Viele Menschen fliehen vor den Anforderungen der heutigen Zeit und wenden sich Drogen, dem Alkohol und Spiel zu. Andere suchen Erleichterung durch Psychotherapie oder Hypnotismus. Aber allzuoft können diese sogenannten Linderungsmittel zur Sucht werden.
Gibt es kein Heilmittel, das Streß und Angst ein für allemal beseitigt? Müssen wir alle die zunehmende Hektik des modernen Lebens einfach erdulden und, so gut es irgend geht, damit fertig werden?
Vielleicht sollten wir zu einer einfacheren Lebensart und Gedankenwelt zurückfinden — und zu einem Leben, das gottähnlicher ist. Christus Jesus lebte ein Leben, das ihn befähigte, die aufgewühlte See zu stillen, als er mit seinen Jüngern im Boot unterwegs war. Er sagte lediglich: „Schweig und verstumme!“ Mk 4:39. Woher hatte Jesus diese Vollmacht? Beruhte sie nicht auf der Reinheit seines Denkens, das sich in der unverrückbaren Überzeugung bekundete, daß die Macht Gottes, die Macht der göttlichen Liebe, dem Bösen überlegen ist und daß Gott Seine Schöpfung harmonisch regiert? Doch beanspruchte Jesus die Vollmacht, Disharmonie zum Schweigen zu bringen, nicht für sich allein. „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ Joh 14:27., sagte er und versicherte uns, daß wir sogar in einer von Unruhe geplagten Welt den Frieden in ihm finden würden.
Nun mag jemand fragen, wie wir in Jesus Frieden finden können, zumal er nicht mehr unter uns ist. Die Antwort wird uns zuteil, wenn wir verstehen, daß der unkörperliche Christus, die göttliche Idee Gottes, die Jesus darstellte, ewig ist. In Wissenschaft und Gesundheit stellt Mrs. Eddy fest: „Christus ist die wahre Idee, die das Gute verkündet, die göttliche Botschaft von Gott an die Menschen, die zum menschlichen Bewußtsein spricht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 332.
Jesus wies uns mit seinen segnenden Worten des Friedens darauf hin, daß der ewige Christus die beständige Quelle des Friedens ist. Der Christus spricht zu allen Zeiten zu den empfänglichen Herzen. In dem Maße, wie wir gottähnliche Eigenschaften wie Reinheit, Liebe, Selbstlosigkeit und so weiter in uns pflegen, hören wir bereitwilliger auf die Stimme des Christus. Der Christus tröstet uns in der Einsamkeit unseres eigenen Denkens, indem er uns Gottes Güte und Macht bewußt macht.
Dieser Christus ist immer gegenwärtig, um unsere Furchtgedanken aufzulösen und um uns Gottes Plan für uns vor Augen zu führen. Der Christus hebt unser Denken aus materiellen Wünschen und Beweggründen zu Zielen empor, die stärker gottbezogen sind. Eine derartige Erleuchtung bringt in unserem Leben greifbare Verbesserungen mit sich. Wir werden leistungsfähiger und beweisen mehr Scharfsinn. Anstatt verzweifelt nach Selbstverwirklichung oder Selbsterhaltung zu trachten, lassen wir uns von dem Wunsch regieren, unseren Mitmenschen zu dienen. Und so finden wir echten Frieden.
Jesu Mission war es, der Menschheit Heilung und Erlösung zu bringen. Es ist bemerkenswert, daß er nur wenig Zeit für sich selbst hatte, als er in dieser Mission tätig war. Nachdem er einmal eine ganze Nacht im Gebet zugebracht hatte, ging er sofort wieder unter die Menschen, die Heilung suchten. Die Anforderungen an seine Zeit waren zweifellos ebenso groß wie die, denen sich heute die am meisten beschäftigten Leute gegenübersehen. Doch verharrte er mit Gelassenheit und Gleichmut, ohne sich bedrängen oder zur Eile antreiben zu lassen.
Wie war das möglich? Durch Gebet! Seine Gebete waren demütig und erwartungsvoll. Er dankte mit seinen Gebeten — erkannte Gottes Allheit und Macht an. In ihnen lauschte er still auf Gottes Führung. All das steht in scharfem Gegensatz zu einem Gebet — einem falsch verstandenen Gebet —, das auf materielle Freuden und Dinge für das eigene Selbst gerichtet ist. Vielleicht ist Angst oft nur unser eigenes Werk — das Ergebnis eines dahinstürmenden Verlangens nach materiellen Dingen, nach Status, nach persönlicher Anerkennung.
Gewiß war sich Jesus der rechtmäßigen Bedürfnisse anderer sehr bewußt. Er speiste und heilte große Menschenmengen. Er konnte das tun, weil er die Menschen selbstlos liebte und verstand, daß Gott Seine Kinder mit allem Guten versorgt.
Frieden und Herrschaft fallen uns zu, wenn wir uns im Leben davon motivieren lassen, wozu der Christus uns inspiriert. Und dies wiederum wird bis zu einem gewissen Grad zu einer ruhigeren und gelasseneren Welt beitragen.
