„Wenn man über Wunder spricht, so hat die Wissenschaft ein Wort dazu zu sagen, denn sie lebt gezwungenermaßen in einem Spannungsverhältnis zum Glauben: Einerseits hält sie an bereits entdeckten Gesetzen und Regelmäßigkeiten fest, andererseits achtet sie auf Anomalien und untersucht, ob es sich dabei um Fehler handelt — gewissermaßen um Druckfehler auf einer gedruckten Seite — oder um Täuschungen oder um Hinweise auf tiefere Zusammenhänge, auf ein grundlegenderes Gesetz, das die ganze naturwissenschaftliche Betrachtungsweise verändern könnte.
Die Herausforderung eines Wunders, selbst des größten Wunders — der Auferstehung —, liegt darin, daß sich ein solches Ereignis nicht mit unserem besten Verständnis von der Art und Weise, wie das Universum funktioniert, vereinbaren läßt. Man kann es nur schwer akzeptieren.
Was das Wunder dennoch glaubhaft machen kann, muß wohl darin begründet liegen, daß wir es als einen Hinweis, einen Schlüssel, für eine noch tiefere Erkenntnis der universalen Zusammenhänge sehen — einen Hinweis, der so überzeugend ist, daß wir einfach glauben müssen, daß eines Tages alle Schwierigkeiten und Widersprüche ausgeräumt werden.
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