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Lobgesänge in der Nacht

Aus der Januar 1989-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Für viele Menschen ist die Nacht eine Zeit der Ruhe und Entspannung. In der Nacht zeigen sich die sanften Eigenschaften Gottes, der Seele, in der Schönheit des Sternenhimmels, in der Harmonie einer zur Ruhe gekommenen Stadt oder in dem Frieden einer schlafenden Landschaft. Manchmal ist es leichter, in der Nacht zu beten, wenn die Gedanken ruhiger sind und weniger um die Sorgen des Tages kreisen. Wunderbare Heilungen treten oftmals während dieser Stunden ein. Doch andererseits kann die Nacht auch eine Zeit größter Anspannung sein. Die Furcht vor Verbrechen mag zunehmen, und manchmal scheinen sich Unruhe und Schmerzen zu verschlimmern.

Viele haben Hilfe gefunden durch die biblische Vision von einem immer nahen Gott, der alle Seine Kinder liebt. So wird uns die freudige Versicherung gegeben: „Am Tage sendet der Herr seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens." Ps 42:9. Der Verfasser des Buches Hiob sagt, daß Gott uns „Lobgesänge gibt in der Nacht" Siehe Hiob 35:10..

„Lobgesänge in der Nacht." Welch tröstlicher Gedanke für all jene, die während der Nachtstunden mit Problemen ringen. So wie dieser Vers aus dem Buch Hiob in dem Bibelkommentar von Dummelow ausgelegt wird, ist es Gott, „der in der Nacht der Trübsal den Menschen befreit und ihn veranlaßt, vor Freude zu singen" J. R. Dummelow, The One-Volume Bible Commentary (New York: Macmillan Publishing Co., 1978), S. 315..

Auch wir können vor Freude singen, ganz gleich, wie schwierig die Nacht zu sein scheint, denn Gott ist stets gegenwärtig, um uns zu heilen, zu trösten und zu stärken. Seine Liebe umhüllt Seine Kinder. In der Stille der Nacht können wir die Nähe zu Ihm finden, können wir Stärke und das Verständnis zum Beten finden sowie den Frieden, der jede Heilung begleitet.

Die Bibel berichtet von Menschen, die während der Nacht zu Gott beteten und Stärke und Freiheit fanden. So zum Beispiel Silas und Paulus, nachdem sie in Philippi geschlagen und dann ins Gefängnis geworfen worden waren, weil sie Christi Jesu Lehren verbreiteten. Um Mitternacht, als sie beteten und Gott lobsangen, lösten sich ihre Fesseln, und sie wurden befreit. Siehe Apg 16:25–40.

Sorgenvolle Gedanken über die Nacht lösen sich auf, wenn wir das Wesen Gottes besser verstehen und erfassen, daß Seine fürsorgliche Liebe zum Menschen niemals aufhört. Gott ist göttliches Licht. Er ist nicht die Quelle von Dunkelheit, Sorge, Zweifel oder Furcht, sondern die Quelle des Verständnisses und des Vertrauens.

Die Bibel sagt über Gott: „So wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht." Ps 139:12. Dunkelheit scheint zwar ein idealer Zustand für „dunkle Geschäfte" zu sein, aber wir können das Gegenteil beweisen. Während der Nacht befinden wir uns genauso in der Obhut Gottes wie während des Tages. Der zu Gottes Ebenbild erschaffene Mensch ist in dem herrlichen Licht der göttlichen Allgegenwart völlig sicher. Gott ist Alles. Daher gibt es keinen Zustand, der den Machenschaften des Bösen förderlich wäre; das Böse hat keine Macht oder Intelligenz. Schritt für Schritt können wir beweisen, daß des Menschen geistige Individualität unser wahres Wesen ausmacht. In Wirklichkeit gibt es in dem Menschen, der zu Gottes Ebenbild geschaffen ist, kein verbrecherisches Element.

Aber nur zu behaupten, daß wir vor den störenden Elementen der Gesellschaft in Sicherheit sind, reicht nicht aus. Wir müssen klarer erkennen, daß Gott den Menschen nie dazu geschaffen hat, Schaden zuzufügen oder Schaden zu erleiden. Es geht nicht darum, daß wir Sicherheit vor denen „da draußen" finden. Es gibt kein „da draußen", denn Gott ist Alles, und nichts befindet sich außerhalb Seiner Gegenwart. Die Erkenntnis dieser göttlichen Gegenwart erhellt die Dunkelheit mit einem Licht, das uns in Wirklichkeit niemals verläßt.

Wenn innere Unruhe und Zweifel für nächtliche Störungen oder schlaflose Nächte sorgen, können wir uns im Gebet an Gott wenden und lernen, daß wir niemals an Gottes umfassender Liebe und an Seiner absoluten Macht zu zweifeln brauchen. Es gibt nichts, was Er nicht tun könnte. Christus Jesus muß das erkannt haben, denn seine nächtlichen Gebete brachten am Tage Heilungen. Wenn wir in uns die Hoffnung auf das Gute stärken und uns voller Vertrauen an Gott wenden, werden die Zweifel an Seiner Macht verschwinden und auch die Zweifel an der eigenen Fähigkeit, Ihm gehorsam zu sein. In Wissenschaft und Gesundheit schreibt Mrs. Eddy: „Die Kraft der göttlichen Wissenschaft und der göttlichen Liebe ist allmächtig. Sie ist in der Tat hinreichend, die Gewalt von Sünde, Krankheit und Tod zu brechen und sie zu zerstören." Wissenschaft und Gesundheit, S. 412.

Welche Zuversicht und welchen Trost finden all jene, die mit Schlaflosigkeit ringen, in dem frohen Lied aus den Psalmen: „Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, Herr, hilfst mir, daß ich sicher wohne." Ps 4:9. Wenn wir unsere Zweifel zum Schweigen bringen, wird uns Gottes liebevolle Gegenwart bewußt, die Sein Kind in unerschütterliche Gemütsruhe einhüllt und beständig nur Gutes entfaltet.

Wenn Schmerzen unsere nächtlichen Stunden stören, können wir im Bewußtsein der Gegenwart Gottes zuversichtlich Heilung erwarten. Obgleich uns die Schmerzen einflüstern wollen, daß Krankheit oder sonstige Annahmen des materiellen oder fleischlichen Gemüts wirklich seien, brauchen wir diese Lüge nicht hinzunehmen. Schmerzen haben keine Wirklichkeit oder Ausdrucksmöglichkeit in Gottes Allheit, die ja durch und durch gut ist. Wie könnten Schmerzen, Unwohlsein oder Disharmonie dieser allmächtigen Gegenwart standhalten? Wenn wir Gottes Liebe, Gegenwart und Macht spüren, müssen Schmerzempfindungen nachlassen.

Abends möchte uns Furcht manchmal davon abhalten, etwas zu tun, was richtig und normal wäre. Wenn wir zum Beispiel zu einer wichtigen Versammlung gehen müssen, sollte uns der Umstand, daß sie zur Abendzeit angesetzt wurde, nicht von der Teilnahme und Mitarbeit abhalten. In der Wirklichkeit der göttlichen Allheit gibt es nichts zu fürchten. Wenn wir das in unserem tiefsten Innern verstehen, wird die Furcht unseren rechtmäßigen Tätigkeiten keine Grenzen mehr setzen.

Die Engel der Gegenwart Gottes verlassen uns niemals, ob wir nun im Bett liegen oder eine dunkle Straße entlanggehen. Ich singe oft Kirchenlieder, wenn ich abends durch die Straßen der Stadt gehe. Das hilft mir. Dadurch wird man sich der Allgegenwart Gottes bewußt. Wir gehen eigentlich nie allein durch die Straßen. Gottes Engelsgedanken sind mit uns, ja, sie führen, stärken und begleiten uns. Auch wenn wir in die dunkelste Nacht hinausmüssen, sind wir in der Gegenwart Seiner Liebe sicher. Ausgerüstet mit dem Verständnis, daß Gott alles und allmächtig ist, können wir der größten Herausforderung furchtlos entgegentreten, sei sie nun physischer oder mentaler Art.

Ist die Morgendämmerung nicht in Wirklichkeit ein Bewußtseinszustand, eine Erleuchtung, die mit dem Erscheinen neuer geistiger Ideen und mit neuem Fortschritt einhergeht? Die Morgendämmerung kann jederzeit für uns anbrechen. Wir brauchen nicht eine lange Nacht hindurch zu warten, um der Morgendämmerung der Inspiration gewahr zu werden oder das Licht der Wahrheit zu empfangen. Mit Gewißheit können wir ihr Erscheinen und ihre Erfüllung erwarten, wenn wir Dunkelheit, Zweifel und Befürchtungen hinter uns lassen. Gott kann uns in der Nacht der Trübsal wahrhaft befreien und uns veranlassen, vor Freude zu singen!

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