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Murphys Heilung

Aus der August 1992-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Murphy ist ein kastanienbrauner Wallach. Er kam auf unserem Bauernhof zur Welt und lebt seitdem bei uns. Als ich ihn eines Tages aus seiner Box auf die Weide bringen wollte, bemerkte ich, daß er kaum über die Schwelle seiner Box gehen konnte. Er folgte mir nur ungern. Normalerweise versuchte er alles mögliche, um mir vorauszulaufen und als erster am Koppelgatter zu sein.

Während ich ihn beobachtete, fiel mir auf, daß ihm seine Hufe und Beine große Schmerzen bereiteten. Er wollte sich ständig hinlegen. Pferde legen sich selten für längere Zeit hin, es sei denn, es stimmt etwas nicht mit ihnen. Vielleicht kannst du manchmal zum Frühlingsanfang beobachten, daß sie sich auf dem Boden ausstrecken, um die wärmende Frühjahrssonne aufzunehmen; aber normalerweise fühlen sie sich am wohlste, wenn sei stehen.

Murphy machte nur drei oder vier Schritte und versuchte dann, sich hinzulegen. Ich bemühte mich, ihn auf den Beinen zu halten, aber er blieb immer nur einen Augenblick stehen, machte ein, zwei Schritte und legte sich dann wieder hin. Verschiedene Familienmitglieder führten ihn abwechselnd auf die Weide.

Wenn ich an der Reihe war, dann plagte ich mich nicht einfach mit ihm ab. Ich betete. Ich betete inniglich, um besser zu verstehen, daß Gott der Schöpfer des Menschen und des Universums ist. Da Gott, Geist, der einzige Schöpfer ist, ist Seine Schöpfung — so auch das Pferd — geistig. Obwohl Murphy ein Tier und kein Mensch war, so war er doch ein guter Freund, und ich wünschte sehr, daß es ihm gut ginge. In der Christlichen Wissenschaft hatte ich gelernt, daß der Mensch die höchste Idee Gottes ist, und wenn die Tiere auch geringere Ideen Gottes sind, so sind sie doch genauso Teil Seiner Schöpfung und haben Anteil an Gottes Fürsorglichkeit. Während ich betete, erkannte ich klarer, daß die einzige Macht oder das einzige Gesetz, das die Schöpfung regiert, Gott, das göttliche Prinzip, war. Keine einzige Idee — ob klein oder groß — konnte sich außerhalb der von Liebe regierten Gerichtsbarkeit des Guten befinden.

Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit:Liebe verleiht der geringsten Idee Macht, Unsterblichkeit und Güte, die durch alles hindurchscheinen, der Blüte gleich, die durch die Knospe hindurchscheint. All die mannigfaltigen Ausdrücke Gottes spiegeln Gesundheit, Heiligkeit und Unsterblichkeit wider — unendliches Leben, unendliche Wahrheit und Liebe.“

Ich betete, um mir der geistigen Eigenschaften, die diese geringere Idee ausdrückte, besser bewußt zu werden — seiner Kraft, Beweglichkeit, Treue, Schönheit, Anmut und seines Gehorsams. Da diese Eigenschaften ihren Ursprung in Gott, Geist, haben und in seinem geistigen Universum ausgedrückt werden, konnten sie seiner geistigen Schöpfung nicht vorenthalten werden. Ich wußte, daß diese Eigenschaften von Gott ausgingen und nicht von Muskeln und Knochen begrenzt wurden.

Wir ermutigten Murphy den ganzen Tag über, auf den Beinen zu bleiben. Er machte Fortschritte. Als es Abend wurde, blieb er freiwillig stehen und knabberte das Gras etwas an, ohne daß er versuchte, sich hinzulegen.

Am nächsten Morgen bewegte er sich etwas freier, und es ging ihm dann von Tag zu Tag besser.

Gegen Ende der Woche kam der Hufschmied, um Murphys Hufe zu beschneiden und die Eisen neu zu beschlagen. Er entfernte ein Hufeisen und stieß entsetzt aus: „Das Pferd hat ja schrecklich gelitten.“ Er sagte, es habe eine Huflederhautentzündung und in diesem Fall habe sich ein Teil des Hufes vom Zehenknochen getrennt, so daß keine harte Oberfläche übriggeblieben war, auf die das Pferd hätte auftreten können.

Ich wußte, daß ich weiterhin durch Gebet für Murphy sorgen mußte. Für mich bezeichnete das Wort Trennung eine Annahme. In der Bibel äußert sich der Apostel Paulus über Trennung wie folgt: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“

Der Apostel führt weiter aus: „Denn ich bin gewiß, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“

Mir wurde bewußt, wie offenkundig diese Aussage auf Christi Jesu Leben zutraf. All seine Heilungen und Lehren hatten bewiesen, daß Gottes Schöpfung nicht von Gottes Liebe getrennt werden oder davon abgehalten werden konnte, Gottes Liebe zu empfinden. Und ganz gewiß konnte diese Annahme von Trennung nicht ihren Ursprung in diesem unschuldigen Tier haben.

Ich fing an, sorgfältig jeden Gedanken zu prüfen, den ich hegte. Dabei orientierte ich mich klar an der Tatsache, daß ich nicht von Gottes Liebe getrennt werden konnte. Von der Harmonie Seiner Gegenwart gab es keine Trennung. Den Befürchtungen um Murphy und mich gebot ich Einhalt und richtete mein Denken darauf aus, Gottes ungeteilte Allgegenwart, Seine Allmacht und Sein unparteiisches, unpersönliches und untrennbares Gesetz der göttlichen Liebe besser zu verstehen.

Als ich meine Einheit mit Gott besser verstand, erkannte ich, daß es nichts gab, was mich oder irgendeinen Teil der Gottesschöpfung von Gottes regierendem Gesetz trennen konnte.

Und dann kam der Schmied wieder bei uns vorbei. Er führte Murphy aus der Box und zog das Eisen und die Hufeinlage von seinem Huf. Plötzlich rief er: „Du meine Güte, schau dir das bloß an! Schau dir diesen Huf an!“

Als ich mir den Huf ansah, zeigte der Schmied mit dem Finger auf eine Stelle und sagte: „Sieh nur! Huf und Knochen sind wieder zusammengewachsen.“ Ich schaute genau hin, und es war so, wie er gesagt hatte: Es war keine Trennlinie mehr erkennbar. Leise sagte er vor sich hin: „Das konnte nur Gott bewerkstelligen.“

Murphy wird seitdem weiter voll eingesetzt. Er hat Siege bei Reitturnieren errungen. Kürzlich hat er auf einem Volksfest ein Traberrennen gewonnen.

Ich freue mich, daß das Gesetz der geistigen Vollkommenheit gegenwärtig ist und Gottes ganze Schöpfung regiert — Murphy und mich eingeschlossen.

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