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Eine Erde, eine Umwelt

Aus der Januar 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den letzten paar Jahren haben Umweltprobleme größeren Ausmaßes auf verschiedenen Kontinenten uns unsere Abhängigkeit voneinander ins Bewußtsein gebracht. Der Austritt von Radioaktivität in Tschernobyl und andere derartige Unfälle haben uns auf dramatische Weise die Tatsache nähergebracht, daß wir diesen einen Planeten mit allen Menschen teilen und die globale Umwelt — nicht nur die lokale — uns alle berührt.

Diese Tatsache, daß wir alle auf derselben Erde leben, kann eine positive Wirkung haben, wenn sie uns dazu führt, Probleme gemeinsam zu lösen. Doch scheint es auch eine negative Seite zu geben, die uns hilflos erscheinen läßt, wenn irgend jemand irgendwo einen großen Fehler macht. Was dann?

Ein Sprichwort lautet: „Angriff ist die beste Verteidigung." Und in diesem Fall besteht unsere beste Verteidigung darin, tief über unsere Umwelt nachzudenken, bevor wir uns solchen Gefahren gegenübersehen. Wir tun das, indem wir uns bemühen, unsere Vorstellung von uns selbst und unserer Umwelt zu läutern. Dabei ist Gebet unerläßlich, weil es unser Denken vergeistigt und es über die materiellen, fleischlichen Neigungen wie Habsucht, Nachlässigkeit, Unwissenheit erhebt, die ja so vielen Umweltschäden zugrunde liegen.

Ferner kann uns Gebet zu der Erkenntnis führen, daß wir keine Sterblichen sind, die in einer verseuchten Umwelt leben. Die Bibel erklärt, daß der Mensch geistig, das Kind Gottes, ist und daß wir — wie Paulus es ausdrückte — „in ihm leben, weben und sind"  Apg 17:28.. In der Heiligen Schrift wird die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt beschrieben. Es heißt dort, daß Gott zu dem Menschen sagt: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht."  1. Mose 1:28.

Wie die Christliche Wissenschaft
Christian Science (kr'istjən s'aiəns) lehrt, beruht diese Herrschaft auf einer geistigen Grundlage. Sie zeigt sich in unserem Leben, wenn wir die Eigenschaften unseres Vater-Mutter Gottes widerspiegeln. Güte, Vollkommenheit, Reinheit, Weisheit, Liebe sind nur einige Eigenschaften, die unsere wahre, geistige Identität und unsere wahre, geistige Umwelt ausmachen. Wenn wir diese Eigenschaften täglich leben, vergeistigen wir unser Denken. Dadurch werden unsere Augen geöffnet, so daß wir unsere vollkommen reine Identität als Söhne und Töchter Gottes erkennen. Ohne diese Vergeistigung des Denkens werden wir eine vergiftete Umwelt, in der Furcht und Gefahr herrscht, mehr oder weniger weiterhin als wirklich ansehen. In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift erklärt Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft: „Die menschliche Fähigkeit erkennt und begreift nur langsam Gottes Schöpfung und die göttliche Kraft und Gegenwart, die sie begleiten und ihren geistigen Ursprung demonstrieren. Die Sterblichen können niemals den Unendlichen kennenlernen, ehe sie den alten Menschen abwerfen und das geistige Bild und Gleichnis erreichen." Wissenschaft und Gesundheit, S. 519.

Wir werfen diesen „alten Menschen" — die fleischliche oder sterbliche Denkweise — dadurch ab, daß wir uns bemühen, mehr in Übereinstimmung mit den Normen zu leben, die Christus Jesus in seinen Lehren, besonders in der Bergpredigt, festgelegt hat. Wenn unsere Gedanken durch Habgier, Egoismus, Unehrlichkeit, Furcht oder Ärger vergiftet sind, können wir dann nicht unsere eigene mentale Umwelt säubern?

Es ist einleuchtend, daß solche Irrtümer zu Handlungen führen, die die Umwelt auf der ganzen Erde schädigen. Aus Habgier mag zum Beispiel ein Hersteller Gesetze umgehen, die die zuverlässige Lagerung oder Beseitigung von Giftmüll regeln. Aus Egoismus unterläßt ein Unternehmen es vielleicht, die Auswirkungen einer nachlässigen Arbeitsweise auf die Umgebung zu bedenken. Aus Furcht schweigt vielleicht ein Angestellter, wenn er weiß, daß illegale Methoden angewandt werden.

In unseren Gebeten für uns selbst können wir diese und andere sterbliche Neigungen, die Teil unserer Identität und unserer Welt zu sein behaupten, anfechten und zurückweisen. In Wahrheit kann der Mensch nur Gottähnlichkeit widerspiegeln und ausdrücken. Wenn wir das verstehen, können wir unsere Gebete auf jedes Umweltproblem ausdehnen, das in den Nachrichten erscheint, ganz gleich, ob wir direkt davon betroffen sind oder nicht. Damit gehorchen wir Christi Jesu Aufforderung, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst.

Die Umweltbelastung ist offensichtlich kein zweitrangiges Problem. In einigen Fällen kann der einzelne Schritte unternehmen, um dem Gesetzgeber und anderen zu helfen, Lösungen zu finden. Wir alle aber können unablässig danach streben, die grundlegenden geistigen Gesetze Gottes zu verstehen, die uns schützen und gefährliche Zustände berichtigen.

Eine Heilung, die eine Christliche Wissenschafterin vor einigen Jahren hatte, läßt die großen Möglichkeiten zum Guten erkennen, die sich durch Gebet auftun. Die Erfahrung dieser Frau zeigt, daß die geistige Wahrheit auf Ereignisse im großen Rahmen ebenso anwendbar ist wie auf unser individuelles Leben.

Zu jener Zeit begann diese Frau unter einem Hautausschlag zu leiden, der so stark war, daß sie befürchtete, Narben würden zurückbleiben. Als sich der Zustand verschlimmerte, begann sie, ernsthaft zu beten und Gottes Führung zu suchen. Die Stadt, in der sie wohnte, lag in der Nähe einer größeren Giftmülldeponie. Daher bemühte sie sich in ihrem Gebet unter anderem, die Annahme zurückzuweisen, sie sei eine Sterbliche und könne ein Opfer gefährlicher Chemikalien werden. Sie beanspruchte nicht nur entschieden ihre geistige Identität, die ja nicht durch das Böse angegriffen werden konnte, sondern sie bemühte sich auch, ihr Denken zu läutern und Empfindungen wie Ungeduld, Furcht, Ärger zu überwinden. Als sie in dieser Beziehung Fortschritte erzielte, ließ die Entzündung nach.

Eines Tages erzählte ihr der Hausbesitzer, daß in einem unterirdischen Tank im Hof früher Benzin gespeichert worden war. Das Benzin war verunreinigt worden, und man hatte ihm geraten, es einfach nach und nach in kleinen Mengen abzulassen. Ihm war gesagt worden, daß schließlich keine Spur davon zurückbleiben werde.

Es bestand die Möglichkeit, daß das Brunnenwasser durch das Benzin vergiftet worden war. Aber ob es nun an dem war oder nicht, so war die Frau angesichts ihres körperlichen Zustandes doch sehr besorgt über diese Möglichkeit und zuerst voller Furcht. Während sie aber betete, erkannte sie die Notwendigkeit, ihr und jedermanns Recht auf eine reine Umwelt zu beanspruchen. Sie begriff, daß diese Umwelt geistig ist, nicht materiell, und daß sie geheilt werden würde, wenn sie die Wirklichkeit dieser Tatsache voll und ganz erfaßte.

Eine andere Sache, der sie sich zuwenden mußte, war die Annahme, die Situation könne nicht rückgängig gemacht werden und müsse daher weitgehend akzeptiert und ertragen werden. Sie begann, noch energischer ihr Recht als Gottes Kind zu fordern, nämlich das Recht darauf, nur Gutes zu erfahren. Sie bemühte sich, den Gedanken fahrenzulassen, daß sie eine verwundbare Sterbliche sei. Als sie das Gefühl des Leidens und der Hilflosigkeit zurückwies, verschwand der Zustand samt den Symptomen, und er ist nicht wieder aufgetreten.

Nicht lange danach hörte diese Frau eine Nachricht, die darauf hindeutete, daß ihre Gebete eine größere Tragweite gehabt hatten. Die Stadt, in der sie wohnte, hatte ein Gesetz bezüglich unterirdischer Vorratstanks erarbeitet, das solche Verunreinigungen in Zukunft verhindern sollte. Dieses Gesetz trat schließlich in Kraft und führte zu vielen Veränderungen. Es ist klar, daß auch andere Leute sich mit diesem Problem beschäftigt hatten. Aber das gezielte Gebet dieser Frau, das über ihr persönliches Anliegen hinausreichte, hat sicherlich die Suche nach einer soliden Lösung für das, was laut Zeitungsberichten ein weitverbreitetes Problem war, unterstützt.

Ein großer Vorteil des Gebets im Sinne der Christlichen Wissenschaft ist, daß es auf erlernbaren, beweisbaren göttlichen Gesetzen basiert, die in der Bibel und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, niedergelegt sind. Deshalb ist es auch möglich, die Wirksamkeit des Gebets anhand der darauffolgenden Heilung zu „testen". Die geistige Methode, die diese Frau anwandte, kann auch Ihnen helfen.

Wenn wir auf diese Weise beten, nehmen wir uns der einen irdischen Umwelt mit geistigen Tatsachen an, die wir zu Hause und für die Welt demonstrieren können. Und wir können sichtbare Resultate erwarten.

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