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„Unser Gott“ kann „uns erretten“

Aus der Januar 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir haben alle schon von mutigen Menschen gelesen, die sich bei der Gottesanbetung auf keine Kompromisse einließen, selbst wenn praktische Überlegungen ein „vorsichtigeres“ Handeln gefordert hätten. Die Bibel ist voll von solchen Berichten. Einer davon ist die für Sonntagsschüler und auch für Erwachsene immer wieder bemerkenswerte Geschichte von Schadrach, Meschach und Abed-Nego. Siehe Dan, Kap. 3. Diese drei Hebräer waren zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft des jüdischen Volkes von Nebukadnezar, der damals der König war, als Verwalter über einzelne Bezirke im Lande Babel gesetzt worden.

Der König hatte ein großes, goldenes Bild aufrichten lassen, und er erwartete, daß alle Untertanen des Reiches seine Anordnung befolgten und diesen Götzen anbeteten. Jeder Ungehorsame sollte in einen glühenden Ofen geworfen werden. Selbst angesichts einer solchen Drohung gehorchten die drei Männer nicht. Ihre standhafte Antwort an den König lautete: „Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glühenden Ofen und aus deiner Hand, o König, kann er erretten.“

Weltliches Denken wird vielleicht solche Worte geringschätzig als tollkühne Prahlerei abtun. Tatsächlich zeugten sie im tieferen Sinne von einem vollständigen Vertrauen auf Gott und Seine Fähigkeit, den Menschen aus jeder Schwierigkeit zu erretten. Der biblische Bericht zeigt auch das Ergebnis einer solchen unerschütterlichen Treue, denn obwohl der König in seiner Wut den Ofen „siebenmal heißer“ machen ließ, „als man sonst zu tun pflegte“, und die Männer gebunden in den glühenden Ofen geworfen wurden, blieben sie völlig unberührt von den Flammen.

Entsetzt mußte der König sehen, wie diese Männer, die so uneingeschränkt ihrem Gott vertrauten, frei und unversehrt mitten im Feuer umhergingen — außerdem war da noch einer bei ihnen. Der König rief: „Ich sehe aber vier Männer frei im Feuer umhergehen, und sie sind unversehrt; und der vierte sieht aus, als wäre er ein Sohn der Götter.“ Keine menschliche Drohung konnte das Vertrauen dieser treuen Diener Gottes erschüttern. Man könnte sagen, daß ihr Mut und ihre völlige Selbstaufopferung ihnen einen besseren Begriff vom Menschen, dem Sohn Gottes, vermittelt hatten; und das Leben dieses geistigen Menschen ist unzerstörbar.

Auf die gleiche Weise begegnete sicherlich auch Christus Jesus dem Haß der Welt gegen die Wahrheit. Er war bestimmt ein treuer Diener Gottes, aber außerdem war er sich über seine Gottessohnschaft, seine Beziehung als Sohn zum Vater im klaren. Er wußte, daß sein Leben in Christus, Wahrheit, unzerstörbar war und daß Leben durch nichts beeinträchtigt werden kann. Im Garten Gethsemane, wo seine Treue zum Prinzip auf eine große Probe gestellt wurde, konnte er sich völlig von menschlichem Eigenwillen lösen und dem himmlischen Willen Gottes vertrauen.

Allgemein bedeutet das Wort Gethsemane Ölpresse. Wenn die Oliven geerntet werden, kommen sie in die Presse, und das Öl wird gewonnen. Zu Jesu Zeiten benutzte man das Öl zur Beleuchtung, für die Körperpflege und für rituelle Opfer. Durch sein Verhalten unter der niederdrückenden Last des materiellen Weltdenkens zeigte Jesus zweifellos der Menschheit das Licht der Wahrheit. Er zeigte den Weg aus Tod und Sterblichkeit heraus. Jesus wurde durch seinen Sieg über den menschlichen Willen und seinen uneingeschränkten Gehorsam gegen Gott von dem Todesurteil erlöst, das die Feinde der Wahrheit über ihn zu verhängen suchten.

Christus Jesus ist für Christen, die sich bemühen, ihm im selbstlosen Dienen Gottes zu folgen, mit Recht der Meister, der große Lehrer. Die Christlichen Wissenschafter erkennen, daß er uns durch die völlige Selbstaufopferung seines liebevollen Lebens den Weg des Christus, der Wahrheit, zeigt. In ihren Schriften spricht Mrs. Eddy oft von Jesus als „Lehrer“. Sie schreibt in Wissenschaft und Gesundheit über seinen heiligen Kampf in Gethsemane: „Als das menschliche Element in ihm mit dem göttlichen rang, sagte unser großer Lehrer:, Nicht mein, sondern Dein Wille geschehe!‘ — das bedeutet, laß nicht das Fleisch, sondern den Geist in mir zum Ausdruck kommen. Dies ist das neue Verständnis von der geistigen Liebe. Es gibt alles für Christus oder Wahrheit hin.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 33.

Was hat uns Jesus gelehrt? Daß ein Leben in Einklang mit Gott, Geist, vollständig beschützt ist; es ist unzerstörbar und ewig. Die drei Männer, von denen im Alten Testament berichtet wird, bewiesen das, als sie „ihren Leib preisgaben“ und mitten in ihrer Feuerprobe Christus, Wahrheit, fanden, der bereit war, sie vor der Wut menschlichen Willens zu bewahren und zu erretten. Auch wir können lernen, Furcht und menschlichen Willen zu opfern, wenn wir einer Prüfung gegenüberstehen, die uns scheinbar von Gottes allmächtiger Fürsorge zu trennen droht. Vielleicht ringen wir mit einer Krankheit und sehnen uns nach Erleichterung, sind uns aber Gottes heilender Kraft nicht ganz sicher. Oder vielleicht kämpfen wir gegen die Versuchung an, hinsichtlich unserer Reinheit und Unschuld Kompromisse mit weltlichen Lebensgewohnheiten („es machen ja alle so“) einzugehen.

Wenn wir so mit uns selbst kämpfen — wenn menschlicher Wille und persönliches Planen sich dem, was wir für den richtigen Weg halten, entgegenstellen, müssen wir oftmals viel Eigenwillen aufgeben, um auf dem aufwärtsführenden Weg der Geistigkeit zu bleiben. Der materielle Sinn will uns manchmal einreden, daß es einen kürzeren Weg gebe und wir einen bequemeren Weg durch die Tiefen des menschlichen Lebens finden würden, wenn wir es mit unserer Geistigkeit nicht so genau nähmen. In solchen Augenblicken braucht man moralischen Mut, aber unser liebender Vater, dem wir uns von ganzem Herzen zu dienen bemühen, befähigt uns — gibt uns die Kraft —, die Argumente zu überwinden, die uns weismachen wollen, daß es noch eine andere Macht, einen anderen Willen gebe, und dieser unseren geistigen Fortschritt hindern könne.

Wenn wir uns dem göttlichen Willen beugen, ist unser Fortschritt gesichert. Dann werden wir zunehmend den Frieden und die Sicherheit eines Lebens finden, das in Einklang mit dem göttlichen steht. Wir werden auch feststellen, daß wir die Fähigkeit und Kraft haben, Tag für Tag im eigenen Leben zu beweisen, daß Gott allerhaben ist.

In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir die folgende Zeile aus dem Gebet des Herrn mit ihrer geistigen Auslegung:

„Dein Wille geschehe wie im Himmel, also auch auf Erden.

Befähige uns zu wissen, daß Gott — wie im Himmel, also auch auf Erden — allmächtig, allerhaben ist.“ Ebd., S. 17.

Gottes Wille für Seine Kinder ist immer freudige Herrschaft und Freiheit.

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