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Gott hört und erhört Gebet

Aus der Juni 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manchmal scheint es, als ob Gott von den Menschen allein wegen Seiner Macht, ihnen zu helfen, geliebt würde. Man fragt sich, wenn Gott eine Erfindung der menschlichen Vorstellung wäre, bestände Er dann nur aus einem Riesenohr, das sich Bitten anhört und sie dann bedingungslos mit einer übergroßen Hand gewährt?

Aber wir sind nicht der Schöpfer Gottes, sondern Er ist unser Schöpfer. Die Heilige Schrift offenbart, daß Er Liebe, Geist, ist, und deshalb ist Er unkörperlich und unendlich. Siehe 1. Joh 4:16; Joh 4:24. Hier wird etwas wunderbarer, als wir es uns je ausmalen könnten, darüber ausgesagt, wie Gott Gebet hört und erhört. Mrs. Eddy erklärt: „Das, göttliche Ohr‘ ist kein Gehörnerv. Es ist das allhörende und allwissende Gemüt, dem stets ein jedes Bedürfnis des Menschen bekannt ist und von dem es auch befriedigt werden wird.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 7.

In Wirklichkeit fehlt es uns nicht an irgend etwas Gutem. Unsere von Gott erschaffene Individualität — der geistige, zu Gottes Ebenbild geschaffene Mensch — ist immer vollkommen und vollständig und besitzt kein Element des Bösen, weil Gott, das Gute, das kein Gegenteil kennt, keins hat. Der sterbliche Sinn von Unvollkommenheit und Unvollständigkeit, der einem Traum gleicht, gehört nicht zu unserer wahren Individualität. Mrs. Eddy schreibt: „Gänzlich getrennt von diesem sterblichen Traum, dieser Täuschung und Verblendung des Sinnes, kommt die Christliche Wissenschaft, um den Menschen als Gottes Ebenbild zu offenbaren, als Seine Idee, mit Ihm zugleich bestehend — Gott, der alles gibt, und der Mensch, der alles hat, was Gott gibt.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 5.

Wenn wir geistig erwachen, erkennen wir unser wahres Wesen. Solch ein Erwachen oder, wie die Bibel es nennt, solch eine Wiedergeburt bringt uns in Einklang mit der vollkommenen Erfüllung eines jeden Gebets — mit der Wiederherstellung unseres geistigen Verständnisses. In diesem Sinne wird jedes Gebet vom unendlichen Gemüt augenblicklich erhört.

Wenn uns unsere Gebete nicht in höherem Maße mit dem Göttlichen in Übereinstimmung gebracht haben, sollten wir unsere Beweggründe prüfen und unsere Wünsche läutern — Selbstsucht aufgeben, aufhören, uns die Erfüllung unserer Bedürfnisse eigenem Wollen und Wünschen gemäß auszumalen, und das akzeptieren, was Gott für uns bereithält. Wenn unser Verständnis klarer wird, nimmt die Sünde ab. Und in dem Verhältnis, wie uns die unveränderliche Harmonie oder geistige Gesundheit des göttlichen Gemüts regiert, verschwindet die Krankheit.

Durch geistiges Erwachen nähern wir uns der Erfüllung der göttlichen Verheißung: „Und es soll geschehen: ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hören.“ Jes 65:24. Bis jedoch diese biblische Prophezeiung in unserem Leben völlig verwirklicht sein wird, ist es äußerst wichtig, daß wir die Einflüsterung, Gott habe uns trotz unseres Betens weder gehört noch erhört, zurückweisen.

Gott teilt beständig alles Gute mit und drückt es aus. Gebet bewirkt nicht, daß das Gute erscheint, aber es dient dazu, daß wir das sich ständig entfaltende Gute erkennen. Wenn wir ein auf materielle Dinge fixiertes Bitten durch ständig wachsende Dankbarkeit für geistige Segnungen zum Schweigen bringen, wächst das engherzige Begehren über sich selbst hinaus zur Fülle des Lobes. Dann sind wir bereit, mit geistigem Verständnis zu lauschen und Gottes Antwort zu vernehmen, daß alles gut ist — und in Wahrheit ist es auch unweigerlich so. Gott ist immer mit uns, und „Gott mit uns“ bedeutet, daß Seine Gesundheit mit uns ist — daß Harmonie, Kraft, Gerechtigkeit und Freude mit uns sind. Wir beweisen das in dem Maße, wie wir im Verständnis, in der Liebe und Gnade wachsen.

Die erschreckende Einflüsterung, daß Gott Gebet weder höre noch erhöre — daß Geist die Sünder oder Kranken nicht heilen könne, während Materie, Drogen, Therapie und Technologie dazu imstande seien —, wirkt zerstörerisch. Sie möchte das geistige Wachstum untergraben. Ist es christlich zu glauben, Gott habe Sünde und Krankheit erschaffen und materielle Mittel zu deren Bekämpfung eingesetzt, wenn doch Sein Sohn, Christus Jesus, beides, Sünde und Krankheit, ohne materielle Hilfsmittel heilte? Ist es logisch, sich vorzustellen, daß Jesus ohne zu beten — ohne sich an Gott zu wenden — heilte und seine Nachfolger anwies, dasselbe zu tun, wo er doch unmittelbar vor der Auferweckung seines Freundes Lazarus gesagt hatte: „Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich weiß, daß du mich allezeit hörst“? Joh 11:41, 42. Ganz gewiß kann kein überzeugenderer Beweis für die Notwendigkeit und unmittelbar heilende Wirkung des Gebets angeführt werden.

Jesu Beispiel, sein Gebet um Heilung — das eigentlich mehr eine Bekräftigung als eine Bitte, mehr eine Lebenseinstellung als ein Wortschwall war —, sollte uns zu tiefem Nachdenken veranlassen. Jesus hoffte nicht lediglich, daß er eine Antwort bekommen würde; er verstand, daß er alles Gute in sich trug. Als Mrs. Eddy eine trauernde Witwe trösten wollte, schrieb sie: „, Ich wußte wohl, daß Du mich allezeit hörst‘, sind die Worte dessen, der Kummer erlitt und überwand. Halten Sie sich an diese gedankliche Einstellung, und sie wird die Trauer aus Ihrem Heim vertreiben.“ Verschiedenes, S. 290.

Wenn wir uns eine heilende Einstellung bewahren wollen, müssen wir ständig beten und das Christentum betätigen. Alles, was Gott besitzt — alles, was das Gute, das von ewiger Dauer ist, fördern könnte —, wird durch solche Arbeit verwirklicht. Im genauen Verhältnis zu der Treue, mit der wir selbstlos beten und vorurteilsfrei auf die göttliche Offenbarung lauschen, die für uns sorgt und uns segnet, noch ehe wir darum bitten, erkennen wir, daß Gott unsere Gebete ganz gewiß hört und erhört.

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