Für viele schöne Heilungen, die ich im Laufe der Jahre durch das Studium der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) erlebte, bin ich aufrichtig dankbar. Meine Mutter wurde um die Jahrhundertwende von Typhus geheilt. Einige Jahre später meldete sie ihre Kinder in der Sonntagsschule der Christlichen Wissenschaft an. Zu meinen schönsten Erinnerungen gehören die an meine Sonntagsschultage. Ich besuchte die Sonntagsschule regelmäßig bis zum Alter von zwanzig Jahren, und ich weiß den hilfreichen Unterricht sehr zu schätzen, den ich von meinen Lehrern dort erhielt.
Vor etwa zwanzig Jahren litt ich beinahe ein Jahr lang unter ernsten, schmerzhaften Rückenbeschwerden. Während dieser Zeit trafen mich auch Kummer und Einsamkeit. Drei Mitglieder meiner Familie waren einige Jahre zuvor weitergegangen. Ich war allein und bemühte mich, ein Geschäft zu führen, das vor dem Zusammenbruch stand. Ich bemitleidete mich und verbrachte nicht genügend Zeit im Gebet und mit dem Studium der Christlichen Wissenschaft.
Erst mehrere Monate später erkannte ich, daß ich einen falschen Begriff vom Selbst akzeptiert hatte, was zu meinem unharmonischen, unglücklichen und bedrückenden Zustand geführt hatte. Mir wurde klar, daß ich mich wieder dem Studium der Christlichen Wissenschaft zuwenden und darum beten mußte, das sterbliche Selbst aus dem Weg zu räumen.
Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft entsprach meiner Bitte, mir zu helfen. Ich arbeitete mit der Definition von Wüste aus dem Glossarium in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy (S. 597): „Einsamkeit: Zweifel; Finsternis. Unmittelbarkeit des Gedankens und der Idee; der Vorhof, in dem der materielle Sinn der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt.“
Nachdem der Ausüber und ich etwa einen Monat zusammen gearbeitet hatten, erwachte ich eines Nachts; ich lag in meinem Bett in der Stille der Nacht. Plötzlich umleuchtete mich ein sehr helles Licht — zwar nur für einen Augenblick, aber doch lange genug, um mir einen wunderbaren Begriff von der geistigen Vollkommenheit und Wirklichkeit zu geben und zu fühlen, wie der Christus, die Wahrheit, in meinem Bewußtsein aufdämmerte. Danach empfand ich, daß ich etwas Himmlisches erlebt hatte, und ich verglich es mit der Definition von Wüste, nach der „der materielle Sinn der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt“.
Am nächsten Tag bemerkte ich, daß ich vom Kummer befreit war und daß ich aufrecht stehen konnte. Ich war von dem Rückenleiden geheilt. Diese Beschwerden sind nie wieder aufgetreten, und mein Geschäft wurde vor einem Konkurs bewahrt.
Vor neuneinhalb Jahren, als ich morgens zur Arbeit ging, fühlte ich mich nicht wohl. Ich konnte dennoch mein Geschäft öffnen und meine täglichen Pflichten aufnehmen. Etwa eine Stunde später mußte ich jedoch nach Hause zurückkehren, weil ich weder gehen noch stehen konnte. Meine Frau und ich begannen sofort, den Irrtum zu leugnen und die Wahrheit zu bekräftigen; wir entsannen uns an folgende Zeilen aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 421): „Bestehe mit Nachdruck auf der großen, alles umfassenden Tatsache, daß Gott, Geist, alles ist und daß außer Ihm kein anderer ist. Es gibt keine Krankheit.” Ich konnte mich auf den Beinen halten, indem ich mich an einer Kommode festhielt; die Furcht vertrieb ich dadurch ein wenig, daß ich — so gut ich konnte — Lied Nr. 58 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft sang. Der erste Vers lautet:
Vater, voller Lieb’ und Freude
Schaun wir Kinder auf zu Dir,
Der Du uns auf Deinen Wegen
Sicher leitest für und für.
Du bist Liebe, Du bist Weisheit,
Du bist Leben, bist das All.
In Dir leben, weben, sind wir
Ohne Schwachheit, ohne Fall.
Nach wenigen Minuten mußte ich mich auf mein Bett legen, weil meine Hände lahm wurden. Ich bat meine Frau, einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft anzurufen und den Hörer für mich zu halten. Als die Verbindung hergestellt war, erstreckte sich die Lähmung bereits auf andere Körperteile; doch inzwischen hatte der Ausüber schon angefangen, für mich zu beten. Während des Gesprächs erinnerten wir uns beide an die folgende Wahrheitserklärung aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 420): „Es gibt keine Metastase, keine Hemmung der harmonischen Tätigkeit, keine Lähmung“.
Unser Gespräch dauerte etwa fünf Minuten. Nachdem wir aufgelegt hatten, fühlte ich, wie die Lähmung wich. Sie verschwand schneller, als sie aufgetreten war. Mir wurde klar, daß ich eine augenblickliche Heilung erlebt hatte. Ich dankte Gott und ruhte etwa zwei Stunden im Bett. Als ich wieder aufstand, fühlte ich mich fast normal. Am nächsten Tag war ich in meinem Geschäft.
Neueren Datums ist eine Heilung von einem Gewächs am Hinterkopf. Einige Monate war das Gewächs klein und hatte mir keinerlei Probleme bereitet. Ich muß zugeben, daß ich ihm in meinen Gebeten wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Als es dann aber plötzlich größer wurde und mich beunruhigte, betete ich für mich im Sinne der Christlichen Wissenschaft. Ich bemühte mich, meine wahre Natur als Gottes geistige Idee, den wahren Ausdruck des göttlichen Seins, zu erkennen.
Der Zustand war hartnäckig und schien sich zu verschlimmern. Eines Tages ertappte ich mich dabei, wie ich zwei Spiegel benutzte, um mir die Geschwulst einmal richtig anzusehen. In diesem Augenblick fiel mir plötzlich die folgende Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit ein (S. 421): „Krankheit sehen ist ebensowenig christlich-wissenschaftlich wie sie durchmachen. Wenn du den Krankheitsbegriff zerstören willst, solltest du die Krankheit nicht dadurch aufbauen, daß du die Formen sehen möchtest, die sie annimmt, oder dadurch, daß du auch nur ein einziges materielles Linderungsmittel anwendest“. Mir wurde bewußt, daß ich nicht im Sinne der Christlichen Wissenschaft gehandelt hatte, als ich den Zustand prüfte, sondern durch krankhafte Neugier dazu angeregt worden war.
Am nächsten Tag ging ich zum Friseur, um mir die Haare schneiden zu lassen. Ich wollte gerade gehen, als der Friseur sagte: „Wenn Sie das nächste Mal kommen, möchte ich sehen, ob das Ding etwas gewachsen ist“. Zu Hause rief ich einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft an, berichtete den Vorfall und bat um Hilfe in der Christlichen Wissenschaft. Mir war nun klar, daß ich die folgende Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit hätte beherzigen sollen (S. 420): „Wenn Schüler sich nicht selbst schnell heilen, dann sollten sie beizeiten einen erfahrenen Christlichen Wissenschafter zu Hilfe rufen. Wenn sie nicht willens sind, dies für sich zu tun, brauchen sie nur zu wissen, daß der Irrtum einen solchen unnatürlichen Widerstand nicht hervorbringen kann“.
Der Ausüber und ich beteten ernsthaft; nach vier Tagen entleerte sich das Gewächs und verschwand. Einige Tage später begann das Haar an dieser Stelle wieder nachzuwachsen. Als ich das nächste Mal zum Friseur ging, äußerte er sich nicht weiter über den Zustand, wofür ich dankbar war.
Täglich danke ich Gott von ganzem Herzen für Seine unendliche Güte und Liebe. Grenzenlos dankbar bin ich für das Vorrecht, daß ich zu verschiedenen Zeiten in Zweigkirchen in verschiedenen Funktionen tätig sein konnte, für Mitgliedschaft in Der Mutterkirche seit über fünfzig Jahren und für Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft.
Shreveport, Louisiana, USA
