Von vielen Seiten wird heute die sogenannte Dekadenz der westlichen Welt verurteilt — ihr völliges Aufgehen in der Materialität, insbesondere der Sinnlichkeit, und ihre Mißachtung des Moralischen und Geistigen. Dieser Niedergang wird zum großen Teil der „sexuellen Revolution“ angelastet.
Wenn auf der einen Seite die sexuelle Revolution dazu führt, daß die Frauen und Männer von Rollenklischees frei werden — die Frau mehr Gerechtigkeit im Beruf erfährt und der Mann seine mütterlichen Eigenschaften in der Familie und zu Hause in größerem Umfang betätigen kann —, so ist das ein gesellschaftlicher Fortschritt. Wenn aber andererseits die sexuelle Revolution mit sich bringt, daß die moralischen Werte ihre Gültigkeit verlieren — etwas, was für viele der Erlaubnis gleichkommt, zu tun, was sie wollen, statt das tun zu wollen, was gut ist —, dann stehen wir vor einem moralischen Dilemma.
Man hört manchmal sagen: „Sie heißen wahrscheinlich meine Lebensweise nicht gut“ oder: „Ich billige den Lebensstil meines Sohnes oder meiner Tochter nicht.“ Die meisten Menschen würden sich nicht bewußt dazu entscheiden, außerhalb der Normen zu leben, die uns im Alten und Neuen Testament gegeben wurden, wenn sie die geistigen Gründe für diese Normen wirklich verstünden. Aber der weitverbreitete Glaube an psychologische und biologische Zwänge hat dazu beigetragen, daß man versucht, außereheliche sexuelle Beziehungen zu rechtfertigen.
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