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Wenn du umziehst, nimm deine Freude mit

Aus der Juni 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die ersten vier Jahre seines Lebens hatte Ben im gleichen Haus gelebt, war zur gleichen Sonntagsschule gegangen, hatte die gleichen Freunde gehabt, war mit seiner Mutti zu den gleichen Parks gegangen und hatte in den gleichen Geschäften eingekauft. Dann änderte sich plötzlich alles.

Bens Eltern zogen um, und zwar weit weg, auf die andere Seite des Landes. Aber sie zogen nicht einmal direkt von einem Haus ins andere. Bevor sie die alte Stadt verließen, wohnten sie bei Verwandten und Freunden. Bens Mutti und Vati wußten nicht immer, bei wem sie übernachten würden. Dann mußten sie auch noch ihre beiden Katzen bei seiner Tante und seinem Onkel zurücklassen, als sie endlich die Reise quer durchs Land antraten, und Ben war nicht sicher, ob er sie wiedersehen würde. Außerdem ließen sie viele seiner Spielsachen zurück, weil sie nur mitnehmen konnten, was ins Auto paßte.

Und von Anfang an wußte Ben auch nicht genau, warum dies alles geschah. Er wußte nur, daß es mit Vatis Geschäft nicht sehr gut gegangen war und daß Mutti und Vati sich große Sorgen wegen des Geldes machten. Ja, es schien ganz plötzlich überhaupt kein Geld mehr im Haus zu sein. Und dann bekam Vati eine Stelle auf der anderen Seite des Landes angeboten.

Nach ihrer Ankunft an dem Ort, wo Vati arbeiten sollte, mußten sie mehrmals die Unterkunft wechseln. Im Frühling ging Vati schließlich zurück zu der Stadt, wo sie vorher gewohnt hatten, und fuhr die Katzen, Bens Spielzeug und all ihre anderen Sachen in einem großen Laster übers Land. Und dann zogen sie mit ihren eigenen Sachen in ein Haus ein.

Während dieser ganzen Zeit wußte Ben eines ganz genau — daß er und Mutti und Vati einander liebhatten und daß sie Gott liebten und Ihm vertrauten, selbst wenn es für sie nicht so gut aussah.

In dem Jahr dachte Ben manchmal, es wäre besser gewesen, wenn er sein altes Haus und seine guten Freunde nie hätte verlassen müssen. Aber da er, solange er zurückdenken konnte, ein Christlicher Wissenschafter gewesen war, wußte er, was für Gedanken das waren. Es waren „Irrtumsgedanken“, wie sein Sonntagsschullehrer solche Gedanken nannte, weil sie traurig und verkehrt waren. Ben wußte, daß er nicht auf sie zu hören brauchte. „Geh weg von mir, Irrtum“, sagte er dann immer, und dabei stellte er sich vor, wie er dem Irrtum die Tür vor der Nase zuschlug. Siehe Mrs. Eddys Erklärung in Wissenschaft und Gesundheit (S. 234): „Wir sollten uns mehr mit dem Guten als mit dem Bösen vertraut machen und sollten uns ebenso wachsam vor falschen Annahmen hüten, wie wir unsere Türen gegen das Eindringen von Dieben und Mördern verriegeln.“

Einmal, als er das tat, kam ihm ein anderer Gedanke. Ben wußte, daß dieser Gedanke von Gott kam. Er lautete: „Du nimmst deine Freude mit, wohin du auch gehst.“ Als er seiner Mutti davon erzählte, sagte sie: „Das ist zweifellos ein Engelsgedanke, Ben!“ Auf Seite 581 in Wissenschaft und Gesundheit definiert Mrs. Eddy Engel als „Gottes Gedanken, die zum Menschen kommen ...“

Bald lernte Ben neue Freunde kennen und fand neue Dinge, die er unternehmen konnte, wie Schlittenfahren und Schlittschuhlaufen, Dinge, die er nicht hatte tun können, wo er früher gewohnt hatte. Er ging in eine neue Sonntagsschule und fand heraus, daß die Schule, wo er im Herbst mit der Vorschule anfangen würde, ein paar Häuserblocks von ihrem neuen Haus entfernt war.

Als Bens erstes Zeugnis kam, ging Mutti zu einer Besprechung mit seiner Lehrerin. Erst erzählte sie Mutti von seiner Mitarbeit in der Schule, die, wie sie sagte, gut war.

„Aber was ich an Ben am liebsten mag“, fügte sie hinzu, „ist, daß er so ein fröhliches Kind ist. Ihm scheint alles Spaß zu machen, was er tut.“

Bens Lehrerin wußte nichts von all den Problemen, die seine Eltern gerade gehabt hatten. Aber Ben hatte etwas sehr Wichtiges gelernt. Freude ist nicht etwas, was man verlieren kann. Sie kommt von Gott. Sie gehört uns. Freude kommt nicht daher, daß man an einem bestimmten Ort ist oder bestimmte Dinge hat. Selbst wenn man umzieht, nimmt man seine Freude mit.

Anmerkung für die Eltern:

Heutzutage ziehen viele Kinder nicht nur um, ihr normales Familienleben ist auch oft ernsthaft zerrüttet. Daher ist es besonders wichtig, daß wir uns im Gebet vergegenwärtigen, daß Güte, Freude und die bindenden Eigenschaften, die man gewöhnlich mit dem Elternhaus in Zusammenhang bringt, in Wahrheit von Gott zu uns kommen.

Die Christlichen Wissenschafter lehren ihre Kinder, daß Gott der wahre Vater und die wahre Mutter ist. Wenn wir dies verstehen, hilft es uns als Eltern, die enorme Last persönlicher Verantwortung für alles, was unsere Kinder erleben, abzuwerfen. Es gibt uns die Freiheit, unser Bestes zu tun und unserem Vater Mutter Gott zu vertrauen, der immer bei uns ist.

Ben lernte, daß Freude nicht von bestimmten Leuten oder Umständen herrührt. Er bewies das. Und andere Kinder, die sogar noch traumatischere Erlebnisse durchgemacht haben als Ben, haben es auch beweisen können.

Die Freude, die Christus Jesus seinen Nachfolgern verhieß, war nicht nur für Erwachsene gedacht, sie ist für jedermann erreichbar — eine gegenwärtige Möglichkeit, sogar jetzt, in der schnelllebigen Welt der achtziger Jahre. Er sagte: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde.“ Joh 15:7, 11.

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