Der Gedanke, daß das Lesen eines Buches körperliche Heilung bewirken und Sünde als absurd erscheinen lassen könne, beansprucht die menschliche Vorstellungskraft bis an die Grenzen. Als ich selber zum erstenmal Heilung suchte, indem ich Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy las, wußte ich nicht so recht, was ich erwarten sollte. Aber nach ganz kurzer Zeit war ich von einer schweren Krankheit geheilt. Bald darauf erlebte ich eine schnelle Heilung von einer Verletzung, die ich mir beim Fußballspiel zugezogen hatte.
Ich versuchte zu verstehen, wie durch die Lektüre eines Buches solche Heilungen zustande kommen konnten. Zunächst vermutete ich, daß es darauf ankomme, gedanklich das Bild eines normalen, gesunden Organismus festzuhalten. Und dabei wußte ich doch, daß ich in den Fällen, in denen ich geheilt worden war, nicht im entferntesten an dergleichen gedacht hatte. Eine Zeitlang suchte ich dann in meinen bisherigen theologischen Auffassungen nach einer Erklärung. Ich versuchte mir vorzustellen, daß Gott mich kennt, etwa so wie ein Mensch den anderen. Demnach wäre Gott dann ein Einfluß — neben vielen anderen —, der in mir eine Veränderung bewirkt.
Bald erkannte ich allerdings, daß diese Erklärung nicht befriedigend war, weil sie zu einer begrenzten Ansicht von einem Gott führte, der zuläßt, daß einige Menschen leiden, Böses tun oder krank sind und andere nicht. Daraufhin schaute ich mir noch einmal die Heilungen Christi Jesu an, auch das, was er über diese Heilungen gesagt hatte. Er war durch und durch davon überzeugt gewesen, daß Gott immer gegenwärtig und unveränderlich ist und daß Er uns augenblicklich erhört. So hatte Jesus kurz vor der Auferstehung des Lazarus gesagt: „Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich weiß, daß du mich allezeit hörst." Joh 11:41, 42. Ich fing an zu begreifen, daß es eine Verbindung gab zwischen der Heilung und der Bereitschaft des einzelnen, einer höheren Idee von Gott zu folgen.
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