Vor Jahren, als junge Mutter von zwei kleinen Kindern, litt ich an starken Unterleibsschmerzen. Die ärztlichen Diagnosen reichten von Eileiterschwangerschaft und Zysten bis zu einer deformierten Gebärmutter. Als alle verordneten Behandlungen keine Erleichterung brachten, rieten die Ärzte zur Entfernung der Gebärmutter.
An jenem Nachmittag, an dem man mir die Operation nahegelegt hatte, war ich voller Furcht und in Tränen aufgelöst. Aber die Bekannte, die während meines Arztbesuchs meine beiden kleinen Töchter versorgt hatte, tröstete mich und erzählte mir von einer geistigen Heilmethode. „Warum versuchen Sie es nicht mit der Christlichen Wissenschaft?“ Ihre liebevolle Anteilnahme war echt. „Was muß ich tun?“ fragte ich. „Vertrauen Sie auf Gott“, antwortete sie einfach, und dann erzählte sie mir, daß die Christliche Wissenschaft wirklich heilt.
Daraufhin las sie mir ein Gedicht von Mary Baker Eddy vor. Ich hatte das Gefühl, noch nie etwas so Schönes gehört zu haben. Das Gedicht beginnt mit den Zeilen (Vermischte Schriften, S. 389):
Kraft, Freude, Friede, holde Gegenwart,
die schützend birgt, was noch des Werdens harrt,
liebreich des Nestlings zagen Flug bewacht:
Dein Fittich trag empor mein Kind heut nacht!
Da ich im christlichen Glauben erzogen worden war, empfand ich, daß meine eigene Mutter in dieser Weise für mich beten würde. Ja, der Titel des Gedichts lautet „Der Mutter Abendgebet“. Diese Wahrheiten trösteten mich und gaben mir den Mut, Gott zu vertrauen.
Seit Tagen hatte ich nicht so gut geschlafen wie in jener Nacht, und am nächsten Morgen erwachte ich mit einer neuen Bereitwilligkeit, auf Gott zu vertrauen. Die Worte des Gedichts begleiteten mich noch immer, insbesondere die Zeile aus dem zweiten Vers: „Sein Arm umgibt die Meinen, mich, uns all’.“ Ich fand es nun wichtiger, mich mit den Ideen zu beschäftigen, die jene Worte vermittelten, als über die Schmerzen nachzudenken.
Nach einer Woche stellte ich fest, daß ich keine Schmerzen mehr hatte. Ich fühlte mich völlig gesund und wohl. Wie und wann diese Heilung sich vollzogen hatte, wußte ich nicht. Ich war höchst erstaunt. Wenn die Christliche Wissenschaft so etwas tun konnte, dann wollte ich mehr darüber wissen.
Um mir selbst die vollständige Heilung zu beweisen, ging ich zu Fuß zu der sechs Straßenzüge entfernt liegenden Wohnung meiner Bekannten; ich wollte ihr danken für das, was sie getan hatte. „Ich bin geheilt!“ sagte ich freudestrahlend. „Ich weiß“, lächelte sie. Ich fragte: „Woher wußten Sie das? War das eine christlich-wissenschaftliche Heilung? Wie geht das vor sich?“ Ich hatte viele Fragen und war für die Antworten bereit.
Meine Bekannte erklärte mir liebevoll, daß Gott keine Krankheit geschaffen hat und ich deshalb nichts durchzumachen brauchte, was Gott nicht erschaffen hatte. Sie erzählte mir von Gottes zärtlicher Liebe für Seine ganze Schöpfung, den Menschen und das Universum. Sie zeigte mir die Heilungszeugnisse im Christian Science Sentinel. Und das beste war, sie lieh mir das Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy. Dieses Buch und die Bibel sind die Lehrbücher der Christlichen Wissenschaft. Ich nahm das Buch freudig mit nach Hause und begann es zu lesen und darüber nachzusinnen.
Ich bin noch immer damit beschäftigt. Je mehr ich mit den in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit enthaltenen Wahrheiten vertraut werde und sie anwende, desto fester wird mein Vertrauen in Gottes Güte und Liebe. Ich ging nie wieder zum Arzt. Es war nicht nötig. Alle meine vorherigen körperlichen Beschwerden waren verschwunden.
Wir haben in unserer Familie noch andere wunderbare Beweise von Gottes Liebe erlebt, wie zum Beispiel Heilungen von Knochenbrüchen, sogenannten Kinderkrankheiten und Problemen in zwischenmenschlichen Beziehungen.
Und Sie, liebe Freundin, die Sie mich in diese wertvolle Lehre eingeführt haben, wo immer Sie auch sind, ich hoffe, Sie lesen dies und freuen sich mit mir über meine Heilung.
Livermore, Kalifornien, USA
