Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Die Gegenwart der Liebe — das Mittel gegen Terrorismus

Aus der Februar 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Terrorismus Ist Nichts Neues. In biblischen Zeiten und auch noch in jüngerer Zeit haben Kriegerische Stämme immer wieder friedliche Bewohner einer Gegend angegriffen, ihre Häuser ausgeraubt, ihre heiligen Stätten überfallen und ihr Getreide und ihr Vieh gestohlen. Die Männer wurden umgebracht und die Frauen und Kinder als Sklaven oder Geiseln weggeführt.

Auch heutzutage gibt es immer wieder Menschen, die versuchen, wirtschaftliche oder politische Veränderungen durch eine Mischung von Gewalt und Überrumpelung zu erzwingen. Solche Gewalttaten werden zu Recht von prominenten Politikern und Kirchenführern verurteilt, die darauf hinweisen, daß mit Gewalt niemals etwas erreicht werden kann. Polizei und Sicherheitskräfte fordern die Menschen auf, noch wachsamer zu sein. Ingenieure und Techniker verdoppeln ihre Anstrengungen, technische Geräte zu konstruieren, die versteckte Waffen aller Art aufspüren.

Angesichts dieser Tatsachen ist der „Normalbürger“ schnell geneigt, die ganze Situation für unkontrollierbar zu halten, zumindest für etwas, wogegen er selbst nichts tun kann. Nichts? Ganz im Gegenteil!

Seit den biblischen Zeiten hat sich die Art der Gewalttaten enorm verändert, das Grundproblem aber ist das gleiche geblieben. Warum? Weil das Problem heute wie damals auf der falschen Vorstellung beruht, daß es eine reale böse Macht gibt, die überraschend zuschlagen kann, und daß also unschuldige Menschen zu Schaden kommen können. Der 91. Psalm befaßt sich eingehend mit diesem Thema. Es heißt dort über die Beziehung des Menschen zu Gott: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“

Zuversicht, nicht nur Hoffnung, ist unbedingt notwendig, weil die Gewißheit von Gottes Fürsorge die Furcht beseitigt, die uns lähmen will. Der Psalm geht dann auf das Überraschungsmoment terroristischer Angriffe ein: „Du [mußt] nicht erschrecken vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die des Tages fliegen.“ Und darauf wird erneut versichert: „Denn der Herr ist deine Zuversicht, der Höchste ist deine Zuflucht. Es wird dir kein Übel begegnen, und keine Plage wird sich deinem Hause nahen. Denn er hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“

Daß diese Verheißungen nicht bloß leere Worte sind, die nur unsere Gedanken von unseren Problemen ablenken sollen, bewies ein junger Christlicher Wissenschafter, als er seinen Wehrdienst bei den Streitkäften seines Landes ableistete. Er war nach Übersee abkommandiert worden, in eine Gegend, wo sich der Terrorismus immer weiter ausbreitete. Eine organisierte Gruppe, die sich einer jahrhundertealten politischen Richtung verschrieben hatte, versuchte, sich durch überraschende Bombenanschläge und Schießereien durchzusetzen. Bei seiner Ankunft in diesem Land sah sich der junge Mann vor die schwierige Aufgabe gestellt, sich gegen einen unsichtbaren und unerkennbaren Feind verteidigen zu müssen, dessen Aktionen man schwer vorausberechnen konnte. Das war etwas ganz anderes, als in einem konventionellen Krieg zu kämpfen.

In den folgenden Wochen und Monaten gab es immer wieder Augenblicke, wo ihn die angespannte Situation sehr belastete. Manchmal kam ihm der Humor zu Hilfe, aber Bemerkungen wie: „Du schläfst nachts wahrscheinlich besser, wenn du erst die Bombe unter deinem Bett rausholst“ (eine nicht unbekannte Situation) konnte er bald nicht mehr lustig finden.

Dem jungen Soldaten war es ungeheuer wichtig, sein tägliches Studium der Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft beizubehalten sowie unablässig zu beten, gestützt auf den 91. Psalm. Stellen aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, waren auch sehr hilfreich. Folgende Worte erschienen ihm besonders wichtig: „Zu allen Zeiten und unter allen Umständen überwinde Böses mit Gutem. Erkenne dich selbst, und Gott wird dir Weisheit und Gelegenheit zu einem Sieg über das Böse geben. Bist du mit dem Panzer der Liebe angetan, kann menschlicher Haß dich nicht erreichen.“ Diese beruhigenden Gedanken trösteten ihn nicht nur, sie ließen ihn auch wirklich Gottes Gegenwart in seinem Leben fühlen und den Schutz der göttlichen Liebe anerkennen. Er wußte durch sein Studium der Lehren Christi Jesu, daß er niemals von Gott getrennt sein konnte.

Eines Abends stand eine besondere Veranstaltung auf dem Programm. Einige Künstler waren gekommen, die durch leichte Unterhaltung die gespannte Atmosphäre etwas auflockern sollten. Die Vorführung fand in einem altmodischen Kino statt, das völlig überfüllt war. Auf dem Weg dorthin hatte der junge Christliche Wissenschafter das Bedürfnis gehabt, sein Denken ganz mit den schon erwähnten geistigen Tatsachen zu füllen. Er betete darum, die Gegenwart der Liebe zu erkennen und zu verstehen, daß die Allheit der Liebe ganz natürlich Haß ausschließen muß. Wissenschaft und Gesundheit bestätigt dies. Es heißt dort: „Liebe muß über Haß triumphieren.“

Nach der Veranstaltung, als alle Besucher schon ein gutes Stück weggegangen waren, explodierte eine Bombe in dem Kino. Sie hatte die ganze Zeit dort gelegen, aber sie war nicht hochgegangen.

Ein anderes Mal, ein oder zwei Wochen später, verbrachte der junge Mann ein paar Stunden in einem benachbarten Land, wo kurz zuvor ein konventioneller Krieg geführt worden war. Da er auf dem Flugplatz auf seinen Rückflug warten mußte, lief er zum nahegelegenen Meer, um ein paar Minuten allein zu sein. Als er über den Strand ging, bemerkte er, daß ihn ein Offizier der Streitkräfte seines eigenen Landes aus einiger Entfernung aufmerksam beobachtete. Als der Offizier sah, daß der Christliche Wissenschafter ihn bemerkt hatte, rief er ihm warnend zu, daß er sich mitten in einem Minenfeld befinde. Der Soldat blieb stehen und betete zu Gott, daß Er ihm zeigen möge, was er tun solle.

Er war der Meinung, daß er sich mit Besonnenheit aus dieser heiklen Lage befreien könne. Auf der Landebahn in der Nähe waren einige Hubschrauber, die man gegebenenfalls hätte alarmieren und die ihn aus der Gefahrenzone hätten herausheben können. Aber die richtige geistige Lösung, so schien ihm, sollte doch unauffälliger und weniger dramatisch sein. Er hatte die Idee, einfach in seinen eigenen Fußspuren im Sand zurückzulaufen. Und dazu kam ihm die weise Einsicht: „Sei aber nicht zu schlau, und versuche nicht, genau in deinen Fußspuren rückwärts zu gehen, da könntest du nämlich leicht hinfallen.“ Er kam sicher und ohne Probleme zurück.

Im Buch Jesaja heißt es: „Wir haben eine feste Stadt, zum Schutze schafft er Mauern und Wehr. Tut auf die Tore, daß hineingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahrt! Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verläßt sich auf dich.“ Beachten Sie, daß da nicht steht: „Schließt die Tore, damit die plündernden Horden feindseliger, aggressiver Gedanken draußen bleiben.“ Weisen uns diese Verse nicht vielmehr darauf hin, daß wir unsere Gedanken öffnen und die Engel einlassen sollen — die inspirierten Ideen von Gott? Diese Ideen von unserem Vater werden uns bei jedem Schritt den Schutz zuteil werden lassen, den wir brauchen.

Auf diese Weise überwinden und zerstören wir in unserem Denken die Annahme, daß wir nur schwache, verwundbare sterbliche Wesen seien, die durch Überraschungsangriffe des Bösen verletzt oder getötet werden können. Durch inspiriertes Gebet tritt an die Stelle dieser Suggestionen die Zuversicht auf Gottes gewissen, immer gegenwärtigen Schutz. Tag und Nacht, wachend oder schlafend können wir uns im Gebet fest mit unserem „Panzer“, unserem Schutzschild, umgeben, der uns vor Schaden bewahrt, so wie ein kleines Kind von liebevollen Eltern vor Verletzungen beschützt wird. Wenn wir dieses Verständnis von Gottes Schutz in unserem Bewußtsein erst richtig gefestigt haben, müssen wir es nicht immer wieder von neuem festigen — als ob wir Tag für Tag an derselben Lösung für dasselbe Problem arbeiten müßten. Wir können zuversichtlich Schutz für uns selbst und für alle erwarten.

In dieser Weise trägt jeder von uns seinen Teil dazu bei, für die ganze Menschheit den Frieden in der Welt zu sichern, den wir doch alle so innig herbeiwünschen.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Februar 1992

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.