Als Student begann ich aus Neugier auf die angeblich bewußtseinserweiternde Wirkung von Marihuana und anderen Drogen damit zu experimentieren. Was mich am meisten reizte, war die Aussicht, den Begrenzungen meines Denkens zu entrinnen und einfach loszulassen.
Eine Zeitlang glaubte ich tatsächlich, daß die durch Drogen ausgelösten Empfindungen nicht nur angenehm waren, sondern auch geladen mit Erkenntnissen und einer größeren Einfühlsamkeit in das wirkliche Geschehen. Gleichzeitig war ich aber auch beunruhigt, wenn ich starke Drogenverbraucher sah, die zum „normalen" Leben einfach ständig Drogen brauchten. Ferner fand ich es langweilig, daß sie immer die gleichen Meinungen in abgedroschenen, „tollen" Phrasen wiederholten.
Ich experimentierte jedoch weiter mit Drogen, bis ich den gleichen Täuschungen verfiel. Dann geschah etwas Ungewöhnliches. Einige Freunde, die auch Drogen genommen hatten, hörten damit auf. Ich stellte fest, daß sie nun viel zufriedener waren. Ihre akademischen Leistungen wurden besser, und ihr Privatleben war weniger chaotisch. Mir schien, daß sie die Freiheit fanden, die wir uns alle wünschten, aber das gelang ihnen ohne jegliche Drogen — sogar ohne Bier und Kaffee, die im Studentenleben so wichtig zu sein schienen!
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