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Keine Angst vor der Dunkelheit

Aus der März 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Rosalba liebte ihr Zimmer im zweiten Stock, auch wenn es am weitesten vom Elternschlafzimmer entfernt war und sie eine lange Treppe hinaufsteigen mußte. Es war beinahe wie ein Baumhaus. Sie lag gern auf dem Fußboden in der Sonne und malte oder las, bis sie gerufen wurde.

Aber Rosalba liebte ihr Zimmer nur am Tag. Nachts, wenn es dunkel war, hatte sie Angst. Sie wußte, daß sie sich nicht zu fürchten brauchte. Aber oft ängstigte sie sich, weil sie dort allein war. Dann versteckte sie sich unter der Decke. Wenn sie aufstehen mußte, sprang sie ganz schnell aus dem Bett, falls irgend etwas Gruseliges unter dem Bett war.

Rosalba hatte Gott in verschiedenen Fällen um Hilfe gebeten, aber nie wegen der Angst vor der Dunkelheit. Meistens vergaß sie das tagsüber völlig.

Jetzt war es Sommer. Abends konnten sie und ihre Freundinnen „Kick-die-Dose“ spielen. Eine Freundin lud sie zu einer Schlummerparty ein — sie wollten nachts in einem Zelt schlafen. Daher mußte Rosalba die Angst vor der Dunkelheit überwinden. Sie beschloß, Gott um Hilfe zu bitten.

Eines wußte Rosalba: Gott ist Liebe, und Liebe ist immer da; man kann ihr vertrauen. Sie dachte, Gott würde vielleicht sagen: „Ich werde dir zuhören, Ich bin Liebe. Ich beschütze dich den ganzen Tag über und auch nachts. Wenn du Mich brauchst, bin Ich da, wo du bist.“

Rosalba dachte daran, wie Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit Gott beschreibt: „Gott. Der große Ich bin; der All-Wissende, All-Sehende, All-Wirkende, All-Weise, All-Liebende und Ewige ... “ Wissenschaft und Gesundheit, S. 587.

Und sie erinnerte sich daran, was ihr Sonntagsschullehrer der Christlichen Wissenschaft ihr gesagt hatte: „Spring nicht über Probleme hinweg! Laß Gottes zärtliche Liebe diese Probleme hinwegleuchten.“

„Warum länger über nichts springen?“ sagte Rosalba leise vor sich hin. „Ich weiß, daß Gott die einzige Macht ist. Und ich werde durch mein Zimmer gehen können, und Gott wird mir den Weg erleuchten, denn ich vertraue darauf, daß die göttliche Liebe mich beschützt.“

Von der Angst vor Dunkelheit geheilt zu werden war gar kein so großes Problem, wie Rosalba gedacht hatte. Es gab ihr so ein warmes und tröstliches Gefühl, wenn sie an die göttliche Liebe dachte. Die Liebe war sogar näher als die Decke auf ihrem Bett. Rosalba beendete ihr Gebet mit den Worten: „Du bist vollkommen, lieber Gott; und nichts, was Du erschaffst, kann mir Angst machen.“ Sie fügte zum Schluß noch eine geistige Tatsache hinzu: „Und Gott ist Liebe.“

Genau in dem Augenblick wurde der Schatten der Angst hinweggeleuchtet. Rosalba fühlte sich so glücklich, geborgen und umsorgt. Das Angstgefühl war völlig verschwunden.

Rosalba wußte, daß sie in ihrem Zimmer immer glücklich sein konnte, ob Tag oder Nacht. Sie konnte auch glücklich sein, wenn sie mit Freunden in einem Zelt übernachtete. Sie zog ihre Hausschuhe an und tappte hinunter, um es ihrer Mutti und ihrem Vati zu sagen.

Anmerkung der Mutter:

Ich habe schon immer die biblische Verheißung im Buch des Propheten Jesaja geliebt: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott“ (Jes 41:10). Großer Lohn ist uns gewiß, wenn wir — und unsere Kinder — lernen, daß wir keine Angst zu haben brauchen.

Manchmal müssen Kinder allein sein, doch Gott ist so nahe wie die Luft, die wir atmen. Jeder in der Familie ist in den Armen der göttlichen Liebe geborgen. Sein Auge ruht ständig auf uns, und Er befähigt uns, von dunklen Ängsten in das vollkommene Licht der Liebe zu gelangen, sei es auf Zehenspitzen oder mit einem Sprung.

Niemand, weder Kind noch Erwachsener, muß warten, bis die Sonne aufgeht, um sich geborgen oder glücklich zu fühlen. Selbst wenn wir mitten in der dunkelsten Nacht wach sind, ist Gott auch wach und sorgt für uns.

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