In einer Rundfunksendung hörte ich einmal einen Geistlichen, der über die Freude sprach. Er sagte, wenn er das Gebet des Herrn bete, dann füge er der Bitte um das tägliche Brot die Bitte um die tägliche Freude hinzu. Das hat mir so gefallen, daß ich es mir zu eigen gemacht habe. Daraus habe ich gelernt, daß Freude tatsächlich ein Bestandteil unsrer täglichen geistigen Nahrung ist.
Jeder Mensch sehnt sich nach zuverlässigem — nicht nur gelegentlichem und seltenem — Glück. Und das ist unser gottgegebenes Recht. Nur die Ansicht darüber, was diese Freude ausmacht und wie man sie erlangen kann, ist sehr verschieden. Für viele würde zum Beispiel Freude von einer erstklassigen beruflichen Situation, einer erfolgreichen Karriere, abhängen. Andere wiederum erhoffen sich ihr Glück durch einen passenden Ehepartner oder aber das große Los. Die Mittel und Wege, mit deren Hilfe man zu solch einem ersehnten Ziel zu gelangen hofft, sind sehr unterschiedlich.
Freudvolle Erlebnisse und Zustände sind sicher sehr schön. Doch insoweit sie auf materiellen Voraussetzungen beruhen, sind diese Freuden so unzuverlässig wie alles Materielle. Oft werden sie schnell unter Enttäuschungen oder Kummer begraben und vergessen.
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