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We Knew Mary Baker Eddy

In dieser Serie bringen wir Erinnerungen einiger der ersten Arbeiter in der christlich-wissenschaftlichen Bewegung. Die aus erster Hand stammenden Berichte wurden dem in englischer Sprache erschienenen Buch We Knew Mary Baker Eddy1 (Wir kannten Mary Baker Eddy) entnommen; sie geben bemerkenswerte Einblicke in das Leben der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft während der Gründerjahre der Kirche Christi, Wissenschafter.

Liebe Erinnerungen an Mary Baker Eddy

Aus der Februar 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Das Leben großer Männer und Frauen ist ein Wunder an Geduld und Ausdauer. Jede Leuchte im Sternenkranz menschlicher Größe kommt wie die Sterne in der Dunkelheit heraus, um mit dem widergespiegelten Licht Gottes zu leuchten“, schreibt Mary Baker Eddy in ihrer Botschaft „Treue” in den Vermischten Schriften (S. 340). Ihr eigenes Leben hat in der heutigen Zeit die größte geistige Erleuchtung spiels mehr und mehr schätzengelernt.

Der August 1886 ragt durch ein besonderes Ereignis aus meinen Kindheitserinnerungen hervor. Meine Mutter war zu ihrem ersten sie nach Boston. Da wir in einem Privathaus in der Nähe der Lehranstalt wohnten, sah ich unsere Führerin fast täglich. Ich werde niemals die große Freude vergessen, die ich bei unserer ersten Begegnung empfand. Bei einem meiner ersten Besuche in Boston nahmen meine Mutter und ich an einem Gottesdienst der Christlichen Wissenschaft im Chickering-Saal teil. Zu unserer großen Freude hielt unsere geliebte Führerin an dem Morgen die Predigt, und anschließend ging ich mit meiner Mutter zum Podium und hatte das Vergnügen, mit Mrs. Eddy zu sprechen. Wenn ich meine Augen schließe, sehe ich sie noch jetzt vor mir, wie sie vor der Gemeinde stand: anmutig, ernst, leidenschaftlich; Aufrichtigkeit klang in ihrer Stimme, die ihre Zuhörer im Bann hielt, solange sie sprach.

Niemand, der unsere Führerin jemals gesehen hat, könnte ihren persönlichen Charme vergessen. Als ich sie damals kennenlernte, war ihr Gebaren voll jugendlicher Dynamik und Energie. Ihr Haar war dunkelbraun und ihr Teint rosa wie eine Muschel und klar wie die Haut eines Kindes. Ihre dunklen, leuchtenden Augen glänzten und änderten ihren Ausdruck so schnell, daß es schwierig war, ihre wahre Farbe festzustellen. Während einer Europareise schrieb ich unserer Führerin und bat sie um ein Foto, das sie für ein gutes Bild von sich hielt, weil ich in Dresden ein Porzellanportrait nach diesem Foto malen lassen wollte. Postwendend kamen drei Fotos. Als ich wieder in Amerika angelangt war, suchte ich, noch bevor ich nach Hause zurückkehrte, Mrs. Eddy in Pleasant View auf und zeigte ihr die Miniatur. Nachdem sie sie einige Augenblicke genau betrachtet hatte, bemerkte sie im wesentlichen: Die Augen sind sehr braun. Dann fügte sie hinzu: Künstler neigen dazu, meine Augen braun zu malen, aber niemand scheint ihre genaue Farbe zu kennen. Sie ging zum Turmfenster und sagte: Komm ins Licht, meine Liebe, und sage mir, was du darüber denkst. Nachdem ich einen Moment intensiv geschaut hatte, rief ich aus: Oh, sie sind ja ein tiefes Graublau, und ich dachte immer, sie seien braun. In Wirklichkeit jedoch, glaube ich, nahmen ihre Augen manchmal verschiedene Schattierungen an, ebenso wie sich ihr Gesichtsausdruck ständig änderte.

Es war mein gesegnetes Vorrecht, an der letzten Klasse unserer Führerin teilnehmen zu dürfen. Beeinflußt von der tiefen Ehrfurcht, die meine Mutter für Mrs. Eddys göttlich inspirierte Führerschaft hegte, war ich bereit, jedem Wort ihres Unterrichts mit angespannter Aufmerksamkeit zu folgen. Ich kann nicht genügend dankbar sein, daß während meiner Kindheitsjahre die Liebe und Ehrerbietung für die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft geweckt wurden, die mein Denken für das öffneten, was ich hörte, und die den überwältigenden Wunsch in mir wachriefen, mir die Dinge des Geistes anzueignen.

Wenn ich auf die vielen inspirierenden Unterredungen mit unserer geliebten Führerin zurückschaue, betrachte ich sie als die erhabensten Augenblicke meines Lebens. Sie sprach von geistigen Dingen mit einer solchen Vertrautheit, daß man sich ihrer geistigen Sicht lebhaft bewußt wurde und ein tiefer, anhaltender Eindruck haften blieb, der nicht unähnlich dem Gefühl war, das die Jünger auf dem Berg der Verklärung empfunden haben müssen.

Als unsere Führerin einmal mit mir über die Wichtigkeit größerer und besserer Heilarbeit in unserer Bewegung sprach, fragte sie mich, ob ich Einzelheiten meiner eigenen Heilungsfälle aufgeschrieben hätte, um mich später darauf beziehen zu können. Ich sagte, daß mir nie der Gedanke gekommen sei, sie schriftlich festzuhalten. Darauf antwortete Mrs. Eddy mit großem Ernst, soweit ich mich entsinnen kann: Meine Liebe, du solltest deine Demonstrationen sorgfältig aufzeichnen, denn du weißt nicht, wann sie sich einmal für die Sache als wertvoll erweisen könnten, um Angriffen auf die Christliche Wissenschaft entgegenzutreten. Dann fügte sie traurig hinzu: Ich bedaure, sagen zu müssen, daß es im Trubel eines voll ausgefüllten Lebens leicht ist, selbst wichtige Erfahrungen zu vergessen, und es tut mir leid, daß das auf einen großen Teil meiner besten Heilarbeit zutrifft.

Liebe, gesegnete Helferin der ganzen Welt, wie wenig war sie sich bewußt, daß sie gerade in dem Augenblick mit jemandem sprach, der ihren eigenen Demonstrationen des Heilens Jahre bester Gesundheit verdankte!

Als ich bei anderer Gelegenheit einen Besuch in Pleasant View machte, erzählte ich unserer Führerin, was ein Christlicher Wissenschafter, der zu der Zeit eine prominente Stelle einnahm, zu mir gesagt hatte. Ich konnte den Gedanken nicht mit meinem eigenen Verständnis von Metaphysik vereinbaren, und ich hatte mich entschlossen, bei meinem nächsten Besuch Mrs. Eddy zu fragen, ob ich recht daran getan hatte, den Gedanken zurückzuweisen. Sie sagte im wesentlichen: Deine eigene Interpretation ist vollkommen richtig, und in diesem Zusammenhang möchte ich dir eine Tatsache einschärfen: Ganz gleich, wie gehoben die Position ist, die ein Christlicher Wissenschafter in unserer Bewegung innehat, akzeptiere nichts, was er sagt, als gültig, es sei denn, du findest es in unserem Lehrbuch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift bestätigt.

Als ich Mrs. Eddy kennenlernte, war ich ein glückliches, freundliches Kind. Aber ich war auch etwas schüchtern, so daß ich aufmerksam zuhörte, wenn ich mit Erwachsenen zusammen war — doch vor allem liebte ich die Christliche Wissenschaft. Unsere Führerin muß das instinktiv gefühlt haben, sonst hätte sie mir zweifellos inmitten der Anforderungen ihres arbeitsreichen Lebens nicht so viele Beweise ihres liebevollen Interesses zukommen lassen.

Ihre Liebenswürdigkeit zeigte sich in kleinen Dingen. Als ich z. B. die ersten zwei oder drei Male mit meiner Mutter nach Boston kam, ließ sie sich ihre Post zur Lehranstalt für Metaphysik in Massachusetts nachschicken, und ich ging jeden Tag dorthin, um die Post abzuholen. Mrs. Eddy kam häufig durch den Flur, wenn ich die Briefe sortierte, und sie blieb jedesmal stehen, um einen Augenblick mit mir zu sprechen. Als meine Mutter an ihrem ersten Klassenunterricht teilnahm, wurden meine Schwester und ich zu Mrs. Eddy eingeladen, und wir verbrachten einen reizenden Abend bei ihr.

Während meiner häufigen Besuche in Boston hatte ich viele Gespräche mit dieser großen Frau, und einmal hatten meine Mutter und ich die Ehre, in Pleasant View über Nacht zu Gast zu sein.

Ich stehe heute abend vor Ihnen als eine lebendige Zeugin; ja, ich kann für die heilende Wirksamkeit der Wahrheit, die diese wunderbare Frau erkannt hat, freudig Zeugnis ablegen. In meiner Kindheit wurde ich zweimal durch die zärtliche Fürsorge unserer lieben Führerin von Krankheiten geheilt, die die Ärzte als hoffnungslos angesehen hätten. Schon als Säugling war ich ein außerordentlich zartes Kind gewesen. Auf der väterlichen Seite hatte es seit drei Generationen ernste Lungenkrankheiten gegeben. Bevor ich mit meiner Mutter an die Ostküste reiste, zog ich mir einmal eine schwere Erkältung zu, die einen tiefen, hohlklingenden Husten zurückließ. Sobald Mrs. Eddy mich husten hörte, war sie sich des Ernstes der Situation bewußt und gab mir eine einzige Behandlung. Das war alles, was für mich nötig war, um jede Spur der Lungenkrankheit vollständig auszumerzen. Der kratzende Husten hörte sofort auf. Nicht nur wurde dieser quälende Zustand aufgelöst, sondern das ganze sterbliche Gesetz, das dahinterstand, war gebrochen. Ich war vollkommen frei, und in all den Jahren ist diese sogenannte Familienvererbung nie wieder aufgetreten.

Etwa ein Jahr später, als wir wieder in Boston waren, erlebte ich noch einmal eine augenblickliche Heilung durch Mrs. Eddys kraftvolle Erkenntnis der Wahrheit. Diesmal wurde ich plötzlich von einem sehr schmerzhaften Hüftleiden befallen, das mich ans Bett fesselte. Über eine Woche lang quälten mich Tag und Nacht Schmerzen, ich wurde immer schwächer, bis die Symptome höchst beunruhigend waren. Meine Mutter wandte sich sodann um Rat an unsere Führerin. Mrs. Eddy wußte, daß meine Mutter den Fall allein behandelte und mich außerdem die ganze Zeit pflegte; sie spürte wohl, daß der Zustand in ihrem Denken zu wirklich geworden war, und um dieser Situation abzuhelfen, empfahl sie, daß ein anderer Ausüber hinzugezogen werde. Der Ausüber, den Mrs. Eddy vorschlug, arbeitete ein paar Tage ernsthaft, aber das Leiden ließ nicht nach.

Schließlich wurden die Schmerzen so stark, daß Entmutigung und Furcht vor dem Ausgang meine sonst mutige Mutter überwältigten. Und in dieser äußersten Not, nach einer Nacht fast unerträglicher Schmerzen, eilte sie morgens um fünf Uhr zu Mrs. Eddys Haus. Herr Frye redete im Flur mit ihr und erklärte, daß sie erst zwei Stunden unsere Führerin sprechen könne. Mrs. Eddy jedoch hatte Stimmen gehört, und als sie die Stimme meiner Mutter erkannte, trat sie oben an die Treppe und hörte der Unterhaltung zu. Als meine Mutter ein paar Minuten später mein Zimmer betrat, wurde sie, noch bevor sie ans Bett trat, von dem freudigen Klang meiner Stimme begrüßt, die ihr die willkommene Nachricht zurief: „Mutter, es geht mir besser!“ Und bald stellten wir beide zu unserer größten Freude fest, daß es mir nicht nur besser ging, sondern daß ich vollständig geheilt war.

Zur verabredeten Stunde ging meine Mutter wieder zum Haus unserer Führerin und brachte die frohe Nachricht von der plötzlichen Besserung meines Zustands, worauf Mrs. Eddy lächelnd ungefähr folgendes antwortete: Ich habe eure Unterhaltung heute morgen mit angehört und sagte mir, es wird Zeit, daß ich bei diesem Fall eingreife und das Kind rette. Ich eilte in mein Zimmer, sank auf einen Stuhl und betete zu Gott um Heilung.

Meine Genesung vollzog sich so schnell, daß ich ein paar Tage später die zweitausendvierhundert Kilometer lange Heimreise in den Mittelwesten ohne die geringsten Schwierigkeiten antreten konnte. In den vielen Jahren, die seitdem vergangen sind, habe ich mich bester Gesundheit erfreut, und aus tief dankbarem Herzen schreibe ich meine Freiheit der Vollständigkeit und Fortdauer dieser Erkenntnis zu, die unsere Führerin von der heilenden Kraft Gottes hatte.

Wenn ich an die Jahre zurückdenke, als ich Mrs. Eddy kannte, bin ich überzeugt, daß das Geheimnis ihrer Erfolge nur durch ihr Einssein mit Gott und ihre grenzenlose, universelle Liebe zur ganzen Menschheit zu erklären ist. Bevor ich Klassenunterricht bei Mrs. Eddy hatte, drückte unsere Führerin dies einmal sehr schön in einer Unterhaltung aus. Sie beschrieb ihre Heilarbeit, soweit ich mich erinnere, mit folgenden Worten: Ich sah, daß Gottes Liebe das ganze Universum und den Menschen umfaßt und allen Raum füllt, und diese göttliche Liebe durchdrang mein eigenes Bewußtsein derart, daß ich mit christusähnlichem Mitgefühl alles liebte, was ich sah. Durch diese Erkenntnis der göttlichen Liebe kam „die Schönheit der Heiligkeit, die Vollkommenheit des Seins“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 253) zum Ausdruck, die heilte, wiederherstellte und alle rettete, die sich um Hilfe an mich wandten.

Die Art, wie Mrs. Eddy das Wort „Liebe“ aussprach, gab mir das Gefühl, daß sie selbst einen Grashalm unter ihren Füßen geliebt haben muß. Das geistige Heilen, das Mary Baker Eddy vor über fünfundsiebzig Jahren begann, wächst in seiner Fülle von Jahr zu Jahr. Wenn das „Erntedanklied“ für die Christliche Wissenschaft durch die ganze Welt ertönt, wird Mrs. Eddys Name in den Herzen der Menschen verehrt werden; daher ist es nur natürlich, daß ihre Nachfolger bestrebt sind, folgende Worte der Heiligen Schrift zu befolgen: „Gebt ihr von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke sollen sie loben in den Toren!“ (Sprüche 31:31.)

Fortsetzung dieser Serie folgt

1 Herausgeber: Die Christlich-Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1979.

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