Welt mit einschließen, die unseren mentalen Pfad kreuzen! Und wenden wir uns doch diesen Menschen mit der läuternden, wiederherstellenden und beruhigenden Berührung des Christus zu!


Des Herrn Wort ist wahrhaftig,
und was er zusagt, das hält er gewiß.
Er liebt Gerechtigkeit und Recht;
die Erde ist voll der Güte des Herrn.
Der Ratschluß des Herrn bleibt ewiglich,
seines Herzens Gedanken
für und für.

Psalm 33:4, 5, 11

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