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Heilung von Alkoholismus

Aus der Juni 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gab einmal eine Zeit in meinem Leben, als mein Mittag- und Abendessen häufig nur aus Alkohol bestand. Ich trank so viel, daß ich für jede Arbeit untauglich war. Nun stand ich vor einer wichtigen Entscheidung. Ich mußte — durch Gebet — von dem ehrlichen Wunsch beseelt werden, das Trinken endgültig aufzugeben. Einsamkeit, Furcht und mangelndes Selbstvertrauen konnte ich nur mit Gottes Hilfe überwinden, nicht durch Alkohol. Mir wurde klar, daß diese Entscheidung keine Kompromisse zuließ. Ich war mir nur zu bewußt, daß ich nicht durch eigene Willenskraft mit dem Trinken aufhören konnte; ich mußte Gott und die Macht Seines Willens besser verstehen.

Durch Gebet, wie es die Christliche Wissenschaft lehrt, wurde mir klar, daß Gott mich niemals verlassen hatte; Er war die ganze Zeit bei mir gewesen. So konnte ich mit Gottes richtungweisender, liebevoller Hilfe das Trinken aufgeben.

Ich bin Gott für diese Heilung, die nun schon über zwanzig Jahre zurückliegt, sehr dankbar. Und ich schreibe diesen Artikel in der Hoffnung, daß auch andere beweisen werden — so wie ich es getan habe —, daß eine vollständige Heilung möglich ist. Gott versichert uns in der Bibel: „Ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken ... gefressen haben.“ Joel 2:25.

Welch ein ermutigender Gedanke! Wie wunderbar ist es, über ihn nachzudenken! Ja, es besteht Hoffnung. Gott kümmert sich um uns!

Jesaja überbrachte Hiskia die folgende Botschaft Gottes: „So spricht der Herr, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe, ich will dich gesund machen.” 2. Kön 20:5. Welch eine Verheißung! Und diese Verheißung gilt auch uns.

Im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft schreibt Mrs. Eddy: „Gott ist unkörperliches, göttliches, allerhabenes, unendliches Gemüt, Geist, Seele, Prinzip, Leben, Wahrheit, Liebe.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 465. Er ist durch und durch gut, liebevoll und allmächtig. In dem Maße, wie wir unsere Beziehung zu Gott, unserem Leben und unserer Liebe, verstehen, wird uns bewußt, was wahres Glück ist; Furcht und Einsamkeit können uns dann nicht mehr drohen.

Da der Mensch das Ebenbild, die Idee der göttlichen Liebe ist, spiegelt er diese Liebe wider. Wenn wir akzeptieren, daß dies unser wahres Wesen ist, erkennen wir nach und nach unsere Einheit mit Gott, mit Wahrheit und Leben. Uns wird klar, daß wir niemals allein sein können, weil ja Gott bei uns ist. Gott, Geist, erfüllt allen Raum. Wir brauchen uns niemals einsam zu fühlen; auch wenn sich niemand in unserer Nähe befindet, können wir uns doch der Tatsache bewußt werden, daß uns die allgegenwärtige Liebe Gottes stets umfängt.

Mit dieser Entdeckung bricht für uns ein neues Leben an, ein Leben, dessen wir uns schon jetzt erfreuen können — frei von Substanzen, die zu Abhängigkeit führen. Wir finden dann Inspiration, Liebe und Sicherheit in dem Verständnis, daß das Wesen des Menschen geistig ist.

Doch einen wichtigen Schritt müssen wir tun, wenn wir von der Alkoholsucht frei werden möchten — wir dürfen nie wieder auch nur ein Tröpfchen Alkohol anrühren! Wenn wir das tun, beugen wir uns dem Willen Gottes und haben nur einen Gott. Dieses Ziel wird oft nur durch große Anstrengungen erreicht, doch es ist der Mühe wert, wenn man durch Gebet und Wiedergeburt dorthin gelangt.

Wir gehorchen dem Willen Gottes, wenn wir in Übereinstimmung mit Seinem Gesetz leben. Dieses Gesetz fordert von uns, Ihn über alles zu lieben und unseren Nächsten wie uns selbst. Das bedeutet, daß wir selbstsüchtige Wünsche und Impulse zurückweisen und uns völlig der Aufgabe verschreiben müssen, andere so zu lieben, wie Christus Jesus es uns gelehrt hat. Gottes Gesetz bedeutet immerwährende Harmonie; es ist ein Gesetz der Erfüllung. Wenn wir Sein Gesetz beachten, unterstehen wir keinem anderen sogenannten Gesetz — wie der Trunksucht —, und wir gewinnen geistige Freiheit, die sich in innerem Frieden, in Gesundheit und einem von Gott geordneten Tagesablauf bekundet. Durch Gehorsam gegen Gottes Gesetz kommen wir in das Himmelreich, wo wir verweilen! Wenn wir uns stets in allem, was wir tun, vom göttlichen Gemüt führen lassen, wird uns nicht nur der Zutritt zum Himmelreich gewiß sein, sondern wir werden auch erkennen, daß wir schon immer dort gewesen sind.

Bei unserer Suche nach Heilung sollten wir eine wichtige Tatsache, auf die sich die Christliche Wissenschaft in bezug auf Süchtigkeit beruft, nicht unbeachtet lassen: Tabak, Alkohol und Rauschgifte haben keine ihnen innewohnende Macht, die jemanden süchtig machen kann, noch gibt es irgend etwas im Wesen des Menschen, was ihn für eine Sucht empfänglich macht. Die einzige Anziehungkraft, die diese Gewohnheit zu haben scheint, entspringt dem falschen Glauben an eine Macht neben Gott. Es ist das sterbliche Gemüt — die Annahme, es gebe Intelligenz, Macht und Leben in der Materie —, das den unerkannten zerstörerischen Einfluß ausübt. Christi Jesu Heilungen offenbaren, daß diese Annahme falsch ist. Doch solange wir sie nicht in unserem Leben erkennen und ausmerzen und unser geistiges Wesen beweisen, wird sie unbeirrt fortbestehen und uns mit ihren unwirklichen, unerwünschten Qualen zusetzen. Gott, Wahrheit, ist die einzige Macht. Er gibt uns die Vollmacht, negative Einflüsse durch die positive Tätigkeit der Wahrheit — durch Reinheit, Stärke und geistige Führung — zu ersetzen. Dann werden unser Frieden, unsere Harmonie und Freiheit von Dauer sein.

Gott ist die eine wahre, reine, absolut wirksame Macht zum Guten. Er allein ist der Heiler, nicht wir. Die Macht der Wahrheit ist absolut und immer gegenwärtig. Unser ewiger Gott ist der eine und einzige wahre Gesetzgeber. Er ist göttliches Leben, die Quelle grenzenloser, immer gegenwärtiger Stärke, die Abhängigkeit zerstört und jegliche falsche Tätigkeit auslöscht. In dem Maße, wie wir die Macht der Wahrheit und des Lebens demonstrieren, fallen verkehrte Handlungen immer mehr von uns ab. Weichen wir aber den Wahrheiten über Gott und den Menschen mental aus oder mißachten wir sie, dann scheint die Trunksucht eine noch größere Anziehungskraft auf uns auszuüben, und vor uns steht das Schreckgespenst, daß wir uns hilflos und hoffnungslos wieder „einen genehmigen“. Wir müssen dann alles noch einmal durchleben und wieder von vorne anfangen.

Mrs. Eddy erklärt: „Den geistigen Sinn der Wahrheit müssen wir erlangen, ehe wir Wahrheit verstehen können. Diesen Sinn eignen wir uns nur dann an, wenn wir ehrlich, selbstlos, liebevoll und sanftmütig sind. In den Boden von, einem feinen, guten Herzen‘ muß der Same gesät werden; sonst bringt er nicht viel Frucht, denn das säuische Element in der menschlichen Natur entwurzelt ihn.“ Ebd., S. 272.

Christus Jesus betete: „Nicht wie ich will, sondern wie du willst!“ Mt 26:39. Auch wir müssen uns demütig und erwartungsvoll an Gott wenden und unsere Vergangenheit — aber auch unsere Gegenwart und Zukunft — Seiner liebevollen, verständigen, vergebenden Obhut anvertrauen. Erwarten Sie, daß Sie Gott über alles lieben, und erfreuen Sie sich Seiner Wahrheit. Er heilt und hilft uns, so daß wir nie mehr sündigen; denn wir leiden ja nur, weil wir sündigen. Die Bibel fordert uns auf: „Lasset uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasset uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist.“ Hebr 12:1.

Wenn wir das tun, werden wir nicht nur eine erniedrigende Gewohnheit los, wir erlangen auch jenen langersehnten inneren Frieden des Gemüts. Dann sind wir wirklich frei!

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