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Sei ein Heiliger!

Aus der März 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist verhältnismäßig einfach, unbekümmert durchs Leben zu gehen und zu glauben, daß weder Sie noch ich jemals einem Heiligen begegnen und schon gar nicht einer sein könnten, weil sie eine Seltenheit sind. Und doch wurde in der Zeit vor Christus und in der frühchristlichen Kirche jeder, der Gott treu war, ein Heiliger genannt. Hieraus ergibt sich für die Christen von heute die Verpflichtung, wie Heilige zu handeln.

Was bedeutet das? Heißt das, daß wir ernst sein und frömmeln sollen? Heißt das, daß wir ein Asket sein sollen? Nein. Aber ein Heiliger zu sein bedeutet, heilig zu sein, dazu bestimmt, Gott zu dienen.

Im Alten Testament offenbart Gott die Grundlage für die Heiligkeit des Menschen, der zu Seinem Ebenbild erschaffen ist — der Ihre und meine wahre Identität ist. Er sagt: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr, euer Gott.“ 3. Mose 19:2. In alten Zeiten glaubte man, daß die geistige Eigenschaft der Heiligkeit in den Getreuen, die übriggeblieben waren in Israel (siehe Jes 4:3), besonders stark ausgeprägt war, vor allem in denen, die in Zeiten der Verfolgung standhaft geblieben waren.

Christi Jesu frühe Nachfolger blieben treu selbst in Situationen, die in jeder Hinsicht genauso hart waren wie die in alten Zeiten. Ein Bibellexikon sagt über die alltägliche Heiligkeit jener Christen: „Ihre Heiligkeit beruht darauf, daß Gott sie berufen hat; sie sind dazu berufen, ein geweihtes Volk zu sein.. . Ihre Berufung verweist auf eine hohe ethische Norm (Eph 5:3), und der Begriff ,Heilige' wird insbesondere mit der Liebe in Verbindung gebracht, die Christen in praktischer Nächstenliebe einander entgegenbringen.. .“ The Interpreter's Dictionary of the Bible (Nashville, Tennessee: Abingdon Press, 1962), Band IV, S. 164.

Es wäre vielleicht nicht so schwierig, heilig zu sein, wenn alle anderen sich auch wie Heilige verhielten, denn dann wäre unsere Umgebung um einiges himmlischer! Doch haben nicht viele von denen, die im allgemeinen als Heilige verehrt werden, in äußerst schwierigen Lebenslagen bewiesen, daß sie Männer und Frauen aus echtem Schrot und Korn waren? Wenn es so aussieht, als hinderten oder vereitelten äußere Umstände unseren geistigen Fortschritt, dann können wir uns in Erinnerung rufen, daß der Meister der Christen gesagt hat: „Das Reich Gottes ist inwendig in euch.“ Lk 17:21 [Anmerkung].

Vielleicht meinen wir auch, daß wir in Zeiten der Not genug ertragen haben, um die Heiligkeit zu verdienen! Doch scheint der Himmel nicht im geringsten näher gekommen zu sein. In einem solchen Falle flüstert uns das sterbliche Gemüt oder „die fleischliche Gesinnung“, wie Paulus es nennt, ein, sie könne den göttlichen Lohn für unser Gutsein rückgängig machen. Diese falsche materielle Auffassung sollte verneint werden, und zwar durch ein besseres Verständnis davon, daß Gott unendlicher Geist, das einzige Gemüt ist und daß der Mensch gottähnlich und niemals etwas anderes als heilig ist. In Wissenschft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Der Sünder schafft sich selbst seine Hölle durch Unrechttun und der Heilige seinen Himmel durch Rechttun. Die entgegengesetzten Verfolgungen seitens des materiellen Sinnes, der Böses durch Böses unterstützt, möchten selbst die Auserwählten täuschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266.

Die Christliche Wissenschaft deckt das Böse auf. Wer durch das Studium und die Anwendung dieser Wissenschaft Sünde und Sinnlichkeit ablegt, versteht, daß das Böse eine Täuschung ist. Wenn wir dieser Forderung genügen, können wir die Gegenwart der göttlichen Harmonie empfinden und beweisen, ganz gleich, womit das Böse zu drohen scheint. Heiligkeit verlangt das Verständnis und die schrittweise Realisierung, daß wir nicht nur als Heilige leben, sondern auch nur mit Gottes Heiligen, und nicht mit Sündern leben, denn der Mensch, den Gott erschaffen hat — das eigentliche Selbst aller Menschen —, ist heilig. Und in dem Verhältnis, wie wir Heiligkeit ausdrücken, durchschauen wir das Böse und erkennen, daß die Heiligkeit durch unseren Nächsten hindurchscheint.

Der Heilige, der wahre Christ, lebt in der strahlenden Gewißheit, daß jedem Menschen Heiligkeit innewohnt — ganz gleich, welches Leiden oder welche erniedrigende Eigenschaft sich nach außen hin zeigt. Dadurch, daß er Krankheit und Sünde besiegt, trägt er dazu bei, den Himmel im Bewußtsein hervorzubringen. Mrs. Eddy legt in ihren Schriften klar dar, wie die Christliche Wissenschaft das Wesen der Sünde und Krankheit erklärt und wie sie geheilt werden. Sie schreibt z. B.: „Die Christliche Wissenschaft sagt: Das sterbliche Gemüt macht krank und das unsterbliche Gemüt gesund, das sterbliche Gemüt bringt Sünder und das unsterbliche Gemüt bringt Heilige hervor; sie sagt, daß Gesundheitszustand nur ein Bewußtseinszustand ist, der am Körper offenbar wird und umgekehrt; daß, während eine Person böse empfindet und böse handelt, eine andere weiß, daß, wenn sie diese böse Empfindung in eine gute Empfindung oder dieses böse Bewußtsein in bewußte Güte umwandeln kann, die Früchte des Gutseins folgen werden und sie den Sünder bekehrt hat.“ Vermischte Schriften, S. 219.

Hat uns das sterbliche Gemüt krank oder sündig gemacht, so können wir durch das unsterbliche Gemüt geheilt und erlöst werden — und zwar durch die individuelle Anwendung der Christlichen Wissenschaft. Hat uns das sterbliche Gemüt glauben gemacht, andere seien krank oder sündig, dann wird dadurch bestimmt in gewisser Weise unsere Erkenntnis vermindert, daß Harmonie und Heiligkeit vollständig sind, bis wir schließlich durch Gebet und vermehrte Geistigkeit den Menschen so sehen, wie Gott ihn erschaffen hat: heil und heilig. Auf diese Weise tragen wir dazu bei, den Himmel hervorzubringen, der uns eigentlich schon jetzt offensteht, und zwar aufgrund der harmonischen und unbehinderten Allheit des Gemüts.

Wir alle können so sehr lieben, daß die uns und unserem Nächsten innewohnende Heiligkeit entzündet wird. Wir können jedem von dem Standpunkt aus begegnen, daß er ein würdiges und geehrtes Mitglied der göttlichen Familie ist.


Eines bitte ich
vom Herrn,
das hätte ich gerne:
daß ich im Hause de Herrn
bleiben könne
mein Leben lang,
zu schauen die schönen Gottesdienste
des Herrn
und seinen Tempel zu betrachten.

Psalm 27:4

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