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Kirche in Tätigkeit

Ausüber in unseren Kirchen

Aus der Mai 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

Christian Science Journal


Eine Zweigkirche in England schrieb an Die Mutterkirche: „. .. Unsere Kirche stand nach sechzig Jahren zum erstenmal vor dem Problem, daß kein Mitglied mehr im Christian Science Journal als Ausüber eingetragen war.“

In dem Bericht heißt es weiter, daß diese Kirche diese Situation nicht akzeptierte, sondern sie als Herausforderung betrachtete, die geistigen Tatsachen zu beweisen, die Artikel XXIII Abschnitt 7 des Handbuchs Der Mutterkirche von Mary Baker Eddy zugrunde liegen. Diese Bestimmung sieht für die Gründung einer Zweigkirche u. a. vor: „Unter diesen Mitgliedern muß wenigstens ein aktiver Ausüber sein, dessen Name und Adresse im Verzeichnis Ausüber im Christian Science Journal angegeben ist.“

Die Kirche war davon überzeugt, daß diese Bedingung des Kirchenhandbuchs eine „göttliche Forderung“ war. So machte sie sich daran, wie es in dem Bericht heißt, zu beweisen, daß die geistige Idee „Kirche“ Die Definition von Kirche aus Wissenschaft und Gesundheit (S. 583) beginnt: „Kirche. Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ „konstant, unveränderlich,. .. immer vollständig“ ist. Der Bericht fährt fort: „Die heilende Ausübung und die Kirchentätigkeiten können nicht verlorengehen, wenn sie sich auf diese geistige Grundlage oder die wirkliche Kirche gründen.“ Der Rest dieser Definition lautet: „Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“ (Der Vorstand dieser Zweigkirche hatte jedem Mitglied, noch ehe das Problem auftrat, einen Brief geschrieben, in dem er alle Mitglieder aufforderte, beständig Heilarbeit zu leisten und mit Inspiration die Sonntagsgottesdienste und die Mittwochzeugnisversammlungen zu unterstützen.)

Die gesamte Mitgliedschaft kam zusammen, um die Situation zu besprechen. Dann bat der Vorstand jedes Mitglied in einem Brief um konkrete Vorschläge. Auf einen der Vorschläge hin wurde ein kleines Komitee gebildet, das gebetvolle Arbeit tat, um die Situation zu heilen. Die Komiteemitglieder trafen sich regelmäßig; sie „studierten beständig“, was Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit in ihrer Definition von Kirche sagt (siehe Fußnote 1 und 2).

Zusätzlich fanden mehrere außerordentliche Sitzungen für die gesamte Mitgliedschaft statt, auf denen die Mitglieder ihre metaphysischen Erkenntnisse, die sie durch individuelles Studium und Gebet erlangt hatten, mit anderen teilen konnten. In dem Bericht heißt es: „Wir erkannten durch Gebet, wie wichtig es für die Stärkung unserer Zweigkirche und die christlich-wissenschaftliche Bewegung ist, die Vorstellungen darüber zu vergeistigen, was eigentliche Kirchenarbeit ist.“ Im Zuge dieser Anstrengungen der Kirche wurde jedes Mitglied zum Gebet aufgefordert, um die Vorstellung von jeder einzelnen Kirchentätigkeit zu vergeistigen. Man hatte erkannt, daß die Heilung des einzelnen allen Mitgliedern einen Impuls für die Praxis der Christlichen Wissenschaft gibt. Diese Bemühungen zogen sich über gut ein Jahr hin.

Der gebetvolle Ansatz half, die Situation in der Kirche zu korrigieren, woraus erneut deutlich wird, daß die Kirche gehoben wird, wenn individuelles Gebet die Tätigkeiten einer jeden Zweigkirche immer mehr mit der einen wahren Kirche, Gottes geistiger Idee, in Einklang bringt. Ein Mitglied der Kirche wurde im Journal als Ausüberin eingetragen. In dem Bericht heißt es: „Voller Freude können wir hinzufügen, daß die [neue] Ausüberin berichtet hat, sie habe wahrhaftig gespürt, wie die Arbeit der Kirche für die heilende Ausübung sie stützte.“


Die Mutterkirche ändert normalerweise nicht den Status einer Zweigkirche, wenn die Zweigkirche vorübergehend keinen im Journal eingetragenen Ausüber hat. Die Mutterkirche ermutigt jedoch alle Zweigkirchen, die sich in dieser Situation befinden, mit allem Nachdruck daran zu arbeiten, daß die Annahme von geistiger Trägheit überwunden werde.

Manchmal wird der Sieg durch die Zusammenarbeit der Mitglieder gewonnen, manchmal durch die Arbeit eines einzelnen. Es gibt mehr als nur einen Weg, um dieser Herausforderung zu begegnen. Aber Gebet und das Verlangen, das Gemeinwesen und die Welt zu segnen, tragen wesentlich zu einer Lösung bei.

Die Forderung des Kirchenhandbuchs, daß unter den Mitgliedern einer Zweigkirche „wenigstens ein aktiver Ausüber sein [muß], dessen Name und Adresse im Verzeichnis der Ausüber im Christian Science Journal angegeben ist“, deutet auf eine feste, unveränderliche Tatsache über Die Mutterkirche und ihre Zweige hin: diese Kirche wurde von unserer Führerin Mrs. Eddy gegründet, um eine heilende Kirche zu sein, die der Menschheit in zunehmendem Maße helfen soll, die Last der Sünde, der Krankheit und des Todes abzunehmen und zu zerstören. Siehe z. B. in Verbindung mit Art. XXIII Abschn. 7 auch folgende Stellen im Kirchenhandbuch: „Glaubenssätze Der Mutterkirche“, S. 15–16; „Historische Skizze“, S. 17–19; Art. XXX Abschn. 7. Siehe auch Wissenschaft und Gesundheit 35:23–30 und 136:1–2. So sollte jede Zweigkirche (sollten also alle Mitglieder) in gewissem Grade die erhebende Kraft der Wahrheit demonstrieren.

Die göttlich inspirierte Forderung nach weltweiter Heilung — in jedem Zweig der Kirche Christi, Wissenschafter — stimmt mit den Lehren Christi Jesu überein, dessen Wirken die ganze Menschheit umfaßt, unabhängig von Epoche, Rasse, Nationalität, Land. In dem Maße, wie jede Zweigkirche heilt, wird die gesamte christlich-wissenschaftliche Bewegung immer mehr von der gegenwärtigen geistigen Tatsache gesegnet werden, daß Gott allmächtig und der Mensch vollkommen ist.

Die folgenden weiteren Beispiele aus dem Feld zeigen ebenfalls, was wachsamer, aktiver Gehorsam auf diesem Gebiet bewirken kann.


Von einem Mitglied Der Mutterkirche:

Als ich in eine andere Gegend zog, hatte die dortige Zweigkirche keinen im Journal eingetragenen Ausüber der Christlichen Wissenschaft. Gesprächen mit Kirchenmitgliedern entnahm ich, daß bereits seit Jahren kein Mitglied mehr eingetragen war. Mir wurden dafür menschliche Gründe genannt, wie: „Niemand ist bereit“; „Niemand widmet seine ganze Zeit der Ausübung“; „Wir haben mehrere gute Ausüber; deshalb brauchen wir keinen, der im Journal eingetragen ist“. Hieraus wird vielleicht deutlich, daß der Kirchenmitglieder bei sich nach einer Lösung suchten, nicht aber bei Gott.

Ich war überzeugt, daß die einschlägige Bestimmung (Art. XXIII Abschn. 7) des Kirchenhandbuchs, die einen im Journal eingetragenen Ausüber fordert, bevor eine Kirche gegründet werden kann, erneut demonstriert werden mußte. Fast hätte ich geglaubt, dies müsse so lange warten, bis die Mitglieder, mit denen ich gesprochen hatte, für die Idee empfänglicher waren. Ich schlug in Wissen und Gesundheit Mrs. Eddys Definition von Kirche nach. Was mich hier besonders beeindruckte, war die Tatsache, daß der Satz im Präsens steht. Er erklärt, was Kirche ist. Mich erinnerte dies an folgenden Satz aus Wissenschaft und Gesundheit: „Die große geistige Tatsache muß ans Licht gebracht werden, daß der Mensch vollkommen und unsterblich ist, nicht sein wird“. Wissenschaft und Gesundheit, S. 428. Ich betete nicht von der Grundlage aus, daß es zweierlei Menschen gibt — die einen, die Widerspiegelungen Gottes, und die anderen, die Sterblichen, die ich verbessern oder irgendwie loswerden muß. Ich betete von der absoluten Grundlage aus, daß der Mensch schon jetzt vollkommen ist. Ich erkannte, daß die eine wahre Kirche Gottes Kirche ist, daß sie schon jetzt geistig und heil ist und daß ich nichts für die Mitglieder dieser Einrichtung, der Zweigkirche, tun mußte, bevor ich diese Tatsache akzeptieren konnte. Auch konnte ich nicht die richtige Anschauung vom Menschen demonstrieren, solange ich meinte, die Kirchenmitglieder seien Sterbliche und nicht bereit, den Bestimmungen des Kirchenhandbuchs zu gehorchen.

Über die Regeln und Satzungen des Kirchenhandbuchs sagt unsere Führerin: „Sie wurden von einer Macht veranlaßt, die man nicht sein eigen nennen kann ...“ Und sie spricht dann weiter davon, daß „daher ihre einfache, wissenschaftliche Grundlage und ihre genauen Bestimmungen. .. zur Demonstration der wahren Christlichen Wissenschaft so wichtig — sind“ „die“, wie sie hinzufügt, „zum Wohle der Menschheit vollbringen werden, was absolute Glaubenslehren, die für künftige Geschlechter bestimmt sind, nicht erreichen mögen“. Handb., S. 3. Ich erkannte: Wenn man die geistige Wirklichkeit der Kirche beansprucht, ohne sich an die Satzungen des Kirchenhandbuchs zu halten, ist das so, als wenn man behauptete, es gebe nur eine Art Mensch, den Beweis aber schuldig bleibt, daß man diese Tatsache auch versteht — was sich an der eigenen moralischen Norm, am Gehorsam gegen die Zehn Gebote und die Seligpreisungen zeigt. Ich verglich die Satzungen mit diesen biblischen Normen. Beide befassen sich mit menschlichem Verhalten und menschlichen Angelegenheiten, und doch waren beide göttlich inspiriert. Da die Satzungen das erreichen sollen, was absolute Glaubenslehren allein vielleicht nicht können, und da sie von Gott veranlaßt wurden, schien es mir, daß es möglich sein mußte, sie auch zu erfüllen.

Auf der nächsten Mitgliederversammlung wurde einstimmig der Beschluß gefaßt, die Arbeit aufzunehmen, um der Forderung der Satzung Genüge zu tun. Mich beeindruckte sehr, daß danach nur noch zuversichtlich eine Lösung dieser Situation erwartet wurde. Es wurde deutlich, daß die Antwort auf die Frage „Wer soll es tun?“ Gottes Sache war. Nach wenigen Monaten zog eine eingetragene Ausüberin, die zu jener Zeit einen Verwandten in unserer Stadt hatte, zu uns.

Als ich mit ihr über unsere Arbeit sprach, sagte sie, sie habe ungefähr zu der Zeit, zu der unsere Kirche zu beten begann, einen inneren Impuls gespürt. Sie erkannte die heilende Wirksamkeit unserer Arbeit an. Wir dachten alle, das Zeugnis würde hier nun enden. Aber nach gut einem Jahr mußte die Ausüberin sich in einer anderen Stadt um einige persönliche Angelegenheiten kümmern, die, wie sie meinte, höchstens einige Monate in Anspruch nehmen würden. Nach einigen Monaten erklärte sie jedoch in einem Brief ihren Austritt; sie sagte, daß sie derzeit nicht zurückkehren könne, obwohl sie das noch immer hoffe und darum bete. Das bedeutete natürlich, daß ihr Name und ihre Adresse nicht länger unter unserem Ort eingetragen sein würden. Sie wußte zu dem Zeitpunkt noch nicht daß ich schon die Nachricht erhalten hatte, daß mein Name und meine Adresse im nächsten Journal erscheinen würden.


Eine Kirche im mittleren Westen der USA berichtet: Als unser einziger Ausüber wegzog, „wußten wir alle, daß es nun Arbeit für uns gab, um im Gehorsam gegen das Kirchenhandbuch [Art. XXIII Abschn. 7] unseren Status als Zweigkirche zu erhalten...“ Die Kirche bildete ein Komitee, das darüber betete, daß sie wieder einen eingetragenen Ausüber bekommen würde; und nach gut einem Jahr hatte die Kirche zwei Ausüber.

Das Komitee hatte für die Mitgliedschaft einen Plan zum Studium entworfen; das Thema wechselte jedes Vierteljahr; jeder Studienphase schloß sich eine Mitgliederversammlung an. Das erste Thema lautete „Christlich-wissenschaftliche Behandlung“. Drei Monate lang befaßten sich die Mitglieder mit dem Kapitel „Die Betätigung der Christlichen Wissenschaft" in Wissenschaft und Gesundheit und bemühten sich, die Grundlagen der Behandlung besser zu verstehen. In der Mitgliederversammlung berichteten dann die Mitglieder, was sie über das Geben von Behandlungen gelernt hatten und über ihre eigenen Heilerfolge. Das Thema des nächsten Vierteljahres war „Erfordernisse für die öffentliche Ausübung“. In der Mitgliederversammlung wurden diese Erfordernisse herausgearbeitet, und „viele Mitglieder stellten fest, daß sie bereits mehrere Voraussetzungen erfüllten“.

Im nächsten Vierteljahr studierten die Mitglieder die täglichen Pflichten der Christlichen Wissenschafter, die im Kirchenhandbuch aufgeführt sind. Es folgte eine weitere fruchtbare Versammlung. Leitfaden für das Studium der letzten drei Monate waren Mary Baker Eddys Worte „nimm den Geist in dich auf“ Siehe Wissenschaft und Gesundheit 495:33–34.; die Mitglieder arbeiteten in dieser Zeit intensiver als je zuvor, um den Christusgeist mehr auszudrücken.

Nach etwa weiteren drei Monaten hatte die Kirche zwei eingetragene Ausüber. Die Kirche hatte keine spezielle Lösung vor Augen gehabt; die Mitglieder spekulierten nicht, ob nun etwa ein Ausüber in ihr Gebiet ziehen würde oder ob jemand aus der Mitgliedschaft in diese Arbeit einsteigen würde. Beides war der Fall.

[Auszüge aus der Rubrik „The Church in Action“
aus dem Christian Science Journal.]

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