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Wahlen: Sieh das Herz an

Aus der Mai 1990-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Waren Sie schon einmal in der Situation, daß Sie einfach nicht wußten, wem Sie Ihre Stimme geben oder für wen Sie sich bei einer Wahl entscheiden sollten? Vielleicht haben Sie sich mit dem Für und Wider der Argumente einzelner Wahlkampagnen auseinandergesetzt. Oder Sie haben all die Ansichten der Kandidaten gelesen, und doch hat dies eher zur Verwirrung als zur Klärung beigetragen!

Es gibt einen Ausweg aus dem Gefühl der Verwirrung, der Bürde und der Verantwortung: Wir können beten. Durch Gebet können wir die moralischen und geistigen Eigenschaften erkennen, die in dem jeweiligen Amt, das zur Wahl steht, gebraucht werden. Und wir können erkennen, welcher Kandidat diese Eigenschaften am besten zum Ausdruck bringt. Als Mose von Gott dazu auserwählt wurde, die Kinder Israel zu führen, war seine Eignung als Führer, so erfahren wir in der Bibel, nicht sofort offensichtlich. Er fühlte einen inneren Widerstand, fand sich der Aufgabe nicht wert. Doch war Mose für diese ihm von Gott übertragene Rolle nicht deshalb geeignet, weil er eine menschlich charismatische Persönlichkeit besaß, sondern weil er in gewissem Grade seine geistige Individualität erkannt hatte. Durch Eigenschaften, die ihren Ursprung in Gott haben, wie Sanftmut, Demut und Ehrfurcht vor Gott und Seinem Gesetz, erwies sich Mose als würdig, die Kinder Israel zu leiten.

Als Samuel einen der Söhne Isais betrachtete, um herauszufinden, ob es derjenige sei, den er zum König salben sollte, sagte Gott dem Propheten: „Sieh nicht an sein Aussehen und seinen hohen Wuchs; ich habe ihn verworfen. Denn nicht sieht der Herr auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an.” 1. Sam 16:7.

Wenn wir unsere Wahl treffen, müssen wir zweifellos das Herz ansehen. Wir müssen nach all dem suchen, was auf die geistigen Eigenschaften des Menschen hinweist, den Gott erschaffen hat. Der Mensch ist kein der Materialität unterworfener Sterblicher. Der Mensch ist vollkommen geistig, das Gleichnis Gottes. Folglich können wir Eigenschaften und moralische Tugenden ausdrücken, die Geistigkeit veranschaulichen. Ebenso streben wir danach, diese Eigenschaften in anderen zu entdecken.

Zum Beispiel lehrt die Christliche Wissenschaft, daß Gott das einzige Gemüt ist und daß wir als Kinder des Gemüts Seine Intelligenz und Weisheit ausdrücken. Wenn wir diese geistige Tatsache als das Gesetz unseres Lebens beanspruchen, weisen wir auch entschieden den Glauben zurück, daß wir von etwas anderem als von dem einen Gemüt beeinflußt werden können. Diese Vorgehensweise befähigt uns, sterbliche Meinungen aufzugeben sowie die Tendenz, allein auf der Grundlage menschlicher Planung, persönlicher Ansichten oder politischer Vorlieben zu handeln.

Durch die Bereitschaft, uns zuerst an Gott um Führung zu wenden und Ihm zu gehorchen, lassen wir unsere täglichen Entscheidungen und Handlungen von geistiger Macht beeinflussen. Christus Jesus führte uns durch das Gebet des Herrn dahin. „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden" Mt 6:10. ist so wichtig. Darin kann gewiß unser tägliches Gebet bestehen — daß wir uns von Gemüt, Gott, leiten lassen. Wir können bewußt danach streben, uns von Gottes Willen anstatt von Eigenwillen beeinflussen zu lassen. In dem Maße, wie wir dies tun, ist unser Denken in bewußter Einheit mit der göttlichen Ordnung.

Nehmen wir einmal an, wir beten, und wir handeln dann gemäß unserem höchsten Verständnis vom Rechten. Vielleicht gewinnt die Person nicht, für die wir gestimmt haben. Oder aber diese Person gewinnt und entspricht dann nicht unseren Erwartungen. Was tun wir dann? Aufgeben? Die Schuld auf Gott schieben? Bestimmt nicht! Solche scheinbaren Fehlschläge bieten uns die Gelegenheit, unser Verständnis von der Macht des einen göttlichen Gemüts zu erweitern. Wir müssen mit unseren Gebeten fortfahren.

Wir können ganz gezielt beten, indem wir bestätigen, daß das eine Gemüt, Gott, nicht nur unser Gemüt ist, sondern auch das Gemüt aller Seiner Ideen. Der Mensch, den Gott zu Seinem Ebenbild geschaffen hat, kann niemals unehrlich, betrügerisch, gleichgültig oder selbstsüchtig sein. Wenn wir meinen, daß jemand Unlauterkeiten begeht, weil er nicht in Übereinstimmung mit Recht und Ordnung handelt, können unsere Gebete zu einer Berichtigung beitragen — oder zu einer Änderung in unserem Denken über die entsprechende Person.

Ernsthaftes, demütiges Gebet, durch das wir die absolute Macht und Herrschaft Gottes über Seine gesamte Schöpfung anerkennen, hat einen Einfluß auf die menschliche Situation. Oft löst Gebet allein die Probleme, ohne daß für uns die Notwendigkeit entsteht, einzugreifen. Das Anerkennen, daß es nur ein einziges Gemüt, Gott, gibt, und das Wissen, daß allein Er regiert und jede Seiner Ideen führt, haben eine wahrhaft heilende Wirkung. Welche Schritte auch immer notwendig sein mögen, um eine Situation zu berichtigen: wir können darauf vertrauen, daß Gott uns zu diesen Schritten führen wird.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Man sollte es von Grund aus verstehen, daß alle Menschen ein Gemüt, einen Gott und Vater, ein Leben, eine Wahrheit und eine Liebe haben. Die Menschheit wird in dem Maße vollkommen werden, wie diese Tatsache sichtbar wird, der Krieg wird aufhören, und die wahre Brüderschaft der Menschen wird begründet werden. Wenn der Mensch keine anderen Götter hat, sich an kein anderes als an das eine vollkommene Gemüt als Führer wendet, dann ist er das Gleichnis Gottes, rein und ewig, dann hat er das Gemüt, das auch in Christus war.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 467.

Es ist wichtig, daß man hier die Worte von Grund aus verstehen nicht übersieht. Bestimmt müssen wir beten, um zu verstehen, daß alle Kinder Gottes das eine Gemüt ausdrücken. Ungeachtet des menschlichen Augenscheins können wir uns weigern, das Argument anzuerkennen, es gebe ein unabhängiges Gemüt, ein eigensinniges oder hinterhältiges Gemüt. Wir können beten, um immer konsequenter zu verstehen, daß es nur ein einziges Gemüt gibt. Wenn wir einen allumfassenden Gott und den Menschen als Gottes geistige Idee anerkennen, frei von den Versuchungen der Materie, tragen wir dazu bei, das Denken zu durchsäuern und auf menschlicher Ebene eine erhebende Atmosphäre mit ethischer Zielsetzung zu schaffen.

Der erste Brief an Timotheus lehrt uns, für alle Menschen zu beten und insbesondere „für die Könige und für alle Obrigkeit, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit” 1. Tim 2:2.. Unsere Gebete schließen die Tatsache in sich, daß alle Kinder Gottes Integrität verkörpern und in Übereinstimmung mit Recht und Ordnung handeln. Die Beauftragten Gottes sind untrennbar von der Wahrheit. Daher können sie nicht weniger als aufrecht und ehrlich sein. Gottes Ideen verkörpern die sanften, fürsorglichen Eigenschaften der Liebe. Gottes Kinder drücken die Intelligenz des Gemüts aktiv aus.

In einer ihrer Botschaften an Die Mutterkirche weist Mrs. Eddy uns an: „Betet, daß die göttliche Gegenwart unseren höchsten Beamten und diejenigen, die mit seiner Exekutivgewalt und mit unserem nationalen Gerichtswesen zu tun haben, stets führen und segnen, unserem Kongreß Weisheit geben und unsere Nation durch den rechten Arm Seiner Gerechtigkeit stützen möge.” Die Christliche Wissenschaft im Gegensatz zum Pantheismus, S. 14. Dieser Aufruf zum Gebet ist heute ebenso von Bedeutung wie zu der Zeit, in der er geschrieben wurde. Gott ist die oberste Macht und höchste Autorität. Unsere Mitarbeit besteht darin, das Herz anzusehen, nach allem zu suchen und alles zu unterstützen, was das wahre Wesen des Menschen als Gottes Kind ausdrückt, und zu wissen, daß Gott tatsächlich alle leitet und führt.

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