Die Israeliten hatten Ägypten, den Schauplatz ihrer Gefangenschaft, verlassen, aber damit waren sie noch nicht völlig von ihrer Knechtschaft befreit. Vollkommene Freiheit erlangten sie erst, nachdem sie durch die Wüste gegangen waren, durch eine Erfahrung, bei der sie alles bisher Geglaubte anzweifelten, einschließlich der ihnen immer wieder zugesicherten Verheißung, daß Gott für sie sorgen würde. Geographisch gesehen, befanden sie sich in einem Wüstengebiet zwischen Ägypten und dem Lande Kanaan. Gedanklich aber standen sie zwischen ihrer Furcht vor einer ungewissen Zukunft und einer größeren Erkenntnis von Gottes Gegenwart und Macht.
In Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, beginnt Mrs. Eddy ihre Definition des biblischen Begriffs Wüste mit folgenden Worten: „Einsamkeit; Zweifel; Finsternis.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 597. Die Israeliten mußten geglaubt haben, daß Mose, ihr Führer, sie in solch eine Lage gebracht habe. Der Verfasser des zweiten Buches Mose berichtet ohne Umschweife über ihre ständigen Klagen: „Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Mose und Aaron in der Wüste.“ 2. Mose 16:2. Sie zweifelten daran, daß Gott ihnen helfen könne, und sie wären am liebsten wieder in die Sklaverei nach Ägypten zurückgekehrt, wo sie genug zu essen und zu trinken hatten.
An diesem Punkt ihres Ringens um Freiheit gab ihnen Gott das Manna. Und bei jedem weiteren Schritt hin und her Zwischen Zweifeln an Gott und Lobpreisungen Gottes mußten sie neue Lektionen lernen. Als sie aber schließlich ihre alten Gewohnheiten und ihr Vertrauen darauf aufgegeben hatten, waren sie dafür bereit, in das Gelobte Land einzuziehen. Im Zweiten Teil ihrer Definition von Wüste hilft uns Mrs. Eddy zu verstehen, wie wichtig dieses Stadium des Fortschritts ist: „Unmittelbarkeit des Gedankens und der Idee; der Vorhof, in dem der materielle Sinn der Dinge verschwindet und der geistige Sinn die großen Tatsachen des Daseins zur Entfaltung bringt.“
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