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Sich von Drogen befreien

Aus der Januar 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Student begann ich aus Neugier auf die angeblich bewußtseinserweiternde Wirkung von Marihuana und anderen Drogen damit zu experimentieren. Was mich am meisten reizte, war die Aussicht, den Begrenzungen meines Denkens zu entrinnen und einfach loszulassen.

Eine Zeitlang glaubte ich tatsächlich, daß die durch Drogen ausgelösten Empfindungen nicht nur angenehm waren, sondern auch geladen mit Erkenntnissen und einer größeren Einfühlsamkeit in das wirkliche Geschehen. Gleichzeitig war ich aber auch beunruhigt, wenn ich starke Drogenverbraucher sah, die zum „normalen" Leben einfach ständig Drogen brauchten. Ferner fand ich es langweilig, daß sie immer die gleichen Meinungen in abgedroschenen, „tollen" Phrasen wiederholten.

Ich experimentierte jedoch weiter mit Drogen, bis ich den gleichen Täuschungen verfiel. Dann geschah etwas Ungewöhnliches. Einige Freunde, die auch Drogen genommen hatten, hörten damit auf. Ich stellte fest, daß sie nun viel zufriedener waren. Ihre akademischen Leistungen wurden besser, und ihr Privatleben war weniger chaotisch. Mir schien, daß sie die Freiheit fanden, die wir uns alle wünschten, aber das gelang ihnen ohne jegliche Drogen — sogar ohne Bier und Kaffee, die im Studentenleben so wichtig zu sein schienen!

Ich hörte, daß meine Bekannten durch eine Freundin die Christliche Wissenschaft kennengelernt hatten. Als ein Freund nach dem andern anfing, sich mit der Christlichen Wissenschaft zu beschäftigen, vollzog sich ein merklicher Wandel in ihrem Charakter. Es kam mir alles wie eine Zurechtweisung meiner Anstrengungen vor, durch chemische Mittel ein höheres Bewußtsein zu erlangen.

Dann begann auch ich mich für die Christliche Wissenschaft zu interessieren, aber ich konnte noch nicht das Verlangen aufgeben, „high" zu sein. Verschiedene Male gab ich das Drogenmilieu auf, wurde aber wieder hineingezogen. Drei bedeutende Ereignisse führten schließlich dazu, daß ich alles Interesse an Drogen verlor.

Das erste war eine Einsicht, durch die ich die Sinnlosigkeit des Drogengebrauchs erkannte. Eines Nachmittags traf ich zufällig einen Freund in einem Geschäft. Wir unterhielten uns, und wie üblich fing ich an, ihm meine letzten Erkenntnisse darzulegen, die mir im Rauschzustand gekommen waren. Mein Freund sah mich an und sagte mir freundlich, aber bestimmt, daß er so etwas gar nicht stichhaltig finden könne im Vergleich zu den Einblicken, die er jetzt durch Gebet und das Studium der Christlichen Wissenschaft gewonnen habe. Er sagte, daß die ganze Drogenszene ihren Zweck verfehle und tatsächlich das Bewußtsein einschränke, statt es zu erweitern. Mit ein paar kurzen Worten erklärte er etwas von der unendlichen Weite des Geistes, Gottes, und von der Fähigkeit des Menschen, Ihn widerzuspiegeln.

Der zweite Schritt war, daß ich erkannte: Im Grunde bin ich gut. Ich sprach mit einer Christlichen Wissenschafterin, die meinen Wunsch, von der Drogensucht frei zu werden, verstand. Sie sagte, daß das Gute, das ich zu erreichen versuchte, nicht durch Verwirrung und Egoismus verhindert werden könne. Durch die Klarheit ihrer Überzeugung, daß der Mensch als Gottes Kind tatsächlich geistig ist, half sie mir, an die eigene Güte zu glauben. Ich hatte das Gefühl, daß sie nur das Gute sehen konnte, das ich zum Ausdruck zu bringen versuchte. Sie sah den Menschen (und somit auch mich) als vollständig gut und rein, und das weckte in mir den starken Wunsch, das Gute auszudrücken, von dem sie sprach.

Obwohl die Drogen immer noch eine Versuchung waren, gelang es mir, ungefähr einen Monat lang ohne sie auszukommen. Durch das Lesen der Bibellektion Im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft. begann ich, klar zu denken. Auch fand ich große Befriedigung in dem Bemühen, anderen zu helfen und weniger über mich und meine egoistischen Bedürfnisse nachzudenken. Das führte zu dem dritten und bedeutendsten Ereignis.

Eines Abends hatte ich eine Erkältung und verstopfte Nase und konnte kaum atmen. Meine Bemühungen, mich selbst zu heilen, waren erfolglos geblieben. Nachdem ich Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy eine Zeitlang gelesen hatte, machte ich das Licht aus und lag im Dunkeln und betete. Zum erstenmal in meinem Leben fragte ich Gott demütig: „Vater, was muß ich wissen oder tun, um geheilt zu werden?“ Ich lauschte und erwartete tatsächlich eine Antwort. Augenblicklich wurde mein Bewußtsein von Licht durchflutet, und vier Worte kamen mir in den Sinn: „Das bist nicht du!“ Für mich bedeuteten diese Worte, daß mein wahres Ich nicht sterblich war, eingezwängt in eine materielle Geschichte und Persönlichkeit und in einen materiellen Körper. Ich erkannte, daß die schlechten Gewohnheiten, die Krankheit, die Dunkelheit, die Furcht nichts mit meiner wahren Identität zu tun hatten; daß Identität in Wirklichkeit zeitlos und geistig ist, völlig unabhängig von allem Materiellen. Die Freude, die sich mit dieser Erkenntnis meines wahren Selbst einstellte, war wunderbar. Ich wußte, daß ich geheilt war; die Erkältung und der Druck waren plötzlich verschwunden.

Von da an war jegliches Interesse an Drogen wie weggewischt, und ich gewann ein Gefühl der Herrschaft, das sich auf alle Aspekte meines Lebens ausgewirkt hat. Ich wollte nun mehr über die Christliche Wissenschaft und das geistige Heilen lernen. Die folgende Erklärung in Wissenschaft und Gesundheit ist in diesem Zusammenhang bedeutsam: „Die ewige Wahrheit zerstört, was die Sterblichen vom Irrtum gelernt zu haben scheinen, und das wirkliche Dasein des Menschen als des Kindes Gottes kommt ans Licht.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 288.

Für jeden, der sich danach sehnt, von der Sucht nach Drogen — Kaffein, Nikotin, Marihuana, Heroin, Kokain oder Alkohol — frei zu werden, bieten die Lehren der Christlichen Wissenschaft eine Lösung. Statt dumpfer Abhängigkeit können wir Freude und Vitalität erleben. Wir können die Annahme von Begrenzung — ob es sich dabei um Erblichkeit, falsche Anziehung oder verpaßte Gelegenheiten handelt — überwinden, wenn wir die geistige Identität des Menschen verstehen. Theorien über Sucht und Unheilbarkeit weichen der Macht des Gebets und christlicher Wiedergeburt.

Die geistige Autorität, die die Heilarbeit Christi Jesu kennzeichnete, ist auch heute gegenwärtig. Es ist eine Täuschung, daß Drogen uns ein Hochgefühl, Einsicht oder Lösungen bringen. Wir geben uns dieser Täuschung nicht mehr hin, wenn wir erkennen, daß die Annahme, die Materie sei Ursache und Wirkung, sich auf keine Autorität stützt. In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir: „Jede vermeintliche Lust an der Sünde wird uns mehr als das gleiche Maß an Schmerz eintragen, bis die Annahme von materiellem Leben und von Sünde zerstört ist.“ Ebd., S. 6.

Die Einsicht, daß der Gebrauch von Drogen selbstzerstörerisch ist, war für mich der erste Schritt. Der Wunsch, den Glauben an Befriedigung in der Sinnlichkeit aufzugeben, war der nächste wichtige Schritt. Und Gebet — das Läutern meiner Motive — half mir, mein Tun mit einem höheren Begriff vom Menschen in Einklang zu bringen.

Durch Gebet, wie es die Christliche Wissenschaft lehrt, können wir wahrnehmen, daß der Mensch von materiellen Gesetzen und ihren schrecklichen Wirkungen frei ist. Durch Gebet können wir von einem geistigen Standpunkt aus auf das Universum des Geistes blikken. Mrs. Eddy schreibt: „Die Metaphysik, nicht die Physik, befähigt uns, aufrecht auf erhabenen Höhen zu stehen und, stark in der Einheit von Gott und Mensch, das unermeßliche All des Gemüts zu überschauen und hineinzublicken in die Ursache, die alle Wirkungen beherrscht.“ Vermischte Schriften, S. 369. Wenn wir Gott und unsere Beziehung zu Ihm in diesem Lichte sehen, gestaltet sich unser Leben harmonischer. Und wenn wir erkennen, daß materiell begründete Annahmen von Natur aus trügerisch sind — „Das bist nicht du!“ —, gibt uns die Wahrheit Herrschaft über falsche Vorstellungen. Es heißt in der Bibel: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir! Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der Herr und seine Herrlichkeit erscheint über dir.“ Jes 60:1, 2.

Genau da, wo uns die Vorstellung von einem materiellen Leben — falsch wie sie ist — gefangenzuhalten behauptet, ist die geistige Wirklichkeit gegenwärtig und scheint unsere wahre, unsere ewige und zeitlose Identität hindurch.

Wir können der Drogenabhängigkeit ein Ende machen und auch jede andere materielle Krücke vernichten, indem wir unsere gottgegebene Herrschaft beanspruchen.

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