Ob wir nun in einem muffigen kleinen Kino einen Film sehen, in einem Lichtspieltheaterkomplex mit zehn Kinosälen oder bei einem Freund auf dem Videogerät: die überlebensgroßen Filmbilder schaffen auf gewisse Weise Vorbilder für unseren Alltag. Mit diesen Bildern wird gesagt: „Das ist Liebe.“ „Das ist Macht.“ „Das ist von Bedeutung.“ Aber nur allzuoft stimmen die Macht, die Liebe und die Vorstellungen, die in der Filmhandlung von so zentraler Bedeutung sind, gar nicht mit den wahren Bedürfnissen unserer Welt überein. Wie können Filme, Filmemacher und Kinobesucher zu einer echteren Deutung der menschlichen Lebenssituation vorstoßen? Ist es möglich, daß die Menschen durch Einsichten, die ein Film vermittelt, sogar auf geistige Lösungen für die Probleme der Menschheit hingewiesen werden?
Wir baten
Seine Interviewpartnerin ist .Marilynne Mason: In vielerlei Hinsicht handeln Ihre Stücke von Durchschnittsbürgern. Oft bringen sie die verborgene Würde eines Menschen zum Ausdruck — etwas Schönes, etwas Wahres. In Ihrem Drehbuch zu Tender Mercies ist die Ehefrau der Katalysator für Macs Lebenswandel. In Tomorrow besteht die Liebesfähigkeit des Hauptdarstellers trotz aller widrigen Umstände fort. In Bountiful vergibt die alternde Carrie Watts ihrer Schwiegertochter und liebt sie trotz ihrer kleinen Grausamkeiten. Warum haben Sie sich in einer Zeit, in der die Gesellschaft von reichen und berühmten Persönlichkeiten fasziniert ist, für den kleinen Mann auf der Straße entschieden?
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