Vor Etwa 40 Jahren war ich Oberschüler im Osten Deutschlands. Das politische System dort hatte ich mir nicht selbst ausgesucht. Die offiziellen Ideologien waren der Marxismus und der sogenannte wissenschaftliche Materialismus, und für irgendeinen anderen Glauben gab es wenig Toleranz.
Da wurde mir eines Tages klar, daß jeder Mensch selbst unter den schlimmsten Umständen eine von Gott verliehene Fähigkeit besitzt: Er kann unterschiedliche Aussagen miteinander vergleichen, Irrtümer aufdecken und so eine bessere Vorstellung von der Wahrheit bekommen. Dieser Gedanke von der angeborenen Fähigkeit, vernünftige Überlegungen anzustellen, war damals sehr tröstlich für mich.
Später wurde ich Christlicher Wissenschafter und fand in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Begründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjen s’aiens), folgenden Satz: „Gott hat dem Menschen unveräußerliche Rechte verliehen, unter anderem Selbstregierung, Vernunft und Gewissen.” Kann man daraus nicht schließen, daß wir Vernunft und Gewissen auch dort erwarten können, wo sie im Augenblick nicht vorzuherrschen scheinen? In Wissenschaft und Gesundheit lesen wir auch: „Um richtig folgern zu können, sollten wir nur eine Tatsache vor Augen haben, nämlich das geistige Dasein.”
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